Grabstein - Mùbei: Die große chinesische Hungerkatastrophe 1958-1962 (German Edition)
verteilt, privat geweidet und privat gefüttert.
Die historischen Materialien kommen zu dem Schluss, dass die Konferenz des Nordwestbüros in Lanzhou die Wende gebracht hat. Die Konferenz wurde direkt im Anschluss an Mao Zedongs Memo zu den Ereignissen in Xinyang und auch die Memos des Zentralkomitees zu den katastrophalen Zuständen in anderen Gebieten veranstaltet. Auch das Nordwestbüro hat zu Methoden wie der »Nachhilfe in demokratischer Revolution« und dem Klassenkampf gegriffen, um das Problem von Tongwei zu lösen. Das Provinzkomitee der KPCh von Gansu kam in seiner Zusammenfassung der Gründe für diese Probleme zu der Überzeugung: »Die Macht in vielen Behörden und Volkskommunen ist in die Hände schlechter Menschen gefallen. Unter den 152 Führungskadern von der Volkskommuneleitung an aufwärts gab es 24, die als Feinde illegal in Partei, Jugendliga, bei Militär und Polizei und unter den Kadern, die das Rückgrat der Organisationen bilden, als Spione und als Anhänger der Yiguandao [15] eingetreten waren, das sind 15,2 Prozent; unter den 30 Mitgliedern und Kandidaten des Provinzkomitees waren acht, die alle möglichen Probleme in ihrer politischen Geschichte hatten, das sind 22,6 Prozent.« Das waren die Beweise für die nicht zu Ende geführte demokratische Revolution. Und des- wegen war eine Großzahl von Basiskadern Gegenstand des Nachhilfeunterrichts in demokratischer Revolution.
Dieser Nachhilfeunterricht wurde in Tongwei nominell als Ausrichtung des Arbeitsstils und der Genossenschaften durchgeführt. In seinem Verlauf entfaltete sich ein alles erfassender Kampf um die Macht. Am 19. Januar 1961 machte das Kreiskomitee den Vorschlag, in »einem weiteren Schritt den Deckel von dem ›Tongwei-Problem‹ zu nehmen und die großen, kleinen und Kapillarwurzeln gemeinsam auszureißen«. Außer den ursprünglich verhafteten Kreiskadern wurden nun auch über 360 Kader unterhalb der Kreisebene gemaßregelt.
Aufgrund der Konferenz der 7000, die im Februar 1962 stattfand, auf der Kader der obersten Ebenen wie Mao Zedong und Zhou Enlai mündlich ihre Verantwortung für das Geschehene übernahmen, wurde am 13. Mai 1962 im Provinz- und im Gebietskomitee beschlossen, Xi Daolong und 17 weitere Kader der Kreisebene auf freien Fuß zu setzen und ihnen wieder eine Arbeit zuzuteilen. Xi Daolong ist dann im Range eines stellvertretenden Leiters des Wasserbauamtes des Dingxi-Gebietes in den Ruhestand getreten.
Lösung und Nachwirkung des Gansu-Problems
In der ersten Dezemberhälfte 1960 wurden auf der Konferenz des Nordwestbüros in Lanzhou die Fehler von unter anderen Zhang Zhongliang, He Renhua, Ruan Dimin und Wang Bingxiang aufgedeckt und das Provinzkomitee von Gansu wurde umgebildet. Das neue Provinzkomitee hat auch einen Teil der Gebietskomiteekader wie Dou Minghai enthüllt und kritisiert und das Gebietskomitee teilweise umstrukturiert. Zur gleichen Zeit wurde nach dem Vorbild von Xinyang in den ländlichen Gebieten Nachhilfeunterricht in demokratischer Revolution erteilt, in deren Verlauf mehrere zehntausend Personen kritisiert und bekämpft wurden. Am 27. Februar 1961 erließ das neue Provinzkomitee eine Verordnung: »Im Großen und Ganzen waren es eingeschleuste Klassendissidenten und entartete Elemente, die an der arbeitenden Bevölkerung Klassenrache genommen und dem Volk fürchterlich geschadet haben, und zunächst soll auch an denen, ohne deren Bestrafung man nicht den Zorn des Volkes besänftigen kann, ein Exempel statuiert werden.«
Provinzweit wurden unter bewaffneter Bewachung über 10000 Menschen in Camps zusammengezogen und einer Sonderbelehrung unterzogen. [149]
Aber nach dem, was die alten Kader aus Gansu erzählten, lag die Zahl der zusammengezogenen und zwangsbelehrten Personen noch weit höher.
Ende 1962 haben Ruan Dimin und Wang Bingxiang mit Fleiß an einer Revision ihrer Urteile gearbeitet. Sie kritisierten die Konferenz des Nordwestbüros in Lanzhou, »Mängel und Fehler aufgedeckt und kritisiert zu haben, ohne die Erfolge zu bestätigen, und daraus dann ihre Schlussfolgerungen gezogen zu haben; doch wenn man die Erfolge bestreitet, dann ist alles nichts, dann gibt es immer nur Aufdeckung von Fehlern, dann gibt es nur Kritik«. Sie waren der Auffassung, dass es »in Gansu nur eine Art von Fehler gegeben hat, das waren Probleme in der Ausführung, in vielen Dingen wurde beim Zentralkomitee um Hilfe nachgesucht«.
Doch nicht nur die oben genannten Kader stellten
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