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Grabt Opa aus - Ein rabenschwarzer Alpenkrimi

Grabt Opa aus - Ein rabenschwarzer Alpenkrimi

Titel: Grabt Opa aus - Ein rabenschwarzer Alpenkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tatjana Kruse
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will ich bleiben! Ich schwör’s, so wahr ich Alfred Gänswein heiße!“
    Sein Vater lächelte. „Weißt du, was ich glaube? Ich glaube, du bist ein Österreicher, gefangen im Körper eines Deutschen!“
    Konnte es ein größeres Lob geben? Alfie stutzte plötzlich. Alles, wirklich alles in seinem Leben hatte sich in den letzten Wochen auf den Kopf gestellt. Was er für absolut sicher gehalten hatte, hatte sich als Fata Morgana erwiesen. Lauerte da womöglich noch irgendwo eine Überraschung? Eine unschöne Überraschung?
    Alfie legte die Stirn in Falten. „Ich heiß doch Alfred Gänswein, oder? Papa? Papa???“

18
Nachnachwort
    „Jungelchen, du denkst zu viel und lebst zu wenig. Bei deiner Aufzucht hat sichtlich die Hand deines Vaters gefehlt. Aber das holen wir jetzt alles nach“, versprach Jeff Bridges und schlug Alfie markig auf die Schulter.
    Sie standen in Alfies Zimmer. Jeff Bridges warf eine flache Ledertasche auf Alfies Bett.
    „Was ist das?“, wollte der wissen.
    „Öffne sie.“
    Alfie ratschte den Reißverschluss auf – und eine Säge mit einem gemaserten Wurzelholzgriff kam zum Vorschein. Verständnislos schaute Alfie Jeff Bridges an. „Eine Säge?“
    „Das ist eine singende Säge“, erklärte dieser.
    „Ich spiele schon die Ukulele nicht so besonders gut“, wandte Alfie ein. „Musik ist nicht so meins.“
    „Jungelchen, du sollst damit keine Musik machen, sondern die Welt in einen besseren, weil schurkenfreien Ort verwandeln.“ Jeff Bridges tätschelte das Stahlblatt. „Die hier hat mir mein Kollege Harry Hasli vermacht. Er ruhe in Frieden. Mit dieser Säge hat er wahlweise musiziert oder seine Opfer bei lebendigem Leib zerlegt – was klangtechnisch auf dasselbe hinauslief.“ Er seufzte erinnerungsschwelgend. „Du hast gefragt, ob du wirklich mein Sohn bist. Das bist du. Du bist Alfred Gänswein. Meine Gene sind deine Gene. Und mit dieser Säge hier wirst du in meine Fußstapfen treten.“
    Alfie riss die Augen auf. Er wollte etwas sagen, wollte protestieren, aber ihm versagte vor Schreck die Stimme.
    „Keine Sorge“, sagte Jeff Bridges, „wir fangen nicht gleich heute mit deiner Ausbildung an. Gewöhne dich erstmal an den Gedanken. Als stolzer Vater bin ich nur ein wenig vorausgeprescht. Aber du holst mich schon noch ein.“
    „Einholen?“
    Jeff Bridges schaute väterlich gerührt und drückte Alfie eine Visitenkarte in die Hand. „Mein Sohn!“

Danksagung
    Alle zwei Jahre schreibe ich aus Lust und Launeeinen „Sommerkrimi“ – sogenannte Standalones, die früher immer auf den ostfriesischen Inseln spielten. Doch dann nahm mich an einem Buchmesseabend in Frankfurt ein Kollege aus Innsbruck mit zum Österreich-Empfang, auf dem ich den Verleger des Haymon Verlages kennenlernte. Der Rest ist Geschichte. Diese Geschichte.
    Ich danke also Markus Hatzer, Georg Hasibeder, Linda Müller und Bernhard Aichner. Dem Georg und der Linda aber ganz besonders – so sensibel betreut wurde ich von Programmleiter und Lektorin noch gar nie nicht: Die zarte Künstlerseele ist beglückt!
    Und ich danke dem Hotel Hocheder in Seefeld in Tirol, wo ich während der Recherche mein Haupt bettete. Hier vor allem den Herren Adrian Hadj und David Martin de los Rios für die nette Betreuung. Und Rudi Kriner vom Reisebüro Ferienglück in Mittenwald. Und meinem Nachbarn Tom W., der in meiner Abwesenheit die Oberhoheit über die Mülltonnen und den Posteingang hatte. Besonders herzlich danke ich auch Nina George und Jens J. Kramer für das Schreibasyl kurz vor Abgabeschluss!

Director’s Cut
    Casino Monte Carlo.
    Ein Aston Martin in Racing Green fährt vor. Der uniformierte Türsteher eilt an die Fahrerseite und öffnet den Wagenschlag.
    Geschmeidig steigt ein eleganter Mann im schmal geschnittenen Smoking aus. Er zupft seine Fliege zurecht, streicht mit der Rechten über sein gegeltes Blondhaar. Die Patek Philippe an seinem Handgelenk blitzt auf.
    Leichtfüßig springt er die Stufen zum Haupteingang hoch. Man öffnet ihm die Tür, er nickt freundlich.
    „Bonsoir, Monsieur“, grüßt der Casino-Angestellte an der Rezeption und nickt einer jungen Kellnerin zu, die dem Ankömmling ein Glas Krug Grand Cuvée anbietet. Er lächelt ihr zu und nimmt das Glas. Sie errötet.
    „Et votre nom, Monsieur?“, erkundigt sich der Rezeptionist.
    Der Ankömmling schiebt ihm einen Reisepass zu.
    „Gänswein. Alfred Gänswein.“
    Versonnen zärtlich tätschelt er die Reise-Säge in der paspelierten Sakkotasche

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