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Grabt Opa aus - Ein rabenschwarzer Alpenkrimi

Grabt Opa aus - Ein rabenschwarzer Alpenkrimi

Titel: Grabt Opa aus - Ein rabenschwarzer Alpenkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tatjana Kruse
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wurden feucht.
    Mireille Mathieu und die Herzoginwitwe umarmten sich gerührt, aus Mosche Dajans funktionierendem Auge kullerte eine Träne, Hugh Hefner gab Selma einen Kuss. Nur Yussef putzte sich unbeeindruckt die Barthaare.
    Auch Mandy war nicht wirklich tief bewegt. „So, seine Mutter hast du also geliebt. Und meine? Die war nur ein Abenteuer?“
    „Ach, Kleines, jetzt sei doch nicht so empfindlich. Hauptsache ist doch, dass wir jetzt eine große, glückliche Familie sind! An mein Herz, geliebte Tochter!“ Jeff Bridges – Alfie brachte es einfach nicht über sich, ihn Papa zu nennen – breitete die Arme aus.
    Am Ende des Flures, draußen in der Lobby, beziehungsweise dem, was von der Lobby noch übrig war, herrschte jetzt weitgehend Stille. Man hörte einen Hund bellen. Wahrscheinlich ein Bluthund, der gleich Witterung und ihre Fährte aufnehmen würde.
    „Komm schon, Kleines, alles wird gut!“
    „Papa ...“, flüsterte Mandy.
    „Meine Tochter!“ Jeff Bridges trat auf sie zu. Mosche Dajan schluchzte gerührt.
    „... Papa ... du hast nur einen Idioten gezeugt, das ist der hier.“ Sie deutete mit der Waffe auf Alfie. „Ich brauche keinen Vater, ich habe schon einen. Ich will dein Geld.“
    Sie trat ihrerseits auf Jeff Bridges zu und hielt ihm beide Waffen an den Hals. Selbst, wenn er eine Schutzweste tragen sollte, würde ihm die nichts nützen, falls sie eine Halsschlagader durchsiebte.
    „Kleines, ich habe kein Geld.“ Jeff Bridges sah seiner Tochter fest in die Augen.
    „Das ist völlig unmöglich. Meine Mutter hat mir doch deine Akte gezeigt. Die ist so dick wie mein Unterarm. Lauter hochkarätige Opfer. Das muss dir Millionen eingebracht haben! Du warst die Numero Uno, der Beste.“
    „Oh bitte, vielleicht der Beste unter den Männern, nicht generell, das kann man so pauschal nicht sagen. Wir Frauen fallen immer unter den Tisch“, warf die Herzoginwitwe ein, unter deren Rüschenbluse ein emanzipatorisches Herz schlug.
    Jeff Bridges zuckte nicht mit der Wimper. „Kleines, ich habe das Leben immer bis zur Neige gelebt. Ich weiß, das ist jetzt eine Enttäuschung für dich, aber von dem Geld, das ich eingenommen habe, habe ich Champagner und schnelle Autos gekauft, um mir Frauen gefügig zu machen. Ich wollte immer nur Spaß haben.“
    „So viele Autos und so viel Champagner gibt es gar nicht, dass davon kein Rest geblieben wäre“, widersprach Mandy.
    „Du hast mich doch in den letzten Tagen kennengelernt. Den Großteil meines Geldes habe ich am Roulettetisch gelassen. Macao, Monte Carlo, Baden-Baden, immer mit schönen Frauen am Arm ... oft war ich schon zwei, drei Tage nach einem Auftrag wieder pleite. Glück in der Liebe, Pech im Spiel.“
    Alfie überlegte sich unterdessen, wie es passieren konnte, dass ein Apfel so weit vom Stamm fiel wie er von seinem Vater. Schöne Frauen, schnelle Autos, Spielcasinos ... das war nicht seine Welt. Das Einzige, was er mit seinem Vater gemeinsam hatte, war, dass er Frau Schröpp geschwängert hatte. Also, nicht dass Jeff Bridges sie ebenfalls geschwängert hätte. Es ging um das Prinzip des Fremdfrauenschwängerns. Das hatten sie gemeinsam. Mehr leider nicht. Alfie seufzte.
    Mandy bockte. „Das glaube ich nicht!“
    Jeff Bridges zeigte auf den zerzausten, übermüdeten Greisenhaufen hinter ihm. „Schau uns doch an. Wir sind am Ende. Zu menschlichen Beziehungen waren wir nie fähig. Wir sind alt und allein, und alles, was wir noch haben, ist eine baufällige Pension. Wenn du willst, kannst du sie haben. Ich setze einfach ein später datiertes Testament auf. Du kannst das Grundstück verkaufen. Beste Seelage, dafür bekommst du sicher gutes Geld.“
    „Da pfeif ich drauf. Die paar Kröten. Ich dachte, du hast Hunderte von Millionen gehortet.“
    „Ha!“, machte die Herzoginwitwe.
    Mireille Mathieu kicherte.
    Das Bellen des Bluthundes schien näher zu kommen.
    „Ich bin jetzt 68“, sagte Jeff Bridges. „Das Einzige, was für mich noch zählt, ist die Familie. Reichtum ist nicht so wichtig. Wenn das Herz spricht, was hat da der Geldbeutel noch zu sagen? Nichts, er hat gar nichts zu sagen!“
    Alfie fand das ja einen Tick zu schmierenkomödiantisch, aber die feuchten Augen wirkten lebensecht, das musste er zugeben. Alle seufzten. Auch Mandy.
    „Verdammt!“, brummte Mandy schließlich und ließ die Waffen sinken.
    „Wir sollten hier weg“, befand Jeff Bridges und drückte Mandy einen Kuss auf die Schläfe. Sie ließ es geschehen. Dann sah sie zu

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