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Graf Dracula auf Schreckenstein

Graf Dracula auf Schreckenstein

Titel: Graf Dracula auf Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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ein paar Schwierigkeiten auf, wa ?“
    „Wo ist denn der Regisseur?“ fragte Sabine.
    „Für die Probeaufnahmen hier bin ich verantwortlich, wa ? Sind ja keine Hauptrollen“, erwiderte Wa barsch. „Während ihr also euern Text aufsagt, müßt ihr über ein Stahlrohr balancieren, durch einen Schlauch kriechen — dabei immer schön weiterquasseln, wa ? — dann den Hang runterrollen, vor der Kamera aufstehen und noch einen Satz laut in die Gegend schmettern. Kapiert?“
    „Jetzt schauen verschiedene ziemlich dämlich aus der Wäsche!“ raunte Dampfwalze Andi zu. Er hatte recht. Selbst Strehlau machte in diesem Augenblick keinen intelligenten Eindruck, und die Mädchen mit ihren tollen Aufmachungen und Frisuren starrten fassungslos auf das Stahlrohr, das zwei Mann auf die Böcke gelegt hatten und vor allem auf den jetzt ausgezogenen Schlauch. Er hatte ungefähr fünfzig Zentimeter Durchmesser und war gut fünf Meter lang.
    „Das hab ich mir ganz anders vorgestellt!“ bekannte Doris.
    Mit Gießkannes Regieanweisungen war hier nichts auszurichten. Doch alle sahen den Sinn der ungewöhnlichen Prüfung ein. Auf der Flucht kann man nicht schön sein und gefühlvoll dahertönen. Immerhin handelte es sich um einen Gruselfilm.
    Es ging los. Wa führte Regie, das heißt, er bezeichnete den Platz, von dem die Anwärter auf eine Rolle loslaufen, und er kennzeichnete die Stelle, bis zu der sie den Hang hinunterrollen sollten, mit zwei Feldsteinen.
    Die Kamera stand bereit. Ein Mann mit umgehängtem Bandgerät hielt ein Mikrophon in die Gegend, das aussah wie eine Fackel, bevor man sie anzündet. Die Zuschauer standen, wo sie wollten. Dagegen hatte Wa nichts einzuwenden.
    „Wir können!“ rief der Kameramann und schaute auf seine Uhr.
    „Müssen Sie nicht erst messen, für die Schärfe? So wie bei uns?“ fragte der kleine Kuno mit sachkundiger Miene.
    „Nein“, antwortete der Kameramann. „Wir haben die Gummilinse drin. Da kann ich mir jeden herziehen oder ihn wegschieben, ganz wie ich will.“
    „Und wer startet — gleich los mit dem Text, wa ?“ rief Wa . „Und durchreden bis zum Schluß. Was, ist egal. Nur schön laut! Wenn der eine in die Röhre kriecht, startet der nächste. Alles klar?“
    Aufgeregt und jeder auf seinen Text konzentriert, standen die Bewerber hintereinander. Ganz vorn Computer Strehlau .
    „Was ist mit der Klappe?“ fragte er.
    „Die hältst du am besten“, antwortete der Kameramann.
    „Ich denke, ich soll reden?“ sagte der Musterschüler.
    „Ja. Deinen Text!“ Wa gab ein Zeichen. „Los, Action!“
    „Ich zählte zwanzig Leute kaum...“, brüllte Strehlau und kletterte auf den Bock. „...im finstern Haß des Papsttums war ich aufgesäugt...“
    Er strauchelte, sprang hinunter, kletterte wieder hinauf auf den Bock.
    „Text!“ brüllte Wa.
    „...im finstern Papst des Haßtums war ich aufgezäumt...“, stotterte Strehlau , unfreiwillig nach Schiller, kam aber über die Stange und verschwand mit den Worten: „...als mich die unbezwingliche Begierde...“ in dem Schlauch, wo er unverständlich weiterbabbelte.
    Wa gab ein Zeichen, Bettina startete, ihr Talent zu beweisen.
    „Nun habe ich ihn wieder, Franziska!“ verkündete sie begeistert und hüpfte auf den Bock. „Siehst du, nun habe ich ihn wieder!“

    Schon lag sie unten, redete aber weiter: „Ich weiß nicht, wo ich vor Freude bin...“
    „Ich schon. Sag’s dir aber nicht“, alberte Walter.
    Und Doktor Waldmann sonderte Bildung ab: „Lessing, Minna von Barnhelm.“
    „Wo ist eigentlich der Rex?“ fragte Mücke, bekam aber keine Antwort.
    Alle lauschten Bettina: „Komm, Liebe, ich will dich beschenken, damit du dich mit mir freuen kannst...“, zwitscherte sie und verschwand in den Sack, aus dem Strehlau erst jetzt herausgekrochen kam.
    „Begierde!“ brüllte er, raffte sich auf, holte Luft und fuhr fort:
    . . hinaustrieb auf das flache Land ..
    Runterrollen!“ brüllte Wa. Strehlau legte sich ins Gras, quer zum Hang und rührte sich nicht mehr.
    „Text!“ brüllte Wa. „Und abwärts, aber dalli!“
    Langsam kam der Computer auf Touren, doch was er von sich gab, glich eher einem Lallen. Ritter und Mädchen johlten.
    „Klingt ja irre begabt!“ flachste Martina.
    Stephan wunderte sich. „Daß unser Computer so versagt?“
    „Bei dem Rumgehampel könnt ich auch keinen Text“, meinte Ottokar.
    Oben tönte Mückes Schwester auf der Stange, frei nach Isabella aus Shakespeares „Maß für Maß“: „Klopft

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