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Graf Dracula auf Schreckenstein

Graf Dracula auf Schreckenstein

Titel: Graf Dracula auf Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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Sondernummer vom ,Wappenschild’ “, sagte Stephan.
    Aber Mücke dachte so bald nicht an eine neue Ausgabe. Die Filmleute hatten sich zu wenig dafür interessiert, und wenn jetzt noch die Mädchen dazukamen, und die Talentprobe... Man kann noch so recht haben, sagte er sich, wenn man’s im falschen Augenblick bekanntgibt, wird es überhaupt nicht bemerkt.

    Am nächsten Morgen war von Film nichts zu sehen. Känguruh drehte bei Dreitannen, am See und im Wald; auf der Burg fand Unterricht statt. Erst nach dem Mittagessen wurde eine gewisse Unruhe spürbar. Es war Landarbeit angesetzt, sogenannter „Bauerndienst“, aber nur für eine Stunde. Computer Strehlau , Beni, Eugen, Fritz und Emil hatten sich befreien lassen. Sie saßen am Hang im Gras und bekamen von Gießkanne weithin sichtbare Ratschläge. Der Zeichenlehrer, auf der Burg auch für Theateraufführungen verantwortlich, ruderte mit den Armen, machte Posen vor und zog unfreiwillig Grimassen, daß man ihn für einen Bruder von Aldo hätte halten können. Über den See kamen die Mädchen gerudert, legten an und stiegen aus, zum Teil in abenteuerlichen Aufmachungen.
    „Gänse als Weltstars!“ schimpfte Walter, der mit Doktor Waldmann auf der Bank vor dem Prinzengarten saß, neben sich zwei Krücken, weil er noch nicht auftreten durfte. „Jetzt kommen sie auch noch her!“
    Tatsächlich kamen die Mädchen vom Bootssteg herauf direkt auf sie zu. Waldmanns Filmvergangenheit hatte sich herumgesprochen, und sie hofften von ihm Tips für das Vorsprechen zu bekommen.
    „Na?“ wunderte sich der Doktor. „Daß Fräulein Horn euch weggelassen hat?“
    „Wir haben sie zum Augenarzt geschickt“, antwortete Beatrix.
    „Wie denn das?“
    „Sie hatte einen Termin, nächste Woche. Weil sie eine stärkere Brille braucht“, berichtete Sophie. „Den haben wir vorverlegt. Das heißt, Elke, die auch eine braucht, hat angerufen und dem Arzt gesagt, sie müsse tauschen wegen Krankheit. Er soll die Horn für heute bestellen, aber nicht sagen, warum.“
    „Kinderchen!“ flachste Walter. „Noch umständlicher lügen geht wohl nicht!“
    „Es haben’s nicht alle so einfach wie ihr mit eurer albernen Ehrlichkeit!“ antwortete Ingrid spitz.
    Walter grinste. „Das haben sogar die Filmheinis schon bemerkt.“
    Die Mädchen hörten ihm nicht zu. Sie bestürmten Doktor Waldmann mit Fragen. Ob er sich nicht den Text anhören könne; wie sie dieses oder jenes Wort betonen sollten; ob es gut sei, Sätze mit Bewegungen zu unterstreichen; wie man sich für Großaufnahmen schminken müsse, und welche Frisur wohl die passendste sei.
    Waldmann schlug die Hände zusammen und sagte unwillkürlich: „Kinderchen! Woher soll ich das denn wissen? Da müßt ihr meinen Kollegen von der Kunsterziehung fragen. Er ist bei unseren Aufführungen immer der Regisseur.“
    Selten hatten die Mädchen den Rat eines Lehrers schneller beherzigt. Sie rannten hinunter zu Gießkanne, der gerade hoch aufgerichtet, mit ausgebreiteten Armen und fernem Blick dastand.
    „Wie die Jungfrau von Orleans nach der Schlacht bei Wampoldsreute !“ lästerte Walter.
    Die Mädchen umringten ihn und Gießkanne fuchtelte, korrigierte, machte vor und nahm sie schließlich samt den Rittern zum Garderobewagen mit, wo die Maskenbildnerin in einem Klappstuhl saß und rauchte, und schon ging ein Geschnatter los, als habe sich einer während der Brutzeit auf eine Vogelinsel verirrt.
    Drüben auf dem Feld war die Stunde Landarbeit zu Ende. „Schaut euch das an! Die explodierte Eitelkeit“, sagte Werner zu Andi, Dieter und Stephan. Sie hatten das Gras hinter dem Sportschuppen mit Sensen gemäht.
    „Quatsch. Die explodiert jetzt erst.“
    Mini-Ritter Eberhard deutete mit dem Heurechen zum Durchgang, von wo drei Mann mit einer Kamera und der flachsblonde Aufnahmeleiter herüberkamen, gefolgt von dreien jener Männer, deren Tätigkeit schwer zu erraten ist. Sie brachten allerlei Gerät mit, zwei Montageblöcke, ein langes Stahlrohr, wie die optische Achse, und eine Art zusammenschiebbaren Riesenschlauch aus Sackleinen, mit Drahtspiralen versteift und in Form gehalten.
    „So!“ rief Wa. „Jetzt geht’s los! Wenn ich euch sage, wie wir uns das vorstellen, wa , werdet ihr denken, die spinnen komplett! Deswegen möchte ich euch ein paar Takte erklären, wa ? Die Darsteller müssen ihren Text sprechen, während sie rennen, über Mauern klettern, durch Flüsse schwimmen und so weiter. Um zu sehen, wie ihr das schafft, bauen wir

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