Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Granger Ann - Varady - 04

Titel: Granger Ann - Varady - 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dass sie stets Boses muss gebaren
Vom Netzwerk:
seiner
Fährte war.
»Ich hätte wissen müssen, dass Mrs Mackenzie, dass Ihre
Großtante bei den Wildes anrufen würde«, sagte ich. »Das
hat meinen Plan mehr oder weniger zunichte gemacht.«
»Tante Dot hat sich Sorgen gemacht«, verteidigte Ben seine Großtante. »Sie hat mit mir über die Angelegenheit gesprochen, und ich habe ihr geraten, Jerry Wilde anzurufen.«
Er zögerte. »Ich habe später selbst auch noch mal bei den
Wildes angerufen. Ich habe Jerry die Adresse der Sterbeklinik
gegeben. Ich schätzte, falls Sie die Wahrheit gesagt hatten …«,
an dieser Stelle wurde sein Blick erwartungsvoll, »… und die
Wildes und Ihre Mutter tatsächlich alte Freunde waren, dann
würde Jerry Ihre Mutter besuchen wollen. Er klang jedenfalls
sehr aufgeregt. Ob es nun daran lag, dass Ihre Mutter so
krank war oder nicht, das vermag ich nicht zu sagen. Um
ehrlich zu sein, ich dachte mir, als Sie bei meiner Tante Dot
waren, dass Sie uns nur die halbe Wahrheit erzählen.«
»Ich habe Ihnen und Ihrer Großtante die Wahrheit gesagt
und außerdem alles, was Sie beide wissen mussten«, antwortete ich. »Meine Mutter liegt in der Sterbeklinik, und sie
kannte die Wildes von früher. Und ja, Jerry Wilde wollte sie
besuchen, nachdem Sie ihn angerufen hatten, doch sie war
an jenem Tag nicht im Stande, Besuch zu empfangen.«
»Trotzdem, es steckt mehr dahinter«, stellte Ben leise fest.
»Zugegeben. Aber ich kann es Ihnen nicht erzählen.« Ich
runzelte die Stirn. »Wie gut kennen Sie selbst Jerry und Flora Wilde? Ich meine, als ich Ihre Tante besucht habe, erwähnten Sie mit keinem Wort, dass Sie die beiden kennen.«
»Sie haben nicht gefragt, Fran. Ich kenne die Wildes
ziemlich gut aus der Zeit, als ich ein Kind war und sie noch
in der Nähe von Tante Dot gewohnt haben. Damals hatten
sie Nicola noch nicht, und Flora hat sich immer ganz lieb
um mich gekümmert. Ich war damals vielleicht sieben oder
acht Jahre alt. Meine Eltern …«
Er stockte erneut bei der Erwähnung seiner Eltern. »Sie
waren viel unterwegs. Ich hab viel Zeit bei Tante Dot und ihrem Mann verbracht, Onkel William. Er ist seit einigen Jahren tot. Trotzdem kümmere ich mich heute um meine Tante.
Sie hat sich schließlich damals auch um mich gekümmert. Sie
hätten damals ihr Haus sehen müssen. Es war voller kleiner
Hunde. Damals hat sie noch gezüchtet. Jedes Mal, wenn es an
der Tür läutete, spielten sie völlig verrückt. Onkel William
hatte seine Koi-Karpfen und andere hübsche Fische als Hobby. Er war ein netter Kerl, ein altmodischer, häuslicher Angestellter, der von neun bis fünf zur Arbeit ging.« Ben lächelte.
»Für ihn war schon eine Fahrt nach Boulogne wie eine Reise
ins Ausland. Er hat in einem Architektenbüro gearbeitet.«
Das brachte eine Glocke in mir zum Läuten. »Ist Jerry
Wilde nicht zufällig Architekt?«, fragte ich. Mir war eingefallen, wie sachkundig er über das Royal Holloway College
gesprochen hatte. Mehr noch, falls er Architekt war, wäre
das die Verbindung zwischen ihm und den Mackenzies gewesen, die erklärte, warum Mrs Mackenzie über all die Jahre
mit ihm in Kontakt geblieben war.
»Das ist richtig. Sie waren ein wirklich nettes Paar, und
wir waren alle traurig, dass sie nach Nicolas Geburt weggezogen sind. Tante Dot schickte ihnen jedes Jahr eine Weihnachtskarte, und ich unterschrieb sie immer mit meinem
Namen. Später wurde ich zu alt und fing an, meine eigenen
Karten zu schreiben. Und Flora hat mir auch immer eine
geschickt, gleich von Anfang an, nur an mich adressiert. Als
ich noch in die Schule ging, schickte sie immer lustige Karten. Heute schickt sie die üblichen Festtagsgrüße. Mehr
nicht, bis vor kurzem, als ich mit ein paar Recherchen hier
in den Treibhäusern der Botanical Gardens von Kew anfing.«
»Der beste Ort, den man sich denken kann«, murmelte
ich bei dem Gedanken an die eisige Bank, auf der ich gewartet hatte.
Ben grinste. »Sicher, für meine Nachforschungen. Waren
Sie schon mal dort?« Als ich den Kopf schüttelte, fuhr er fort:
»Sie sollten wirklich einmal vorbeikommen, wenn ich dort
bin, dann kann ich Ihnen zeigen, was ich so mache. Na ja, ich
dachte jedenfalls, wo ich schon mal in der Gegend bin, könnte ich auch gleich mal die Wildes besuchen. Ich hatte schon
vorher ein paar Mal bei ihnen angerufen, und es war schön,
sie wiederzusehen, zu sehen, wie es ihnen ging, wie groß Nicola geworden war und so weiter. Ich hatte sie nur als Baby in
Erinnerung. Sie spielt

Weitere Kostenlose Bücher