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Granger Ann - Varady - 04

Titel: Granger Ann - Varady - 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dass sie stets Boses muss gebaren
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nicht verschwänden, dann hätte ich
wohl Meningitis. Ich musste ihm versprechen, dass ich in diesem Fall sofort zu einer Notaufnahme fahren würde.
Zum Schluss erzählte mir Hari noch eine aufmunternde
Geschichte von einem Cousin, der keine vierundzwanzig
Stunden, nachdem er Halsschmerzen bekommen hatte, tot
umgefallen war, dann ging er – Gott sei Dank! – nach unten
in den Laden.
Ich ließ das heiße Wasser auf mich einwirken, und hinterher ging es mir bedeutend besser. Ich ging wieder nach
unten und sagte es den beiden.
»Es hat schon wieder angefangen zu regnen«, sagte Ganesh. »Ich denke wirklich nicht, dass es eine gute Idee wäre,
wenn du heute nach Egham fährst, falls du das vorhast.
Nicht, dass du mir in letzter Zeit erzählen würdest, was du
vorhast! Aber du würdest deine Erkältung nur noch schlimmer machen und außerdem all die kranken Leute in dem
Hospiz anstecken, und sie haben schon genug zu kämpfen.«
Ich räumte ein, dass er Recht hatte. Er ließ mich im Hospiz anrufen, um nach meiner Mutter zu fragen und zu erklären, warum ich an diesem Tag nicht kommen konnte.
Schwester Helen berichtete, dass Mutter sehr müde wäre
und es daher gut passte, wenn ich heute keinen Besuch
plante. Sie wäre nicht fit genug für Besucher. Wenn ich
trotzdem käme, könnte ich nur am Bett sitzen, aber nicht
mit ihr reden. Zum Abschied wünschte sie mir noch gute
Besserung.
Nur um sicherzugehen, dass ich nicht unbemerkt entschlüpfte, bot Ganesh mir an, dass ich diesen Morgen hinter
dem Tresen arbeiten könnte, weil Hari zur Bank musste und
ein paar andere Dinge zu besorgen hatte. Wir hatten trotz
des Wetters viel zu tun. Die Türklingel ging fast ununterbrochen, und wir verkauften Zeitungen, Magazine, Zigaretten, Süßigkeiten und Krimskrams wie Briefmarken und Lotteriescheine.
Man sollte meinen, dass Ganesh über das gute Geschäft erfreut gewesen wäre, doch er starrte nur düster auf den Kühlschrank mit den Getränken und meinte, dass Onkel Hari
wirklich einen Kaffee- und Teeautomaten installieren müsste.
»Wer kauft an einem Tag wie heute schon etwas Kaltes zu
trinken?«
Hari kehrte von seinen Besorgungen zurück und verkündete trübsinnig: »Was für ein elendes Wetter da draußen!«,
als er den Laden betrat. Er musterte mich auf erste Anzeichen von Cholera, Pest, Ebola oder auch nur einer einfachen Grippe und schien enttäuscht, dass ich nicht nur auf
den Beinen war, sondern es mir offensichtlich sogar besser
ging. Doch Hari war niemand, der sich so leicht geschlagen
gab.
»All das wäre nicht passiert, wenn du vernünftig essen
würdest, Fran. Und ganz ehrlich, meine Liebe, ich habe ein
richtig schlechtes Gewissen, weil du in dieser Garage
schläfst. Das ist der wirkliche Grund, warum du krank geworden bist.«
Ich versuchte ihn zu überzeugen, dass die Garage nicht
das Problem wäre. Ich wäre am gestrigen Abend zu lange
durch den Regen gelaufen, das wäre alles. Bei diesen Worten
fing ich mir einen vorwurfsvollen Blick von Ganesh ein.
Hari ging nach oben.
»Ich versuche ja, eine Wohnung zu finden!«, sagte ich zu
Ganesh. »Ich kann jederzeit bei Newspaper Norman einziehen, falls ich nichts anderes bekomme!«
»Warum warst du so lange im Regen?«, fragte Ganesh
unbeirrt.
»Ich hab den Bus verpasst. Also schön, gut, ich habe nach
jemandem Ausschau gehalten. Ich kann dir nicht mehr verraten, Ganesh, ehrlich nicht! Aber sobald alles vorbei ist, erzähle ich dir die ganze Geschichte, versprochen.«
»Du suchst nach dem Mörder von diesem Duke!«,
schnappte Ganesh. »Und du hast jemanden in Verdacht,
richtig? Sag mir wenigstens, wer es ist, und wenn du verschwindest, kann ich Inspector Morgan einen Namen nennen. Irgendwas, wo sie anfangen kann, nach dir zu suchen.«
Es war eigenartig, doch es ergab Sinn. Die Aussicht, Jerry
Wilde ein weiteres Mal zu begegnen, machte mich nervös.
Andererseits wollte ich nicht, dass Ganesh zur Polizei rannte,
wenn ich erst ein paar Stunden verschwunden war, noch
wollte ich ihm einen Namen geben, der zu Nicola führte.
Vielleicht würde er ihn unabsichtlich verraten. Ich entschloss
mich zu einem Kompromiss, indem ich den Namen und die
Adresse von Jerry Wilde auf ein Stück Papier kritzelte und es
in einen Umschlag steckte, den ich anschließend zuklebte.
»Versprich mir, dass du ihn erst aufmachst, wenn ich
länger als vierundzwanzig Stunden wegbleibe, ohne mit dir
in Kontakt getreten zu sein, okay?«
Er brummte irgendwas von alten Krimis und

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