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Grappa 09 - Grappa-Baby

Grappa 09 - Grappa-Baby

Titel: Grappa 09 - Grappa-Baby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Wollenhaupt
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macht mir mehr Sorgen. Liesel kennt mein Auto und hat es bestimmt gesehen. Könnte also sein, dass man ganz schnell weiß, dass wir in der Nähe sind. Wir müssen sofort handeln.«
    Ich holte mein Handy aus der Tasche, wählte die Nummer des vor uns liegenden Sanatoriums und wartete.
    »Privatklinik Morgenröte. Guten Tag! Was kann ich für Sie tun?«
    »Maria Müller mein Name. Ich möchte Herrn Schlagholz sprechen, Bruno Schlagholz.«
    »Der Name sagt mir nichts«, behauptete die Stimme nach einer kleinen Pause.
    »Er arbeitet als Pfleger bei Ihnen.«
    »Moment, ich schaue gern noch einmal nach.«
    Ich wartete.
    Nach langen Sekunden kam die Antwort: »Ja, ich habe ihn. Er arbeitet erst seit zwei Wochen hier. Ich verbinde ...«
    Niemand meldete sich, in der Warteschleife wurde Mozarts Kleine Nachtmusik vergewaltigt.
    »Er meldet sich nicht«, sagte die Frauenstimme. »Versuchen Sie es bitte später ...«
    »Moment«, unterbrach ich, »verbinden Sie mich bitte mit seiner Station, damit ich mich erkundigen kann, wann er Dienst hat.«
    »Auf der Station meldet sich niemand. Tut mir leid.«
    Die Verbindung war gekillt. »Mist«, schimpfte ich.
    »Wenigstens wissen wir, dass es diese Klinik ist«, sagte Frank. »Wenn Schlagholz hier arbeitet, dann sind auch Kristin und Brigitte Burger hier. Ich verstehe nur nicht, was Liesel mit der Sache zu tun hat. Vielleicht hat Burger ihr einen Job als Krankenschwester besorgt ...«
    »Der besorgt ihr was anderes, aber bestimmt keinen Job«, mutmaßte ich grimmig.
    »Grappa! Liesel ist nicht so verkommen, wie du glaubst. Sie hat sich in die Klinik eingeschleust, um mir zu helfen – da bin ich ganz sicher.«
    »Traumtänzer.«
    »Und was machen wir jetzt?«
    Ein ohrenbetäubendes Tuten verhinderte, dass ich eine Antwort geben musste, die ich ohnehin nicht hatte.
    »Die Gleisarbeiten!«, erkannte Frank. »Alles passt zusammen.«
    »Irgendwie müssen wir da rein, und zwar zügig. Ich weiß nur nicht, wie.«
    »Hast du etwa keinen Plan, Grappa?« Frank war entsetzt.
    »Ich hatte gedacht, dass ich Schlagholz überreden kann, uns reinzulassen«, erklärte ich kleinlaut.
    »Na gut«, meinte Frank entschlossen. »Dann machen wir's mit Gewalt.«
    Er griff in sein Jackett und holte eine Pistole heraus. »Fahr los!«, forderte er.
    So viel Entschlossenheit bei einem anderen machte mich folgsam. Ich startete den Wagen.
    »Wo kriegst du eigentlich immer die Waffen her?« Ich warf Frank einen schrägen Blick zu.
    »An die kommst du im Bierstädter Norden ohne Probleme heran«, klärte er mich auf. »Ist alles nur eine Frage des Preises.«
    »Kannst du damit überhaupt umgehen?«, fragte ich. »Im Stadtpark hast du ja ziemlich danebengeballert.«
    »Sicher. Ich habe inzwischen auf einem Schießstand geübt.«
    »Willst du mir nicht lieber die Knarre geben?«, schlug ich vor. »Ich habe bessere Nerven als du.«
    Wortlos schob er mir das Teil rüber. Es war ziemlich klein, genau das Richtige für eine zarte Frauenhand.
    »Ist sie geladen?«
    »Klar. Ich hab auch noch Ersatzmunition dabei.« Er klopfte auf seine Hosentasche.
    »Prima«, sagte ich. »Wir erschießen jeden, der sich uns in den Weg stellt, und holen Kristin und deine Schwiegermutter raus. Hattest du dir das so vorgestellt?«
    »So ähnlich.«
    Wir waren vor dem Hauptportal angekommen. Der Bau ähnelte einem griechischen Tempel mit sieben korinthischen Säulen und eckigen Kapitellen. Alles war riesig und Respekt einflößend. Ich stieg aus und betätigte den Klingelknopf, der sich an dem schmiedeeisernen Tor unter dem protzigen Messingschild Privatsanatorium Morgenröte befand.
    »Hier ist Müller. Ist es möglich, Ihr Haus zu besichtigen?«
    »Haben Sie einen Termin, Frau Müller?«, fragte eine Stimme durch den Lautsprecher.
    »Ich gedenke, meine Tante in Ihrer Klinik unterzubringen.«
    »Wer hat uns Ihnen empfohlen?«
    »Einer Ihrer Pfleger. Sein Name ist Bruno Schlagholz.«
    »Ach. Dann sind Sie die Dame, die eben hier angerufen hat?«
    »So ist es. Herr Schlagholz hatte eigentlich zugesagt, mir das Haus zu zeigen. Doch leider ist da wohl etwas schiefgelaufen ...«
    »Moment. Ich öffne.«
    Der Türsummer brummte, und wir waren hinter der Absperrung.
    »Klasse, Grappa«, raunte Frank, als wir forschen Schrittes Richtung Eingangstür strebten, in der bereits eine weiß gekleidete Frau auf uns wartete.
    Ein paar Granitstufen hoch, und wir standen vor ihr.
    »Willkommen auf Haus Morgenröte«, lächelte sie.
    »Ich bin Maria Müller«,

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