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Grappa 09 - Grappa-Baby

Grappa 09 - Grappa-Baby

Titel: Grappa 09 - Grappa-Baby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Wollenhaupt
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was anderes einfallen lassen.«
    »Und was?«
    »Gib mir die Chance, meine kleinen grauen Zellen zu aktivieren«, bat ich. Erhobenen Hauptes schritt ich durch mein Büro, den Becher Kaffee in der Hand und das zweite Brötchen mümmelnd.
    »Dr. Berggrün«, rief ich und bekam prompt einen Krümel in die Luftröhre. Nachdem ich ausgiebig gehustet hatte, wählte ich die Nummer des Chefarztes und hatte Glück.
    »Hallo und guten Morgen«, meinte ich forsch, nachdem ich meinen Namen genannt hatte, »sind Sie noch immer am Aufenthaltsort Ihrer Koma-Patientin interessiert?«
    Er war.
    »Welches private Sanatorium wäre für die Betreuung von Kristin Faber ausgestattet?«
    Dr. Frederik Berggrün überlegte kurz und nannte mir drei Adressen. »Haben Sie etwa eine Spur von ihr?«, fragte er dann.
    »Nicht direkt«, hielt ich mich bedeckt. »Die Logik allerdings sagt mir, dass Kristin Faber ohne entsprechende Apparate bald tot sein würde. Deshalb kann der Entführer sie nur dahin gebracht haben, wo eine professionelle medizinische Betreuung gewährleistet ist.«
    »Da haben Sie recht«, meinte Berggrün. »Kann ich Ihnen noch weiter behilflich sein?«
    »Hat sich Burger inzwischen bei Ihnen gemeldet?«
    »Natürlich. Er ist völlig verzweifelt, dass seine Tochter verschwunden ist, und droht der Klinik eine Klage an.«
    »War seine Verzweiflung echt?«
    »Sicher. Wieso fragen Sie?«
    »Ich traue ihm nicht über den Weg«, antwortete ich.
    »Ich glaube, Sie tun dem Mann unrecht, Frau Grappa«, meinte Dr. Berggrün mild. »Er ist ein besorgter Vater, weiter nichts.«
    »Hoffentlich haben Sie recht«, sagte ich. Ich musste mich bedeckt halten. »Was sagt die Polizei eigentlich zum Verschwinden von Kristin Faber?«
    »Die Ermittlungen laufen. Hauptkommissar Brinkhoff ist der Leiter der Sonderkommission.«
    Brinkhoff also. Das war gut. Ich verabschiedete mich, nachdem ich Berggrün versichert hatte, den Ruf seiner Klinik nicht unnötig zu schädigen, wenn er mich weiter mit Informationen versorgen würde.

Nicht wieder anfangen
    Leider waren alle drei Adressen, die mir Berggrün gegeben hatte, Flops. Keines der Häuser lag in unmittelbarer Nähe einer Bahnstrecke. Doch der liebe Gott lässt aufrechte Journalisten bei ihrer hehren Aufgabe nicht im Stich. Bei der letzten Klinik erfuhr ich noch einen vierten Namen. Es handelte sich um ein Privat-Sanatorium im Münsterland.
    Ich beschaffte mir eine Straßenkarte, fand die Gegend und peilte die Lage: Im Norden verlief eine Bahnstrecke, das Haus selbst lag etwa sechs Kilometer vom nächsten Ort entfernt in der Pampa.
    Es war bereits gegen elf Uhr, als Peter Jansen in meinem Zimmer auftauchte. Ich stellte ihm Frank vor und tat kund, dass ich am Nachmittag meine Recherche aufs Münsterland auszudehnen gedachte.
    »Sei vorsichtig«, warnte er, »und melde dich, wenn du da bist. Außerdem solltest du Hauptkommissar Brinkhoff sagen, dass du diese Klinik besuchst.«
    »Keine Lust«, maulte ich, »sonst taucht er auf, bevor ich die Story im Kasten habe. Kannst du mir deine Fotokamera leihen? Die Geschichte muss vernünftig dokumentiert werden.«
    »Die kannst du haben.«
    Er verließ mein Zimmer und kam kurze Zeit später mit dem Fotoapparat in der Hand zurück. Das Schätzchen war uralt, dafür aber unverwüstlich und technisch so einfach, dass sogar ich das Ding bedienen konnte.
    »Ich habe einen neuen Film eingelegt«, berichtete Jansen. »Nur für den Fall, dass du wirklich Bilder machen willst und es nicht wieder vergisst – wie neulich in der Klinik. Der Auslöseknopf ist übrigens hier oben rechts. Da musst du drauf drücken, und das Bild ist im Kasten.«
    »Sag bloß!«
    »Wann kommst du zurück?«
    »Wenn ich Kristin Faber ausfindig gemacht habe.«
    »Soll der da etwa mit?« Jansen deutete mit dem Kinn auf Frank Faber, der mal wieder – von einer eindeutigen Depression gebeutelt – auf dem Stuhl saß und vor sich hinstierte. Wenigstens heulte er noch nicht.
    »Hatte ich eigentlich vor.«
    »Nicht, dass er durchdreht«, warnte Jansen. »Er könnte zur Gefahr für dich werden.«
    »Ach wo«, wehrte ich ab. »Den hab ich voll im Griff. Nicht wahr, Frank?«
    Frank nickte abwesend.
    »Wie du meinst«, sagte Jansen. »Lass mir die Adresse da – falls ihr nicht wieder auftaucht und ich euch raushauen muss. Außerdem habe ich noch immer die Waffe im Safe.«
    »Welche Waffe?«
    »Die in deinem Auto lag. Willst du sie mitnehmen?«
    Ich hatte das Teil völlig vergessen.
    »Lieber nicht«,

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