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Grappa 13 - Grappa und die acht Todsuenden

Grappa 13 - Grappa und die acht Todsuenden

Titel: Grappa 13 - Grappa und die acht Todsuenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Wollenhaupt
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ich. »Ziemlich viel Aufwand.«
    »Sagte ich doch, dass du dich auf was gefasst machen sollst!«
    »Wer leitet die Ermittlungen?«
    »Der dort hinten. Das ist der Staatsanwalt.«
    Big Mäc deutete mit dem Kinn auf einen Yuppie-Typen. Smart, gut gekleidet, dominant. Das waren die schwierigsten Kandidaten. Hatten keine Ahnung, konnten kein Blut sehen, wollten ihren Kopf aber am nächsten Tag möglichst als Close-up im Blatt bewundern. Letzteres hielt sie immerhin davon ab, allzu unhöflich zu werden.
    Ich pirschte mich an den Mann ran, hörte schon auf halbem Weg, wie der Jurist den alten Hasen von der Mordkommission Befehle erteilte.
    »Sie leiten die Ermittlungen hier?«, fragte ich und hielt Yuppie meinen Presseausweis unter die Nase. »Mein Name ist Grappa. Wie der italienische Tresterschnaps. Kann ich Ihnen ein paar Fragen stellen?«
    Der Staatsanwalt studierte das Papier in meiner Hand, ich konnte sein Parfum riechen. Es stammte nicht vom Grabbeltisch eines Drogeriemarktes.
    »Ich komme gleich zu Ihnen, Frau Grappa«, kündigte Yuppie an. »Verstehen Sie bitte, dass ich mir erst selbst einen Überblick verschaffen möchte. Haben Sie etwas Geduld. Ich bin übrigens Oberstaatsanwalt Guardini.«
    »Aber natürlich«, sagte ich. »Darf ich mich auf dem Gelände umsehen?«
    »Sie wissen doch, dass die Spurensicherung zuerst ihre Arbeit erledigen muss. Fragen Sie die Beamten, wo Sie sich am Tatort aufhalten dürfen. Kann ich mich darauf verlassen?« Der Staatsanwalt lächelte mich an.
    »Sicher«, meinte ich verblüfft. »Ich werde fragen.«
    Ich schlenderte zu Big Mäc zurück. »Kennst du den näher?«, fragte ich mit Blick auf den Staatsanwalt. »Er heißt Guardini.«
    »Ist mir noch nicht vor die Flinte gekommen«, antwortete der Fotograf.
    »Gar nicht so übel, der Bursche. Scheint Verständnis für die Arbeit der Presse zu haben. Also, los! Ich brauch ein Bild von den Toten am Tisch.«
    »Und wie soll ich das machen?« Big Mäc deutete auf Polizisten, die endlich das rot-weiße Absperrband um das Gelände zogen. Dahinter hatten sich Fernsehteams und ein paar Kollegen postiert.
    »Wir sind immerhin schon hier drin«, versuchte ich den Fotografen aufzumuntern. »Und die da müssen draußen bleiben.«
    Ich beobachtete, wie der Kameramann eines Privatsenders von den Polizeibeamten rüde zurückgedrängt wurde. Es kam zu einem heftigen Wortwechsel zwischen dem Filmer und den Grünröcken.
    »Komm!«, befahl ich Big Mäc. Die Gelegenheit war günstig. »Wo geht's zur Terrasse?«
    Der Fotograf trabte los, ich hinterher – mit einem Auge immer die Lage peilend. Ein flaues Gefühl zog in meinen Magen. Obwohl ich Polizeireporterin des Bierstädter Tageblattes war, beeindruckte mich der Anblick von Toten immer wieder. Es war nicht das Wissen um die Gewalt, die dieser Art des Sterbens meist vorausgegangen war, sondern diese unfassbare Stille, die von toten Körpern ausging – egal wie lebhaft, freundlich, laut, lebensfroh die Menschen gewesen sein mochten, als das Blut noch in ihren Adern floss und ihre Gehirne arbeiteten – sie befanden sich nun in einem Zustand beginnender Zersetzung.
    Zum Glück hatte ich schrecklich zugerichtete oder verweste Körper noch nie ansehen müssen. ›Meine‹ Toten waren bisher relativ frisch gewesen, erschossen, erstochen, vergiftet, erwürgt. Meist tauchte ich ja nach der Polizei am Tatort auf, die Fotografen waren fast immer zuerst da, weil sie den Polizeifunk abhörten.
    Der Garten lag an der Rückseite der Villa und war von der Straße aus nicht einzusehen. Die Spurensicherer waren gerade dabei, das Gelände zu durchkämmen. Zum Glück waren sie noch einiges von uns entfernt.
    Um nicht allzu sehr aufzufallen, strichen wir eng an der Hauswand entlang. Wir umkurvten einige Blumenkübel mit Trockengemüse und standen bald auf der Terrasse. Das Zimmer war hell erleuchtet. Ich atmete tief ein, trat dicht zur Scheibe hin.
    »Mein Gott!«, entfuhr es mir.
    Sieben Menschen, drei Frauen und vier Männer, saßen an einem festlich gedeckten Tisch. Auf den Tellern aus weißem Porzellan waren noch die Reste von Speisen zu erkennen. Alkohol hatte es auf jeden Fall gegeben, es befanden sich mehrere Weinkühler auf dem Tisch, aus denen Flaschenhälse ragten.
    Big Mäc begann wortlos mit seiner Arbeit. Er hüpfte wie ein Kobold vor der eingeschlagenen Glastür hin und her, die Scherben klirrten unter seinen Schuhen. Es war das einzige Geräusch, das ich bewusst wahrnahm.
    Der Fotograf jagte einen

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