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Grappa 16 - Rote Karte für Grappa

Grappa 16 - Rote Karte für Grappa

Titel: Grappa 16 - Rote Karte für Grappa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Wollenhaupt
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aus?«, fragte ich.
    »Hier laufen die Videorekorder heiß«, berichtete sie.
    »Und? Irgendwas Interessantes?«
    »Die Kolleginnen und Kollegen werden bestimmt vier Jahre lang keine Lust mehr auf Sex haben.«
    »Hat die Klein eine Kopie von dem Sauerwald-Film angefertigt?«
    »Jeder vernünftige Erpresser macht eine Kopie für alle Fälle«, glaubte Beate. »Wir müssen sie nur finden.«
    »Erinnerst du dich noch an den Tag, als Margit Sauerwald gefunden wurde?«, fragte ich.
    »Natürlich.«
    »Sie war doch vor dem Überfall im Wald bei einer Freundin gewesen«, sagte ich. »Hast du dieses Mädchen damals eigentlich selbst vernommen?«
    »Ein Kollege hat das gemacht. Ich bin ja erst später hinzugezogen worden, weil die Spuren auf den Serientäter hinwiesen.«
    »In der Akte müsste aber der Name dieser Freundin stehen, oder?«
    »Klar. Ich verstehe aber nicht, worauf du hinauswillst.«
    »Ich grübele seit einiger Zeit herum, warum diese falsche Spur gelegt worden ist – das Sperma, meine ich. Dieser unumstößliche Beweis, dass Toninho der Täter war.«
    »Ja, ja. Die These vom Samenraub. Du solltest sie vergessen.«
    Beate holte sich trotzdem die Ermittlungsakte und begann wieder am Anfang.
    Margit Sauerwalds Freundin lebte im Studentenwohnheim. Das Heim lag unmittelbar neben der Universität – ein Hochhaus mit kleinen Wohnzellen. Die Sauerwald-Freundin hieß Rebecca Bergin.
    Leider öffnete sie nicht, als wir die Klingel traktierten.
    »Es ist noch kein Betrieb an der Uni«, sagte Beate. »Das Jahr hat gerade erst angefangen – da arbeiten Studenten noch nicht.«
    »Ich will aber hier rein!« Ich presste meine flache Hand auf zwanzig Klingelknöpfe. Irgendeiner würde uns schon ins Haus lassen.
    Der Türöffner summte mehrmals und ich drückte die Tür auf.
    »Was willst du denn hier? Das Mädchen ist nicht da.«
    »Egal. Sie wird Freunde haben, Nachbarn. Es ist einen Versuch wert.«
    Zum Glück verfügte das Haus über einen Aufzug. Sehr vertrauenerweckend sah das Ding nicht aus – die Tür war verbeult und das Innere zierte das übliche Graffiti-Zeugs: Keine politischen Parolen wie zu meiner Studentenzeit, sondern sinnlose Runen und merkwürdige Strichmännchen.
    Rebecca Bergin wohnte im sechsten Stock. Die Lifttür öffnete sich mit einem Ruckeln.
    Auf der Wohnungstür prangte ein Plakat mit dem Antlitz von Leonardo di Caprio, das auch schon bessere Zeiten gesehen hatte. Jemand hatte dem Schönling einen Vollbart gemalt und die Wimpern getuscht.
    Das hätte früher mal jemand mit meinem geliebten CheGuevara-Poster machen sollen, erinnerte ich mich, ich hätte ihn vor das Frauen-Femegericht meiner Politgruppe gestellt.
    Beate klingelte. Wieder nichts.
    Ich mustere das Namensschild nebenan: Luigi Knotek.
    »Das ist doch der Typ, der Margit gefunden hat«, rief ich aus.
    »Was?«, meinte Beate verdattert.
    »Erinnerst du dich nicht? Der Bekannte, der sie gesucht und verletzt im Wald gefunden hat.«
    »Verdammt, das ist mir durchgegangen.«
    Ich drückte die Klingel.
    »Was is?« Ein paar schwarze Augen guckten misstrauisch durch den Türspalt. Wärme und ein merkwürdiger Geruch zogen in den Hausflur. Beate und ich warfen uns einen Blick zu – diesen Geruch kannten wir, das war Haschisch.
    »Guten Tag«, begann Beate. »Wir sind von der Kriminalpolizei. Herr Knotek?«
    Prompt wollte er die Tür zudrücken, doch sie hatte schon nach bester Vertretermanier den Fuß in den Spalt gestellt.
    »Es geht nicht um Ihren Drogenkonsum«, erklärte sie. »Wir sind von der Mordkommission. Lassen Sie uns bitte hinein.«
    »Denk nich dran.« Seine Artikulation war nicht mehr präzise.
    »Überlegen Sie doch mal, Herr Knotek. Ich kann die Kollegen vom Drogendezernat anrufen. Die freuen sich über solche Leute wie Sie. Die nehmen sich Ihre Bude richtig sorgfältig vor. Wir beide wollen jedoch nur mit Ihnen reden. Also, was ist Ihnen lieber?«
    Knoteks Wohnung hatte einen Messie-Touch. Schon im Flur stiegen wir über Flaschen, Papierberge und Kartons, dann gelangten wir in eine Art Wohnraum.
    »Ich war auf Besuch nich eingerichtet«, nuschelte Knotek.
    »Machen Sie sich bloß keine Umstände wegen uns«, beruhigte ich ihn. »Ist doch richtig gemütlich bei Ihnen.«
    »Hier mein Ausweis«, sagte Beate und hielt ihn unter seine Nase. »Damit Sie sehen, dass wir echt sind. Wo ist das Bad? Ich muss mal.«
    Knotek deutete mit dem Kinn in eine Richtung. Verlaufen konnte man sich in dieser Bude kaum.
    Als die Kommissarin

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