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Grappa 16 - Rote Karte für Grappa

Grappa 16 - Rote Karte für Grappa

Titel: Grappa 16 - Rote Karte für Grappa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Wollenhaupt
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runterginge.
    Pöppelbaum befand sich schon im Lokal und hatte sich an seinen Stammtisch verzogen.
    Es war schon zehn Minuten über der vereinbarten Zeit und ich hatte den einzigen Eingang im Blick. Wo blieb sie nur?
    Ich rief Wayne Pöppelbaum an, doch er ging nicht an sein Handy. Verdammt! Wir hatten vereinbart, dass er sein Telefon auf den Tisch legen sollte, damit ich ihn jederzeit und trotz des Lärms erreichen konnte.
    Eine Gruppe von Frauen näherte sich der Tür. Sie schwatzten fröhlich miteinander, hatten wohl gerade Feierabend und freuten sich auf den abendlichen Absacker.
    Mein Handy vibrierte in der Manteltasche. Auf dem Display stand Bluthund, der Name, unter dem ich Pöppelbaum in meinem Telefonbuch gespeichert hatte.
    »Ja?«, sagte ich.
    »Du kannst kommen, sie ist hier.«
    »Wieso? Ich hätte sie sehen müssen.«
    »Komm. Sie ist hier!«, sagte er mit Nachdruck und beendete das Gespräch.
    Da läuft was schief, dachte ich.
    Ich pirschte mich ans Salinas heran, wartete, bis wieder ein Pulk von Menschen die Sicht von der Kneipe auf die Straße behinderte, und entdeckte den Bluthund an seinem Tisch. Er war nicht mehr allein.
    Verblüfft zog ich mich zurück, überlegte, wählte Beate Schlichts Nummer und erklärte ihr die Situation und meine Erpressungstheorie.
    »Warte auf mich«, sagte sie. »Ich lasse mir was einfallen. Und geh da auf keinen Fall rein, verstanden?«
    »Guten Abend«, sagte ich.
    »Hallo, Frau Grappa«, lächelte Esther Klein. »So ein Zufall.«
    Sie war ganz Dame, hätte Erika Sauerwald locker das Wasser reichen können in Sachen Eleganz und Stil.
    »Bitte setzen Sie sich doch«, forderte die Nachtschicht- Chefin.
    Die nimmt dir die Regie dieses Treffens voll aus der Hand, dachte ich. »Ich bin mit Frau Sauerwald verabredet«, sagte ich. »Aber sie scheint noch nicht da zu sein. Solange kann ich mich ja setzen.«
    »Frau Sauerwald wird nicht kommen«, erklärte Klein.
    »Schade. Was hindert sie denn?«
    »Ich habe ihr geraten, zu Hause zu bleiben und mir die Sache zu überlassen. Sie ist psychisch krank und Ihnen nicht gewachsen.«
    »Klingt ja ganz so, als seien Sie gute Freundinnen«, sagte ich. »Als ich Sie neulich mal nach ihr gefragt habe, haben Sie behauptet, sie nicht zu kennen.«
    »Diskretion ist in meinem Geschäft unerlässlich.«
    »Warum hat Frau Sauerwald Ihnen Geld gegeben?«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden.« Sie wirkte einen Moment irritiert.
    »Vor drei Tagen hat Ihnen Frau Sauerwald an diesem Tisch da hinten einen Umschlag gegeben«, erklärte ich.
    »Ach so. Ich will das Haus kaufen. Damit meine Mädchen nicht auf der Straße stehen.«
    »Das haben Sie aber passend formuliert«, meinte ich.
    »Erika hat mir einen Zuschuss zum Kauf des Hauses gegeben.«
    »Von bargeldlosem Geldverkehr hat Frau Sauerwald wohl noch nichts gehört, was?«
    »Ihr Mann soll nichts davon erfahren«, erläuterte die Bordellchefin. »Deshalb hat sie den Betrag in bar abgehoben.«
    »Was war in dem Päckchen, das Sie ihr im Austausch für den Umschlag gegeben haben?«
    Der Kellner fragte nach unseren Wünschen. Zeit genug für Esther Klein, sich eine Antwort auszudenken, und Zeit genug für mich, einen Blick auf die anderen Leute in der Kneipe zu werfen. Beate war noch nicht da.
    Pöppelbaum saß teilnahmslos am Tisch – als würde ihn der Schlagabtausch zwischen Esther Klein und mir kein bisschen interessieren.
    »Ein paar Unterlagen, die das Haus betreffen«, erklärte sie. »Ich wollte sichergehen, dass ich den Zuschlag für das Gebäude bekomme, wenn Toninhos Nachlass geordnet wird.«
    »In dem Päckchen war ein Film«, sagte ich. »Aufgenommen in Ihrem Club. In jedem Zimmer sind Kameras und Mikrofone versteckt. Was ist in der Nacht im September passiert, als Erika Sauerwald und Toninho aufs Zimmer gegangen sind? Was ist auf dem Film zu sehen?«
    Im Augenwinkel bemerkte ich, dass sich jemand näherte. Es war Beate Schlicht. Ich atmete auf.
    »Guten Abend«, sagte sie. »Kriminalhauptkommissarin Schlicht.« Sie präsentierte ihren Dienstausweis. »Frau Klein?«
    »Ja.«
    »Wir haben einen Anruf aus Ihrem Etablissement erhalten«, behauptete Beate. »Eine junge Frau befindet sich in Gefahr. Ein Freier ist durchgedreht und hat sich im Haus verbarrikadiert. Ich habe das Spezialeinsatzkommando zum Club geschickt. Würden Sie mir bitte folgen?«

Waffengewalt
    »Das hast du sauber hingekriegt«, kicherte ich. Wir saßen in Beates Wagen und folgten dem Polizeitransporter.
    »Es war ein

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