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Grappa 16 - Rote Karte für Grappa

Grappa 16 - Rote Karte für Grappa

Titel: Grappa 16 - Rote Karte für Grappa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Wollenhaupt
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Seite.«
    »Verdammter Mist!«, fluchte ich. »Wenn sie mir was erzählt und es später widerruft? Ich brauche einen glaubwürdigen Zeugen.«
    »Grappa! Ich kann dir nur versprechen, dich zu retten, wenn du Unsinn machst. Aber frag doch Eckermann – er ist an die Weisungen der deutschen Polizei nicht gebunden.«
    Ich erwischte Eckermann zwei Stunden später in seiner Pension. Es war gegen Mittag und er frühstückte gerade. Während er das Ei köpfte, brachte ich ihn auf den neuesten Stand. Was gar nicht nötig war, denn er war voll im Bilde.
    »Warum lungerst du eigentlich noch hier rum?«, fragte ich. »Ist es dir in Brasilien zu heiß? Oder liegt es an meinem Charme, dass du dich von Bierstadt nicht trennen kannst?«
    »Das sind drei Fragen auf einmal«, wich Eckermann aus. »Das ist für ein Männerhirn zu heftig. Also kriegst du nur auf die erste Frage eine Antwort. Ich lungere noch hier rum, weil ich meinen Besuch in deiner schönen Heimat mit einer kleinen Vortragsreise verbinden konnte.«
    »Bringst du den Leuten Samba bei? Oder wie man Drinks mixt?«
    »Knapp daneben. Es geht um Ethik im Sport.«
    »Echt?«
    »Echt. Und jetzt erzähle mir, was du willst.«
    Nach meinem Bericht stimmte Eckermann zu, mit mir zu Erika Sauerwald zu fahren. Er glaubte auch, dass sie im Haus sein musste.
    »Ich muss nochmal kurz auf mein Zimmer«, sagte er. »Lass schon mal den Motor deines Cabrios warm laufen.«
    Die Sauerwald-Hütte lag zwischen Wald und Wiese, so idyllisch, wie es in der Gegend um Bierstadt nur möglich war. Natürlich gab es einen Zaun mit Kameras.
    »Hast du eine Waffe dabei?«, fragte ich.
    »Nein, wieso? Glaubst du, wir brauchen eine?«, fragte Eckermann.
    »In Filmen machen die Detektive solche Kameras immer mit einem gezielten Schuss ins Objektiv unschädlich.«
    »Die Kameras sind nur Attrappen«, behauptete er. »Mach dir also keine Sorgen.«
    »Woher weißt du das?«
    Er antwortete nicht, denn am Haus tat sich was. Eine Frau verließ das Haus, stiefelte durch den Vorgarten, setzte sich in ein kleines Auto und fuhr weg.
    »Die Hausangestellte«, erläuterte Eckermann.
    »Langsam kommst du mir komisch vor«, wunderte ich mich. »Es scheint fast so, als würdest du hier aus und ein gehen.«
    »Ich war einige Male hier«, gestand er. »Vor ein paar Wochen. Sauerwald hatte mich eingeladen. Immerhin bin ich ja gekommen, um seinen Fußballstar zu retten.«
    »Der Kerl ist ganz schön abgebrüht«, meinte ich. »Du aber auch.«
    »Man ist immer nur so gut, wie die Feinde schlecht sind. Dann mal los.«
    Eckermann stürmte an mir vorbei zur Tür und klingelte Sturm.
    »Ja?«, sagte eine müde Stimme.
    »Post. Ein Paket.«
    »Supertrick«, höhnte ich leise.
    »Der klappt immer«, raunte er zurück.
    Tatsächlich: Es dauerte zwar eine Weile, aber schließlich wurde die Tür geöffnet.
    »Hallo, Erika«, sagte Eckermann. »Wir sind gekommen, um dir zu helfen.«
    Sie schaute ihn an wie vom Donner gerührt, trat zur Seite und ließ uns ein.
    Das Wohnzimmer war riesig und hatte eine gläserne Front zum Garten. Nein, es war eher ein Park, der sich zum Haus hin öffnete – mit in Form geschnittenen Kiefern und Lebensbäumen, die wie Zypressen wirkten. Im Frühjahr und Sommer musste der Ausblick traumhaft sein.
    Ich hatte es aufgegeben, mich zu wundern. Eckermann schien ein Freund der Familie oder zumindest der Hausfrau zu sein, wusste mehr, als wir alle geahnt hatten, und steuerte sein Ziel direkt an.
    »Wir haben das nicht gewollt«, sagte Erika Sauerwald mit leiser Stimme. Sie war ungeschminkt, einfach gekleidet und wirkte jünger als sonst.
    »Nicht gewollt?«, meinte ich. »Sie und Ihre Tochter wollten Toninho eine schwere Straftat anhängen!«
    »Wir waren beide verletzt«, versuchte sie zu erklären. »Er wollte von uns beiden nichts wissen. Aber es war meine Schuld. Ich habe Margit da reingezogen. Aus verletztem Stolz.«
    »Was ist auf dem Film aus dem Club?«, wollte ich wissen.
    »Der Film liegt da auf dem Tisch.« Sie deutete auf eine Kassette. »Schauen Sie ihn an oder nehmen Sie ihn mit, mir ist das inzwischen egal.«
    »Erzählen Sie, was zu sehen ist.«
    »Toninho und ich – im Streit. Er verhöhnte und beleidigte mich. Nachdem er es mir nochmal besorgt hatte – aus Mitleid.«
    »Hat er das so gesagt?«, fragte ich.
    »Ja, da hatte er keine Hemmungen. Ich habe es Margit erzählt und wir wollten ihn irgendwie bestrafen.«
    »Was ist dann geschehen?«, mischte sich Eckermann ein. »Wann kommt Marcel ins

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