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Grauen im Pentagon

Grauen im Pentagon

Titel: Grauen im Pentagon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Augen ohne Leben starrten mich an. Blasse Lippen zeichneten sich kaum von der Farbe der Haut ab. Ich hatte den Kopf vorsichtig in das Fahrzeug hineingesteckt und auch erwartet, daß sich teigige Hände um meinen Hals legen würden.
    Das aber geschah nicht. Die Zombies hockten auf den Sitzen und stierten dumpf vor sich hin.
    »Sind es die echten?« fragte Suko, als ich mich wieder zurückzog. Ich hob die Schultern.
    »John, eine Antwort.«
    »Ich bin mir nicht sicher.«
    »Ich auch nicht.«
    »Wir können Feuer nehmen«, sagte General Orwell. »Dr. Mertens erklärte, daß die Untoten so zu vernichten sind.«
    Ich schaute den Offizier lange an. »Einen Moment noch«, bat ich ihn und ging zu der Frau hin, die zu Fuß auf uns zukam. Es war Li Mai. Sie hatte im Hintergrund gewartet. Jetzt schimmerte es in ihren Augen feucht.
    »Er ist tot«, sagte ich.
    »Das habe ich gespürt.«
    »Und nun?«
    »Ich trauere ihm nicht nach. Er ist zu schlecht in der letzten Zeit geworden.«
    »Ja, ich kann Sie verstehen, aber wir haben ein Problem. Die Zombies. Wissen Sie, Li Mai, ich kenne die lebenden Leichen. Sie reagieren normalerweise anders.«
    »Wie meinen Sie das denn?«
    »Die Wesen im Wagen sind keine echten Zombies. Wenn ich den Befehl geben würde, sie zu töten, käme ich mir wie ein Mörder vor. Sie haben eine Zombie-Pille genommen und…«
    »Wollen Sie die retten?«
    »Wenn es eine Möglichkeit gibt, ja. Für jedes Präparat, das entwickelt wird, gibt es ein Gegenmittel. Möglicherweise auch für dieses hier. Können Sie uns da helfen?«
    »Ich werde es versuchen. Glücklicherweise kenne ich den Weg zu den geheimen Unterlagen.«
    »Das wäre eine Möglichkeit.« Karl Mertens stellte sich auf meine Seite, Suko ebenfalls. Wir überzeugten den General davon, die Männer nicht zu töten. Die Zombies ließen sich sogar widerstandslos im Hochsicherheitstrakt des Pentagons einsperren. Es liefen Telefonate zwischen London und Washington. Schließlich war auch General Orwell überzeugt.
    Zwei Tage später gelang es uns, die Hexenküche des Konzerns zu durchsuchen. In einem Safe entdeckten wir die chemische Zusammensetzung der Zombie-Pille.
    Wissenschaftler wurden mobilisiert. Sie kannten ein Gegenmittel, das wurde den Männern eingespritzt.
    Ob, wie und wann es wirkte, mußte die Zeit ergeben. Ich jedenfalls war froh, keine Toten hinterlassen zu haben, und die Verantwortlichen im Pentagon atmeten ebenfalls auf.
    Die Zombies im Star-Hotel waren echte lebende Leichen gewesen. Bei ihnen hatte die Zombie-Pille ihre Wirkung so gezeigt, wie Rushmore es vorgehabt hatte.
    Bei seinen Mitarbeitern hätte vielleicht mehr Zeit vergehen müssen. So waren sie gerettet worden.
    Am dritten lag, es war noch so heiß, flogen wir wieder zurück. Dr. Mertens brachte uns zum Flughafen. »Eigentlich«, sagte er, »können wir alles dem Yeti damals verdanken.«
    »Wieso?«
    »Wäre er nicht gewesen, John, hätten wir uns nicht kennengelernt und die Probleme mit den lebenden Toten allein gehabt.«
    »Stimmt auch wieder.«
    »Sind Sie eigentlich für oder gegen Orden?«
    »Gegen.«
    »Sie auch, Suko?«
    »Noch mehr.«
    Er lachte. »Dann braucheich Sie ja nicht erst für einen Orden vorzuschlagen.«
    »Um Himmels willen, nein, das können Sie sich sparen.«
    »Oder nehmen Sie die Orden an«, schlug Suko vor.
    Dr. Mertens schüttelte den Kopf. »Da denke ich wie Sie. Verzicht ist besser.«
    Wir hatten noch Zeit bis zum Abflug und tranken ein Glas. »Worauf sollen wir anstoßen?« fragte Mertens.
    »Auf Amerika?«
    Er schaute mich an. »Wissen Sie, John, wenn ich darauf anstoße, bekomme ich ein bitteres Gefühl.«
    »Dann trinken wir auf uns«, schlug Suko vor. Und diesmal widersprach niemand…
    ENDE
    [1] Siehe John Sinclair Taschenbuch Nr. 73 040 »Zombies auf dem Roten Platz«
    [2] Siehe John Sinclair Nr. 483 »Der Yeti ist da!«

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