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Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe

Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe

Titel: Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Erbe
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über hundert Jahren zum Imperium, und
wir wissen nach wie vor nicht, was sie umtreibt. Was
wir wissen oder oft auch nur vermuten ist, offen ge
sagt, abstoßend. Du möchtest bestimmt nicht hören,
wie sie sich fortpflanzen! Obwohl man sie schon da
bei ertappt hat, wie sie freiwillig mit Informationen
herausrückten, geben sie nur selten Antwort auf di
rekte Fragen, und sie haben noch nie Xenobiologen
erlaubt, ihren Planeten zu besuchen. Unheimliche
Bastarde sind das, Darling, und außerdem arrogant.
Möglicherweise aus gutem Grund. Sie lebten direkt
in Löwensteins Hinterhof, und sie hat es nie erfahren.
Vielleicht könnten sie sich wirklich vor dem Schre
cken verbergen. Und falls es ihnen möglich ist …«
»Was können sie dann noch tun?« Douglas schüt
telte unglücklich den Kopf. »Es könnte ein Bluff sein
oder unsere Rettung. Mir tut der Kopf weh.«
»Verlangen sie denn wirklich so viel?«, fragte
Lewis. »Ein paar Planeten, verglichen mit dem, was
wir gewinnen können? Oder verlieren?«
»Aber falls sie wirklich so mächtig sind, warum
nehmen sie sich dann nicht einfach, was sie wol
len?«, fragte Jesamine.
»Wundervoll!«, knurrte Douglas. »Noch mehr
Komplikationen. Genau das, was wir brauchen. Noch
irgendwelche Ideen, die mal nichts Schlimmes mit
meinem Blutdruck anstellen?«
»Nur eine«, antwortete Lewis leise. »Und ich kann
praktisch garantieren, dass sie dir nicht gefallen wird.
Mir ist ein wirklich unerfreulicher Vergleich einge
fallen. Was der Schrecken mit den Menschen auf den
Randplaneten getan hat, das ähnelt furchtbar dem,
was die Elfen mit den Leuten in der Arena anstellten
… Besitz von ihnen zu ergreifen und sich von ihrem
Leid und ihren Gefühlen zu nähren …«
»Du hast Recht«, sagte Douglas, und auch er tat es
leise. »Es gefällt mir nicht. Tatsächlich verabscheue
ich es sogar. Behalte diesen Gedanken vorläufig für
dich, Lewis! Das ist ein Befehl. Noch immer herrscht
viel Groll über die Art und Weise, wie die Esper den
Aufstand der Neumenschen beendet haben; ich
möchte nicht, dass das wieder aufgerührt wird. Das
Letzte, was wir gebrauchen können, ist noch mehr
Anti-Esper-Haltung. Wir werden die Hilfe der Über
seele brauchen und können uns nicht leisten, dass sie
sich entfremdet oder nicht anerkannt fühlt. Falls du
mit jemandem reden möchtest, Lewis, dann mit der
Überseele. Vielleicht kann sie mit deinem … Ver
gleich etwas Hilfreiches anfangen. Ansonsten hältst
du den Mund zu diesem Thema.«
»Oh verdammt«, sagte Jesamine. »Was jetzt?«
Douglas und Lewis drehten sich noch rechtzeitig
um, um einen der ehrenwerten Abgeordneten übers
Parkett schreiten zu sehen, den Kopf hoch erhoben.
Michel du Bois, Abgeordneter von Virimonde, blieb
direkt vor dem Thron stehen und verneigte sich tief.
Als er sich zu Wort meldete, rollte seine volle, dra
matische Stimme durch den ganzen Plenarsaal.
»Eure Majestät, ehrenwerte Abgeordnete, mir
scheint, dass es eine offenkundige Antwort auf die
Gefahr des Schreckens gibt, über die bislang nicht
gesprochen wurde.«
»Wirklich, bei Gott?«, fragte Douglas. »Ihr über
rascht mich wirklich, du Bois. Ich weiß gar nicht,
wie ich das übersehen konnte. Seid so frei und klärt
uns auf.«
»Es ist im Grunde ganz einfach, Eure Majestät«,
behauptete du Bois und breitete die Arme zu einer
vertrauten mitteilsamen Geste aus. »Owen Todtstelt
zer muss zurückkehren und uns alle retten, wie er es
schon einmal tat. Virimondes edelster Sohn, der
größte Held, den die Menschheit je hervorgebracht
hat. Seine Legende sagt von jeher, dass er in der
Stunde der größten Not für das Imperium zurückkeh
ren würde. Und wir auf Virimonde haben noch nie
geglaubt, der gesegnete Owen wäre tot. Er kann nicht
sterben. Er hat das Labyrinth des Wahnsinns durch
schritten und wurde dabei zu mehr als einem Men
schen, wurde etwas Schöneres und Herrlicheres. Er
war zu Löwensteins Zeiten unser Retter und kann es
wieder sein. Wir müssen mit einer einzigen lauten
Stimme nach ihm rufen, seine Hilfe erflehen und um
seine Rückkehr beten!«
»Das klingt jetzt aber unnötig messianisch«, fand
Lewis, aber seine Worte gingen unter in einem Aus
bruch von Geschrei und Jubel und stampfenden Fü
ßen. Die ehrenwerten Abgeordneten waren von dem
Vorschlag begeistert, nicht zuletzt, weil er keinerlei
Aktion von ihnen forderte. Sollte der gesegnete
Owen die Menschheit retten wie schon vor zweihun
dert Jahren! Jubel und

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