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Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe

Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe

Titel: Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Erbe
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Freund. Oh Jesamine, ich habe dich schließlich ge
funden, und jetzt muss ich fortgehen und hinnehmen,
dass du einen anderen heiratest! Bitte verstehe …
Er blickte zu Jesamine hinüber, aber sie sah ihn
nicht an.
Der Tumult im Plenarsaal legte sich allmählich,
nicht zuletzt, weil die Abgeordneten müde wurden;
und König Douglas erteilte feierlich seine Zustim
mung zu der Idee, die Paragone auf eine große Suche
zu schicken. Er unterbreitete den Vorschlag offiziell
dem Plenum und fand eine überwältigende Zustim
mung (nur wenige schüchterne Seelen wollten, dass
die Paragone blieben und die Streitkräfte der
Menschheit im Kampf gegen den Schrecken anführ
ten, aber man schrie sie rasch nieder). Man entschied,
dass die Suche in zwei Wochen beginnen sollte, nach
der königlichen Hochzeit und nachdem man einige
Details und praktische Fragen geklärt hatte. Denn
wenn man es genau nahm, hatte niemand einen blas
sen Schimmer, wo die Paragone nach dem vermiss
ten Owen suchen sollten. Das Imperium war groß
und umfasste Hunderte von Planeten abseits der Zen
tren. Jemand, der verborgen bleiben wollte, fand hier
viele Möglichkeiten, wie schon viele Paragone bei
der Suche nach einem Schurken teuer hatten lernen
müssen. Michel du Bois fixierte Lewis mit kaltem,
anklagendem Blick.
»Ihr seid ein Nachfahre des gesegneten Owen, Sir
Champion. Ihr tragt den Namen Todtsteltzer. Legt
Ihr vor diesem Hohen Haus einen Eid ab, dass weder
Ihr noch irgendein Angehöriger Eurer Familie über
alte, geheime Aufzeichnungen vom Schicksal Owens
verfügt? Irgendeine versteckte Familiengeschichte,
alten Edikten zum Trotz aufbewahrt? Falls Ihr ir
gendetwas über Owen Todtsteltzers Schicksal wisst
oder seinen möglichen Aufenthaltsort, verlange ich
mit der Autorität dieses Parlaments, dass Ihr uns
diese Geheimnisse jetzt offen legt und sämtliche
Dokumente aushändigt, die womöglich im Besitz
Eurer Familie sind, damit Experten sie studieren
können!«»Mein Zweig der Familie ist nur entfernt mit
Owen verwandt«, antwortete Lewis vorsichtig. »Wir
haben den Namen Todtsteltzer nur als höfliche Geste
angenommen. Wir wissen nicht mehr als Ihr, Michel.
König Robert und Königin Konstanze waren sehr
gründlich. Man muss sich glatt fragen, ob sie wo
möglich gute Gründe hatten …«
»Und gestattet mir, den ehrenwerten Abgeordne
ten von Virimonde daran zu erinnern, dass niemand
Forderungen an meinen Champion stellt!«, warf
Douglas ein und bedachte du Bois mit kaltem Blick.
»Und Ihr solltet auch Abstand davon nehmen, Euch
in irgendeiner Frage auf die Autorität des Hohen
Hauses zu berufen, ohne Euch erst an mich, den Par
lamentspräsidenten, zu wenden. Kehrt jetzt auf Euren
Platz zurück, ehe ich Euch der Missachtung meiner
Autorität beschuldige! Ihr hattet Euren Auftritt im
Rampenlicht. Ihr habt Eure Suche bewilligt erhalten.
Begnügt Euch damit!«
»Danke, Douglas«, sagte Lewis.
»Nichts zu danken, Lewis«, sagte Douglas.
Sie sahen einander nicht an.
Und Michel du Bois wich keinen Zentimeter von
seiner Position vor dem Thron, sondern legte viel
mehr damit los, Douglas über die Finanzierung der
Paragon-Suche zu löchern. Er pochte darauf, dass die
Suche nicht in Finanz-Unterausschüssen stecken
bleiben dürfe, wie es im Hinblick auf die Parade der
Paragone gedroht hatte. Der König schoss du Bois’
Probleme und Einwände nacheinander ab, unterstützt
von den restlichen Abgeordneten, aber Lewis hörte
gar nicht mehr zu. Er blickte auf den Schwarzgold
ring an seinem Finger. Der Todtsteltzer-Ring. Owens
alter Ring … ein massives Stück Legende, das uner
wartet aus der Vergangenheit aufgetaucht war. Wo
her hatte es der geheimnisvolle kleine Kerl namens
Vaughn? Warum hatte er so hartnäckig darauf be
standen, dass Lewis den Ring trug? War die Rück
kehr des Rings ein Zeichen? Eine Warnung? Und
warum hatte Lewis so nachdrücklich das Gefühl ge
habt, du Bois gegenüber lieber nicht davon zu spre
chen? Lewis musterte den Ring an seinem Finger,
und eine kalte Brise streichelte seinen Nacken. Der
alte Clan-Ring machte ihn so gut wie nur irgendwas
zu einem Todtsteltzer, ach verdammt, zu dem Todt
steltzer! Es war, als blickte ihm Owen über die
Schulter, spräche ihm seine Zustimmung aus und
wiese ihn auf größere Dinge hin … Was ein ganz
schön beängstigender Gedanke war, wenn man so
wollte.
Das Todtsteltzer-Glück … immer nur Pech …
Er erwachte aus seiner Tagträumerei und

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