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Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe

Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe

Titel: Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Erbe
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nach einem Weg von Logres suchen, was be
deutet, dass er nach einem Schiff Ausschau hält, ge
nau wie wir. Ich wäre nicht überrascht, falls wir am
Raumhafen übereinander stolperten. Wohin möchtet
Ihr Euch wenden, nachdem wir Logres hinter uns
gebracht haben?«
»So weit habe ich gar nicht vorausgedacht«, räum
te Brett ein. »Die Randwelten, schätze ich, Schre
cken hin, Schrecken her. Nicht besonders zivilisiert
und eindeutig mit wenig Luxus gesegnet, aber je
weiter wir uns von Finn entfernen, desto besser.«
»Ich könnte auch einfach hier bleiben«, sagte Rose
wehmütig. »Und Finn eigenhändig umbringen. Das
würde mir Freude machen!«
»Nein, Rose!«, sagte Brett sofort. »Ihr könnt dar
auf wetten, dass er schon Vorsorge gegen eine Ge
fahr von Eurer Seite getroffen hat. Er traut Euch
nicht mehr, falls er es überhaupt je tat. Seine Sicher
heitsleute würden Euch aus sicherer Entfernung nie
derschießen, ehe Ihr auch nur in seine Nähe gelang
tet. Verdammt! Wahrscheinlich hat er Euch sogar
beschatten lassen!«
»Natürlich hat er das«, sagte Rose. »Ich habe den
Kerl gleich vor Finns Wohnung umgebracht und sei
nen Kopf auf eine Parkuhr gesteckt. Niemand sonst
hat versucht, mir zu folgen. Ich hätte es bemerkt. Ihr
dürft Euch nicht so viele Sorgen machen, Brett. Wir
sind füreinander bestimmt, Ihr und ich. Nichts wird
uns jemals trennen!«
Falls ich eine Spur Verstand hätte, würde ich mich
sofort umbringen und es hinter mir haben, dachte
Brett kläglich.
    Lewis Todtsteltzer und Jesamine Blume machten
sich auf, um die Staubigen Ebenen der Erinnerung zu
besuchen. Um endlich die Wahrheit zu erfahren, die
historischen Ereignisse, aus denen sich die Legenden
herleiteten. Lewis wusste nach so vielen Enttäu
schungen und so häufig gebrochenem Herzen nicht
recht, ob er sich das wirklich wünschte, aber er
musste es erfahren; also wappnete er sich und ging
trotzdem.
    Unter holografischen Verkleidungen durchquerten
sie die Stadt, benutzten so weit wie möglich öffentli
che Verkehrsmittel und hielten sich an die am stärks
ten befahrenen Routen, versteckten sich sozusagen
im offenen Blickfeld. Samuel Sparren hatte sie zuvor
auf einem geheimen Weg, den nur er zu kennen
schien, aus dem Blutturm geschmuggelt, und sobald
sie im Freien waren, reichte er Lewis ein Notizbuch
mit Richtungsangaben und Zugangscodes, wie in al
ten Spionagefilmen handschriftlich auf Papier fest
gehalten, damit der Inhalt nicht durch elektronische
Sicherungsanlagen geprüft werden konnte. Die
Handschrift war deutlich lesbar und von altmodi
scher Art. Sparren und Vaughn verschwanden, wäh
rend Lewis und Jesamine noch die Notizen studier
ten.
    Diese Anleitung führte sie in ein Labyrinth aus ur
alten Tunneln, das immer noch unterhalb der Parade
der Endlosen existierte und aus einer Zeit vor Lö
wenstein stammte. Es waren Wartungstunnel, außer
Sichtweite der Bewohner der Stadt angelegt, damit
diese die harte und schmutzige Arbeit nicht sehen
mussten, die die Stadt in ihrem glänzenden, perfek
ten Zustand hielt. Den größten Teil dieser Arbeit er
ledigten heutzutage natürlich Roboter, per Subrouti
nen von Shub gesteuert. Keiner von ihnen schenkte
Lewis und Jesamine Beachtung, während sie immer
tiefer ins Labyrinth eindrangen. Sparrens Zugangs
codes öffneten die meisten geschlossenen Türen, auf
die sie stießen, und Lewis’ Hauptschlüssel half beim
Rest weiter.
    Lewis sorgte sich um Jesamine. Sie war sehr ru
hig. Ihm fiel ein, dass sie noch mehr verloren hatte
als er, und so widmete er sich seinen Aufgaben und
ließ sie in Ruhe. Später war noch Zeit für Gespräche,
sobald sie beide den Planeten verlassen hatten und in
Sicherheit waren. Dann wurde es Zeit zu entschei
den, was sie mit ihrem Leben anfangen wollten.
    Endlich erreichten sie die alten Aufzüge, die Spar
ren in seinen Notizen beschrieb, und Lewis stellte
überrascht fest, dass er Aufzüge dieser Art aus der
Videosoap Die feine Gesellschaft kannte. Zu Löwen
steins Zeiten führten sie zu den privaten Röhren
bahnhaltestellen, die den einzigen Weg zum alten
Hof der Imperatorin darstellten. Angeblich waren die
Fahrstühle und Haltestellen schon seit langem zer
stört … Hier aber waren sie, strahlend und hell, ein
deutig gut gewartet und oft benutzt, bewacht von Po
sten in anonymen Uniformen und sehr praktisch aus
sehenden Körperpanzerungen. Diese Wachleute
nahmen Lewis und Jesamine beim ersten Anblick
sofort mit den

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