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Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr

Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr

Titel: Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PacTys
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können wir bitte von etwas anderem reden
als Gefängnissen?«, jammerte Brett. »Diese überbesetzte Blechbüchse erinnert mich einfach zu lebhaft
an meinen einsamen unglückseligen Aufenthalt in
gesiebter Luft. Das macht mich richtig nervös.«
»Wir wissen alle, warum Ihr nervös seid«, sagte
Jesamine hart. »Der Grund lautet, dass Ihr gestern
den Arzneischrank geplündert und jede Pille und jeden Trank eingenommen habt, den Ihr nur in die
Finger bekamt. Es ist ein Wunder, dass Eure Gehirnzellen nicht geschmolzen und zu den Ohren hinausgetropft sind.«
Brett schnaubte abschätzig. »Wenn man die Qualität und Dosierungen des Stoffs bedenkt, wie ich ihn
früher eingenommen habe, so hat mein Körper diesmal kaum reagiert. Außerdem brauchte ich es. Ich
werde sehr nervös. Wirklich. Ihr habt ja keine Ahnung. Und drangsaliert mich nicht! Ich erlebe eine
schwere Zeit. Ich könnte glatt in Tränen ausbrechen.«
»Lasst den Ohnesorg in Frieden«, verlangte Rose
gelassen. »Er ist vielleicht klein und nutzlos, aber er
gehört mir.«
»Oh Gott!«, sagte Brett. »Es wird einfach immer
schlimmer …«
Jesamine warf ihren Sitz herum und funkelte Lewis an. »Du hast diese aufgedonnerte Kuh gehört,
Lewis! Sie hat mich bedroht! Unternimm etwas!« Lewis fragte sich sehnsüchtig, ob man die Herwärts mit Schlafgas fluten konnte, damit endlich alle
mal die Klappe hielten und er Gelegenheit fand,
ernsthaft nachzudenken.
»Alle beruhigen sich jetzt auf der Stelle!«, verlangte er und legte seine ganze Paragonautorität in
den Tonfall. »Wir haben immer noch nicht entschieden, welches Ziel wir ansteuern. Ich gewinne immer
deutlicher die Vorstellung, dass wir die Suche nach
Owen und Hazel so lange aussetzen sollten, bis wir
uns um all die offenen Fragen gekümmert haben, die
wir auf Logres zurückließen.«
»Auf keinen Fall kehre ich nach Logres zurück«,
sagte Brett sofort. »Zu viele Menschen dort möchten
mich tot sehen, darunter eindeutig Finn Durandal.
Verdammt, er möchte uns alle tot sehen! Vorzugsweise auf langsame, erfinderische und sehr blutige
Art und Weise. Warum zum Teufel sollten wir nach
Logres zurückkehren wollen?«
»Einige von uns haben dort Freunde zurückgelassen«, sagte Lewis. »Ich sorge mich um Emma Stahl.
Sie weiß nicht über Finn Bescheid. Und sie ist vielleicht der einzige echte Beschützer, den Logres noch
hat.«
»Du hast selbst gesagt, sie wäre ein erstklassiger
Paragon«, sagte Jesamine und legte ihm tröstend die
Hand auf den Arm. »Sie kann auf sich aufpassen.
Und sie hat schließlich Unterstützung in Stuart Lennox, deinem offiziellen Ersatzmann von Virimonde.
Du hast gesagt, er wäre ein guter Kerl.«
»Ich habe ihn verletzt und blutend auf den Landeflächen des Raumhafens zurückgelassen«, sagte Lewis. »Auch wieder Blut, das ich Finn schulde. Selbst
falls sich Stuart vollständig erholt, so fängt er als Paragon doch gerade erst an. Zu jung und zu vertrauensselig. Ich habe ihn womöglich den Wölfen vorgeworfen.«
»Das sind aber nicht die Menschen, um die du
dich wirklich sorgst«, behauptete Jesamine. »Du
sorgst dich um Douglas.«
»Ja«, sagte Lewis. »Er ist der König, und wir haben ihn allein und ungeschützt zurückgelassen, umgeben von politischen und religiösen Fanatikern, die
nur auf die Chance warten, ihn zu stürzen. Und auch
er ist nicht über Finn informiert.«
»Er hat Anne«, erinnerte ihn Jesamine. »Wir alle
waren Freunde seit …«
»Ich traue ihr nicht mehr«, sagte Lewis.
»Oh Lewis«, sagte Jesamine zärtlich. »Du kannst
dich nicht einfach um jeden sorgen, Süßer. Das ist
ein sehr liebenswerter Zug an dir, aber auch ein sehr
unpraktischer. Sorge dich lieber um uns.«
»Oh, das tue ich«, entgegnete Lewis. »Vertraue
mir. Was können wir überhaupt erreichen? Ein entehrter Paragon, eine in Ungnade gefallene Diva, eine
mörderische Irre, ein Fremdwesen, das gerne strampelnde, quiekende Dinge isst, und Brett. Das erfüllt
einen im Grunde nicht mit Zuversicht, nicht wahr?«
»Heh, wartet mal eine Minute!«, beschwerte sich
Brett. »Ich denke, dass mir das nicht gefällt. Ich verfüge über nützliche Talente jeder Art. Nicht besonders nette vielleicht, aber doch …«
»Erzählt ihnen von dem Datenkristall, den Ihr aus
Finns Geheimakten gestohlen habt«, forderte Rose
ihn auf.
Brett bemühte sich darum, ihr einen finsteren
Blick zuzuwerfen, aber es kam dabei eher ein
Schmollmund heraus. »Danke, Rose. Das hatte ich
mir eigentlich für den Fall aufgespart, dass ich

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