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Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr

Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr

Titel: Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PacTys
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angebetet. Und jetzt ist er ein Verräter
und Mörder, der allen seinen alten Freunden in den
Rücken fällt? Nur, weil ich an seiner statt Champion
wurde? Das scheint mir doch ein etwas dürftiger
Grund für solch … billigen Verrat, dafür, so schnell
so tief zu fallen.«
»Ich denke, für ihn war es nur ein Weckruf«, sagte
Brett langsam. »Weil er im Grunde nie ein Held war.
Er spielte nur einen, bis sich ihm eine interessantere
Aufgabe bot. Ihr habt an seiner Seite gearbeitet, Sir
Todtsteltzer. Sind Euch seine … extremeren Tenden
zen nie aufgefallen?«
Lewis rutschte unbehaglich in seinem Sessel hin
und her. »Ich weiß nicht. Mir bereitet Kummer, dass
ich sie womöglich bemerkt, ihnen aber keine weitere
Aufmerksamkeit geschenkt habe, weil er so gut darin
war, Schurken einzufangen. Aber wir haben auch
Freizeit gemeinsam verbracht, Finn und Douglas und
ich. Wir haben uns unterhalten und gemeinsam getrunken und hatten eine schöne Zeit. Ich hätte mich
jederzeit darauf verlassen, dass mir Finn den Rücken
freihält, und er hat mich nie im Stich gelassen. Bis
jetzt.«
»Ich habe ihm nie getraut«, warf Jesamine ein. »Er
war immer zu hübsch und zu perfekt. Wenn solche
Leute brechen, dann aber gleich richtig.« Sie funkelte
Brett an. »Zumindest kann Finn die Ausrede geltend
machen, dass er verrückt ist. Warum seid Ihr ihm
gefolgt, obwohl Ihr wusstet, wer er war?«
Brett duckte sich unter der Last ihres verächtlichen
Blicks. »Heh, ich hatte schließlich keine Wahl! Er
sagte, er würde mich umbringen, falls ich nicht mitmachte, und ich hatte jeden Grund, ihm zu glauben.
Ich habe ihn Sachen sagen hören … Ich bin kein Heiliger, meine Dame, Sir Todtsteltzer, ich bin Berufsverbrecher und stolz darauf, aber … er geht so weit
über jede Grenze hinaus, dass er sie von seinem heutigen Standort aus gar nicht mehr sehen kann. Wie
Rose sagte: Es gibt nichts, wozu er nicht fähig wäre,
keine Gräueltat, vor der er zurückschreckte, um zu
erhalten, was er haben möchte. Und sehr zu meiner
eigenen Überraschung fand ich letztlich eine Grenze,
über die nicht einmal ich hinausgehen wollte. Und
nach dem, was ich in seinen geheimen Dateien fand,
musste ich Euch einfach helfen zu fliehen. Und …
ich bin schließlich ein Ohnesorg. Meine Ahnen und
Eure waren Freunde, Kameraden. Vielleicht … war
es uns bestimmt zusammenzukommen.«
»Oh, bitte«, sagte Jesamine. »Erspart mir das. Lewis war ein Paragon und ich ein Star, aber selbst wir
sind nicht der Stoff, aus dem Legenden entstehen. Ihr
seid nichts weiter als ein gewöhnlicher Dieb, der sich
übernommen hatte und in Panik geraten war, und Ihr
werdet nie mehr sein.«
»Ich war nie ein gewöhnlicher Dieb!«, entgegnete
Brett hitzig. »Ich war ein Spitzendieb! Ich könnte
Euch um alles betrügen, was Ihr Euer Eigen nennt,
einschließlich der Kleider, die Ihr am Leibe tragt, und
würde dabei so geschickt zu Werke gehen, dass es
Euch erst auffiele, wenn die Windrichtung wechselt.«
»Wir haben den Durandal aus freien Stücken verlassen«, sagte Rose Konstantin. »Brett aus eigenen
Gründen, und ich … weil Finn sich meiner nicht
würdig erwies. Er hat Ehrgeiz, aber keinen Geschmack. Für ihn ist Töten einfach nur Töten. Ich
erwarte an Eurer Seite eine viel höhere Qualität des
Mordens, Sir Todtsteltzer! Ich rechne mit Plänen, die
dem Tode trotzen, mit überwältigend schlechten
Chancen und Selbstmordeinsätzen und all den anderen Dingen, die das Leben lebenswert machen. In
Gesellschaft eines Todtsteltzers wird immer ordentlich getötet. Diese Leute ziehen Blut förmlich an. Es
ist Eure Bestimmung. Führt mich einfach in die
Schlacht und lasst mich auf Eure Feinde los. Das ist
alles, was ich von Euch verlange.«
Ich möchte nach Hause!, dachte Lewis kläglich.
Ich möchte in eine Zeit zurückkehren, in der mein
Leben noch einen Sinn hatte und ich nicht von Verrückten umgeben war.
»Danke, Rose«, sagte er schließlich, weil er ja irgendetwas sagen musste. »Seid versichert: Falls wir
je in die Lage geraten, wo einer von uns zu einer
letzten verzweifelten Schlacht antreten muss, damit
die anderen fliehen können, dann denke ich zuerst an
Euch, versprochen.«
Rose musterte ihn nachdenklich. »Wie kommt es,
Sir Todtsteltzer, dass ein Krieger mit Euren legendä
ren Fähigkeiten nie in der Arena angetreten ist? Es
wäre mir eine Freude und eine Ehre gewesen, das
Schwert mit Euch zu kreuzen.«
»Ich töte nur, wenn es die Pflicht verlangt«, erwiderte Lewis

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