Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr

Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr

Titel: Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PacTys
Vom Netzwerk:
Rubrik der Scheußlichkeiten gewinnen, ergänzt um ehrenvolle Plätze in den Kategorien
der Bösartigkeit, Lebensgefahr und des regelrecht
Alarmierenden«, antwortete Lewis. »Es war früher
schon schlimm genug, als Owen und seine Leute sich
zur Landung gezwungen sahen, aber die heutige Situation ist im Grunde noch schlimmer. Brett, hört mit
dem Zucken auf, das lenkt nur ab! Vor ungefähr
zweihundert Jahren fanden sich König Robert und
Königin Konstanze in der wenig beneidenswerten
Lage wieder, nach dem Krieg das entstandene Chaos
beheben zu müssen. Man fand zahlreiche Monster im
Imperium, entweder frei umherlaufend oder eingesperrt in versteckten Laboratorien; es handelte sich
um die Ergebnisse genetischer Manipulation durch
Löwensteins Wissenschaftler, die abtrünnigen KIs
von Shub und sogar die Mater Mundi – Kreaturen,
die zu mächtig und zu gestört waren, um jemals in
die Zivilisation integriert zu werden. Allen möglichen Formen des Wahnsinns hatte man Gestalt verliehen, um sie als Waffen oder für die Forschung zu
verwenden. Entsetzliche Dinge entstanden in jenen
geheimen Laboratorien, und viele waren noch am
Leben, als die Kämpfe ein Ende fanden. Was ist
denn jetzt wieder los, Brett?«
»Nichts«, antwortete Brett. Er verschränkte die
Hände fest, damit sie nicht mehr zitterten, und gab
sich Mühe, den Atem wieder zu beruhigen. Er dachte
gerade an seine Begegnung mit den Spinnenharfen
zurück, den jahrhundertealten Überespern, die ihr
entsetzliches Leben in dem kalten Steinbau unter Parade der Endlosen auf Logres führten. Er hatte immer
noch Albträume, die von ihnen handelten.
»Jedenfalls«, fuhr Lewis fort, »fanden diese Gräuel der Wissenschaft keinen Platz in dem ruhigen und
zivilisierten Goldenen Zeitalter, das zu begründen
Robert und Konstanze so erpicht waren. Man konnte
diese Monster auch nicht heilen, und so trieb das Imperium sie zusammen und setzte sie hier aus. Sollten
sie zusehen, was aus ihnen wurde! Genau wie Löwenstein einst die Leprakranken auf Lachrymae
Christi abgesetzt hatte. Ich schätze, man hielt es für
barmherziger, als sie einfach alle gleich umzubringen. Und so weiß Gott allein, welche Schrecknisse
uns in den Dschungeln Shandrakors begegnen, nachdem sich die Monster des Imperiums zweihundert
Jahre lang mit den örtlichen Kreaturen vermischt haben.«
»Einige der Monster waren früher Menschen,
nicht wahr?«, sagte Jesamine.
»Ja«, sagte Lewis. »Menschen, die Shub in die
Hände fielen und Opfer von Experimenten wurden.
Leider haben die KIs dabei so gründliche Arbeit geleistet, dass sie es nicht mehr rückgängig machen
konnten, nachdem sie ihre Offenbarung erlebten und
zu Freunden der Menschheit wurden. Vielleicht ein
weiterer Grund, warum Robert und Konstanze sie
nicht mehr um sich haben wollten.«
»Denkt Ihr, dass welche davon hier noch am Leben sind?«
»Ich hoffe nicht«, sagte Lewis. »Falls sie bei ihrer
Ankunft nicht schon wahnsinnig waren, dann mit
Sicherheit jetzt.«
»Ich möchte nach Hause«, sagte Brett.
»Sei nicht so ein Waschlappen«, verlangte Rose.
»Hier finden wir Gefahr und Nervenkitzel und alles
an Monstern, was wir nur umbringen können. Wer
könnte mehr verlangen? Es wird ja solchen Spaß machen, Spaß Spaß Spaß!«
Brett sah sie an. »Du hilfst mir nicht gerade, Rose.«
»Und hierhin wollte uns Johana Wahn so dringend
schicken«, sagte Jesamine. »Sind wir eigentlich sicher, dass sie auf unserer Seite steht? Ein ganzer Planet, der von scheußlichen Monstern wimmelt, womöglich bewegt von Rachegelüsten, denen sie seit
Jahrhunderten nachhängen, und wir sollen hier herumspazieren und nach einer Burg suchen, die wohl
nur noch ein Haufen Schutt ist … Vielleicht wäre es
besser, wenn ich diesmal einfach hier drin warte. Jemand sollte für alle Fälle an Bord bleiben.«
»Falls du möchtest …«, sagte Lewis.
»Nein, ich möchte nicht! Natürlich komme ich
mit! Ich traue dir nicht weiter, als ich blicken kann,
Todtsteltzer. Niemand weiß, in was für Schwierigkeiten du womöglich gerätst, wenn ich nicht auf dich
aufpasse. Aber es muss mir ja nicht gefallen.«
»Genauso geht es mir«, sagte Brett.
»Haltet die Klappe, Brett«, sagte Jesamine.
»In Ordnung«, sagte Lewis. »Jeder schnappt sich
die Waffen, mit denen er sich am wohlsten fühlt, und
dann sammeln wir uns an der Luftschleuse. Sobald
wir erst mal draußen auf der Lichtung sind, habt keine Hemmungen, alles niederzuschießen, was sich

Weitere Kostenlose Bücher