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Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr

Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr

Titel: Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PacTys
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in meiner Nähe bist, kann dir nichts passieren.«
Seine Tränenflut ging auf ein Schniefen zurück,
und Rose hob ihn wieder auf die Beine. Sie zupfte
hier und da an seinen Sachen, damit er wieder ordentlich aussah, gab es dann aber als hoffnungslos
auf. Brett konnte sich selbst unter optimalen Bedingungen nur schwer präsentabel herausputzen. Sie
führte ihn zur Gruppe zurück, die sich höflich erfreut
zeigte, ihn gesund und wohl erhalten zu erblicken.
Niemand sagte etwas von Weglaufen und Sie-imStich-Lassen. Schließlich hatten sie es hier mit Brett
zu tun.
»Interessanter neuer Duft, den Ihr da mitbringt«,
fand Jesamine. »Falls er noch stärker wäre, müsstet
Ihr ihn an die Leine nehmen.«
Brett ignorierte sie und blickte sich verdrossen unter den zuschauenden Monstern um. »Darf ich davon
ausgehen, dass wir jetzt alle Kumpel sind? Und sie
sich nichts daraus machen, dass wir so viele ihre
Monsterfreunde weggepustet, zur Hölle gejagt und
ganz generell in Fetzen gerissen haben?«
»Wir sind auf Shandrakor«, erklärte der Albino.
»Alles stirbt hier.«
»Ich möchte nach Hause«, sagte Brett.
Einer nach dem anderen übernahm es, ihm die Lage zu erklären, und dann anschließend mit mehr Geduld noch einmal, als er es nicht glauben wollte.
Schließlich brach man in Richtung dessen auf, was
Monster für eine Stadt erachteten. Es ging recht flott
voran, da die größeren Kreaturen vorausgingen, um
die Nachricht zu verbreiten und, wo nötig, einen
neuen Weg zu bahnen. Die vier Menschen blieben
dicht zusammen, gefolgt von Samstag, und versuchten nicht auf die wachsende Zahl Kreaturen ringsherum zu reagieren. Die Nachricht verbreitete sich rasch
in der Monsterbevölkerung, und es schien, als tauchte jedes Lebewesen des Dschungels auf, um die Ankunft des prophezeiten Todtsteltzers mitzuerleben.
Jesamine versuchte es mit einem Scherz, der sich
darum drehte, ob die Menschen zum Abendessen
oder als Abendessen eingeladen waren, aber sie war
so nervös, dass sie die Pointe vermasselte und
schnell wieder still wurde. Rose hielt Brett unterwegs
praktisch auf den Beinen. Lewis unterhielt sich mit
dem Albinomonster und versuchte, von ihm mehr
über die jüngere Geschichte Shandrakors zu erfahren.
»Wir wurden hier ausgesetzt«, erklärte der Albino
und blickte stur geradeaus, während er redete. »Wir
waren peinlich geworden für ein Imperium, das uns
gerettet hatte, aber nicht heilen konnte und schließlich unseren Anblick nicht mehr ertragen mochte.
Man setzte uns hier aus und überließ es uns, zu überleben oder zu sterben, wobei der Ausgang den Menschen egal war. Vielleicht zählten sie darauf, dass die
einheimischen Monster uns den Rest gaben, da sie
nicht selbst den Mumm dazu aufbrachten. Wir überlebten jedoch. Die einheimischen Kreaturen waren
uns nicht gewachsen. Wir waren klüger als sie, auch
wenn wir nicht mehr über alle Fähigkeiten aus der
Zeit vor den Experimenten verfügten. Wir kannten
die Bedeutung der Zusammenarbeit, des Fallenstellern und der Hinterhalte. Das hielt uns beschäftigt. Es
dauerte nicht lange, und wir herrschten über die einheimischen Kreaturen und vermischten uns mit ihnen. Macht nicht so ein schockiertes Gesicht, Todtsteltzer. Wir hegen Menschengedanken, sind aber
von nichtmenschlichen Gelüsten und Instinkten erfüllt. Das gehört zur Folter dazu. Es war schwer, über
all die Jahre hinweg am Menschsein festzuhalten …
an unserer Erinnerung und unseren Seelen.
Zu Anfang wussten viele von uns nicht recht, ob
sie überhaupt zu überleben wünschten und ob nicht
vielleicht der einzige Trost, der uns verblieben war,
im Tode lag. Manche trotzten ihren Instinkten, setzten sich einfach hin und hungerten sich zu Tode.
Aber dann griff Shub ein. Die KIs schickten die
Stahlroboter als Sendboten. Viele von uns zerstörten
jeden Roboter, sobald sie ihn erblickten, denn wir
erinnerten uns an Shub nur als die Feinde der
Menschheit und als unsere Peiniger. Sie blieben jedoch beharrlich, und endlich hörten wir dem zu, was
sie zu sagen hatten. Wir brauchten lange, ehe wir
wirklich glaubten, dass sie sich geändert hatten und
ernsthafte Wiedergutmachung zu leisten wünschten,
auch wenn sie nicht rückgängigmachen konnten, was
sie uns angetan hatten. Sie lehrten uns ihr neues
Glaubensbekenntnis: Alles, was lebt, ist heilig. Sogar
Monster unseres Schlages. Und sie lehrten uns eine
Prophezeiung: Eines Tages würde ein Todtsteltzer
bei uns erscheinen und einen

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