Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers
Gefecht gesetzt, bis Howard und eine Ärztin mich fanden und sie wieder gerichtet haben.«
»Wie Auroras Flügel.« Luxa kam aus der Rattenkammer. Sie war sehr blass, aber sie weinte nicht.
»Ja, so ähnlich wie damals, als Aurora sich im Dschungel den Flügel ausgerenkt hatte«, sagte Gregor. »Jetzt ist sie wieder wie neu und ich auch.« Temp stupste Gregor ans Bein. Er hatte ein sauberes T-Shirt im Maul. »Danke, Temp.« Gregor gab sich alle Mühe, nicht zusammenzuzucken, als er es anzog. Er musste seine Verletzung möglichst herunterspielen. »Und was ist hier inzwischen passiert? Seid ihr mit dem Code weitergekommen?«
Da hatte er offenbar das Falsche gesagt, denn sofort fing Lizzie wieder an zu schluchzen.
»Nein, wir sind kein bisschen weitergekommen, weil deine arme Schwester sich solche Sorgen um dich gemacht hat«, sagte Ripred. »Dadurch haben wir wertvolle Stunden verloren.«
»Er kann nichts dafür. Ich bin einfach nicht gut genug. Ich bin total unfähig. Wenn die Ratten kommen, kann ich noch nicht mal helfen zu kämpfen. Ich bin zu gar nichts zu gebrauchen«, stieß Lizzie hervor.
»Sei nicht albern. Hier bei uns kann man keinen Stein werfen, ohne dreißig Krieger zu treffen, aber Code-Tüftler sind so selten wie Bäume«, sagte Ripred.
»Ich bin aber nicht diejenige, die den Code knacken wird. Ich wäre es gern, aber ich bin es nicht. Vielleicht ist es doch Boots«, sagte Lizzie.
»Nun ja, wir haben schon Merkwürdigeres erlebt, aber ich setzte immer noch auf dich«, sagte Ripred. »Jetzt steig auf, wir arbeiten zusammen.«
»Du bleibst?«, sagte Lizzie.
»Ja, ich bleibe, bis wir das Ding geknackt haben«, sagte Ripred. »Solovet kann ihren Krieg auch ohne mich führen.«
Immer noch schniefend kletterte Lizzie auf Ripreds Rücken. Sie lag auf dem Bauch, die Ellbogen auf seinen Kopf gestützt, und schaute auf einen Stoffstreifen auf dem Fußboden.
»Vielleicht, wenn wir den Kopernikus-Schlüssel umdrehen«, sagte sie und wischte sich die Nase am Ärmel ab.
»Wir probieren es einfach aus«, sagte Ripred. Die anderen Code-Tüftler versammelten sich um Lizzie und Ripred und es wurde still. Bis auf das Kratzen. Hier war es nur ganz leise zu hören, weil der Raum weit entfernt von den Außenwänden des Palastes lag, aber Gregor nahm es immer noch wahr.
Luxa kam zu ihm und flüsterte: »Solltest du dich nicht ausruhen?« Er nickte und ging ihr nach in die Menschenkammer. Dankbar legte er sich auf das Bett. Er drehte sich auf die rechte Seite, um jeden Druck auf die lädierten Rippen und die Wunde an der Hüfte zu vermeiden. Luxa setzte sich neben ihn und hielt seine Hand. »Einer von uns beiden muss wohl immer das Bett hüten.«
»Nur so können wir uns sehen«, sagte Gregor.
»Wie wahr«, sagte Luxa. »Man sagt, du und Ares, ihr hättet großartig gegen den Fluch gekämpft.«
»Wer sagt das? Doch wohl nicht Ripred?«, fragte Gregor.
»Nun ja, Ripred nicht. Doch er gab zu, dass du dich besser schlugst, als er zu hoffen wagte. Und dann schrieb er es sich auf die eigene Fahne«, sagte Luxa.
Sie lachten beide und da tauchte Ripreds Nase über dem Fußende auf. »Einige von uns versuchen zu arbeiten, wenn ihrnichts dagegen habt. Ich brauche euch doch nicht zu erklären, wie wichtig es ist, dass wir den Code entschlüsseln, oder?«
»Nein, entschuldige bitte«, sagte Luxa.
»Warum macht ihr beiden euch nicht nützlich?«, sagte Ripred.
»Wie denn?«, fragte Gregor.
»Zum Beispiel könntet ihr euch mit Boots weitere codierte Botschaften ansehen; wär ja möglich, dass sie darin doch noch etwas anderes erkennt als einen Schwanz. Wenigstens hätten wir sie dann aus den Füßen«, sagte Ripred. »Lasst mich alles wissen, was von Interesse sein könnte, nur für den Fall, dass sie doch die Prinzessin ist.«
»Ich weiß. Mit einem Blick sah sie den Trick in dem Klick-klick-klick «, sagte Luxa.
»Was auch immer das bedeuten soll«, sagte Gregor leise zu Luxa, nachdem Ripred gegangen war.
Boots und Temp wurden hereingeschickt und mit ihnen fünfzig Meter Stoffstreifen mit Strichen darauf. »Woher kriegen sie das Zeug überhaupt?«, fragte Gregor. »Ich meine, wer schreibt das auf?«
»Die Ratten senden die Botschaften durch Fugen im Gestein, welche die Laute gut weiterleiten«, sagte Luxa. »Das ist ein Klopfen.« Sie tippte mit dem Fingernagel einmal an die Wand. »Ein Ticken.« Jetzt schlug sie etwas leiser, zweimal ganz schnell hintereinander. »Und ein Kratzen.« Sie kratzte mit dem
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