Grenzenlos
gegessen hätte wäre mir wohl der Appetit vergangen. Zumindest aufs Essen«, flüsterte ich verlegen.
»Ahhhh...Jess, dich hat's voll erwischt!«, schrie sie. Claire grinste von Ohr zu Ohr.
»Shh....nicht so laut«, flüsterte ich, hielt ihr den Mund zu und deutete zur Tür. Sie war ja schließlich nicht schalldicht.
»Ich weiß nicht, ich mein...ich kenn ihn doch nicht. Er ist wirklich gut aussehend und...aber ein richtiger Player wies scheint«, seufzte ich.
Und wie auf Kommando kam Jake herein.
»Max? Oh sorry.« Jake machte die Tür schnell wieder zu und man konnte ihn deutlich lachen hören. Es war kein leises Lachen.
Wie peinlich, Pyjama und grüne Maske. So was kann auch nur mir passieren. Am liebsten würde ich jetzt im Boden versinken. Ich versteckte mein Gesicht in den Händen und griff natürlich genau in die Maske. Claire neben mir verkniff sich das Lachen und dieses Mal war ich mit Starren dran. Ich gab ihr meinen bösesten Blick, das war absolut nicht lustig. Ich wusste nicht was mit mir passierte, wenn ich Jake sah, ständig passierten mir peinliche Dinge und dann lachte mich Claire auch noch deswegen aus.
»Komm schon, ein bisschen lustig war das schon«, lachte Claire weiter. Ich starrte sie an.
»Was? Er fands scheinbar lustig.« Claire brach in lautes Gelächter aus. Ich konnte nur mit meinen Augen rollen.
»Hier trink noch etwas, dann kannst du vielleicht auch drüber lachen.« Und gab mir gleich die Flasche in die Hand und nicht nur das Glas. Genau das benötigte ich jetzt. Warum beschämte mich das überhaupt so? Sonst fühlte ich mich auch nicht so gegenüber Männern. Und niemals bei Männern die ich nicht kannte.
Claire und ich gingen irgendwann ziemlich betrunken und kichernd ins Bett. Wir schafften es auch noch die zweite Flasche zu leeren und der sehr kurze Zwischenfall mit Jake war dann irgendwann auch für mich lustig.
Ich wachte mit Kopfweh und einem Klopfen in meinen Ohren auf. Die zweite Flasche war eindeutig zu viel, ich fühlte mich, als ob mich ein Bus geplättet hätte. Claire schlief noch fest neben mir und bewegte sich keinen Millimeter. Au...dieses Klopfen wieder.
»Jess?« Max schrie durch die Tür.
Oh...das Klopfen war wohl an der Tür und nicht wirklich ein Nebeneffekt von zu viel Wein. Ich stieg langsam aus dem Bett. Meine Füße waren noch ziemlich wackelig und ich musste mich kurz am Bett festhalten bis ich mein Gleichgewichtsgefühl wieder gefunden hatte.
»Jess!!« Max wurde lauter. Wie konnte das Claire nicht hören. Niemand konnte einen so guten Schlaf haben.
Ich machte die Tür auf und gähnte.
»Du siehst gut aus Sweety.« Max konnte seinen Sarkasmus nicht verstecken und ich zeigte ihm den Finger. »Wie immer sehr charmant mein Lieber«, fauchte ich ihn an.
»Macht euch fertig, es ist bereits 9.00 Uhr, also wenn ihr heute noch fertig werden wollt, wenn das bei eurem Zustand überhaupt möglich ist. Claire ist denkt ich mal in selbigem Zustand?«, fragte Max.
Ich sagte nichts, sondern rollte nur meine Augen und ging zurück ins Zimmer. Max folgte mir und startete dann einen Aufweckangriff auf Claire. Böse, böse...das wird er wohl noch bereuen. Wecke niemals eine schlafende Claire. Sie war der Morgenmuffel persönlich und am schlimmsten war es, wenn man sie weckte. Sie konnte einem den ganzen Tag böse sein und man musste mit ihren Stimmungsschwankungen klar kommen. Max sprang mit voller Wucht auf das Bett. Claire wachte sofort auf und blickte sich erst mal verwirrt um, als sie Max sah verfinsterte sich ihr Blick und machte diese Augen-Zweifingergeste. Max sprang schnell vom Bett und rannte zur Tür. Claire düste ihm sofort nach. Ich schrie Max nach: »Ich würde mich beeilen oder mich am besten gleich für einige Stunden irgendwo verstecken!«
Ich zog mir schnell frische Unterwäsche, eine zerschlissene Skinny Jeans, einen grauen Hoodie und meine Uggs an. Mehr Kleidung war nicht mehr auffindbar in dem Kistenchaos. Aber für das Schleppen wird es das tun. Ich ließ mich noch einmal kurz ins Bett fallen bevor es wirklich an der Zeit war alles in die Autos zu packen, um ein neues Leben zu beginnen. Ich schloss meine Augen und die Last der letzten Wochen verflüchtigte sich langsam.
Ab heute hatte ich mein eigenes Apartment mit Claire zusammen. Ein neuer Lebensabschnitt. Ich hatte zwei tolle Arbeitsplätze gefunden und mit dem einen konnte ich sogar mein Studium finanzieren. Dieser Job war echt genial. Ich hatte so viel Freiheiten bei meinen
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