Grenzenlos
wirst du schon schaffen. Tut mir leid, dass ich nicht helfen kann, aber irgend jemand muss ja schließlich auch die Gäste hier bedienen.« Sarah lächelte und zeigt mir die Zunge und gingen dann zurück an die Arbeit.
Der Tag verging ziemlich langsam. Es war nicht viel los und irgendwann gab es auch nichts mehr zu reinigen. Wir hatten jeden Salz- und Pfefferstreuer nachgefüllt, alle Tische mindestens fünf mal gewischt, die Regale hinter der Bar gereinigt, inklusive der Gläser und alle Getränke nachgefüllt. Trinkgeld blieb da natürlich auch aus. Aber, ich hatte ja eine 12-Stundenschicht und hofft auf mehr Arbeit am Abend.
Und es gab definitiv mehr Arbeit und mehr Kopfschmerzen auch, denn niemand anderer als Jake tauchte hier mit ein paar seiner Freunde auf. Und wie sollte es auch anders sein, er saß auf meiner Seite des Lokals. Als ich ihn entdeckte lief mir ein kalter Schauer über den Rücken und wurde leicht nervös. Aber es blieb mir nichts anderes übrig als zu dem Tisch zu gehen.
»Wohin siehst du so verträumt J?« Sarahs Stimme erschreckte mich. Ich sagte nichts darauf, jedoch verfolgte sie meinen Blick.
»Mjami...nette Aussicht J. Kennst du ihn?«, fragte sie neugierig.
»Ja...ich mein...nein nicht wirklich. Er ist Max mysteriöser Mitbewohner. Gestern kam er unerwartet heim und überraschte mich in meinem ältesten Shirt und nur in Boyshorts.« Alleine bei den Gedanken wurde mein Gesicht warm und die Röte kroch wieder meine Wangen hoch. Sarah begann zu lachen. Ich stieß sie leicht am Arm. »He...das ist wirklich nicht lustig. Ich mein, sieh ihn dir an und er sah mich mit wirklich fast nichts. Kannst du dir vorstellen wie peinlich das war?« Meine Stimme überschlug sich etwas durch meinen Flüster-Schrei-Ton.
Tief durchatmen und zum Tisch hingehen. Zuerst bemerkte mich Jake gar nicht, als ich die Bestellungen seiner Freunde aufnahm. Er war gerade ziemlich vertieft im Gespräch mit einem Freund über seine Reise. Als er schließlich dran war mit bestellen, dreht er sich um und musste blinzeln, so als ob er seinen Augen nicht trauen konnte, dass ich hier stand. Sein Blick wanderte meinen Körper auf und ab und bei dem Outfit hatte er ja genügend zu sehen. Viel zu viel für meinen Geschmack. Bis jetzt hatte ich darüber nichts auszusetzen, es brachte gutes Trinkgeld. Aber Jake zog mich ja mit seinem Blick richtig aus. Es reichte, dass er mich gestern mit fast nichts gesehen hatte. Am liebsten würde ich mich hinter der Bar verstecken, wo ich mich nicht so entblößt fühlen musste.
»Jessica, was machst du hier?« Wie er meinen Namen sagte...diese Stimme. Am liebsten würde ich auf seinen Schoß klettern, meine Hände in seinen zerzausten Haaren vergraben. Wo wanderten nur meine Gedanken hin? Konzentrier dich!
»Blöde frage Jake, nach was sieht es denn aus? Was willst du trinken?« Ich versuchte meine Stimme so normal wie möglich klingen zu lassen, jedoch zitterte sie etwas.
»Ja blöde Frage...ähm...Bier bitte«, stammelte er vor sich hin. Ich seufzte laut vor mich hin, drehte mich um und ging zurück zur Bar. Im Rücken fühlte ich, wie sich seine blauen Augen in mich hinein brannten.
Zurück mit den Getränken, sah ich eine Blondine auf seinem Schoß sitzen. Mein Herz begann zu klopfen, und ich fühlte mich enttäuscht und wütend. Ich konnte doch nicht tatsächlich eifersüchtig sein? Max sagte mir doch, er sei es nicht Wert. Meinte er wegen den Frauen? Hatte er tatsächlich jeden Tag eine andere? Jetzt kannte ich ihn gerade mal einen knappen Tag und er hatte wirklich schon zwei Frauen in dieser Zeit. Ich stellte sein Bier vor ihn hin und kassierte dann gleich den Tisch, so wie es Mike von uns verlangte wenn wir Abends die Gäste bedienten. Als Jake mir das Geld gab, drückte er es mir richtig in die Handfläche und lies sie noch eine zeitlang auf meiner liegen. War das tatsächlich sein ernst? Auf seinem Schoß saß eine Blondine, mit sicherlich falschem Busen, welche sich genüsslich an ihn rieb, seinen Nacken küsste und er machte so etwas. Er beachtete nicht einmal was sie mit ihm machte, sondern starrte nur auf mich. Seine Augen bohrten sich in meine. Ich musste seinen Blick ausweichen, das Anstarren wurde mir zu intensiv. Als mein Blick seinem auswich ließ er mich schließlich los und sagte mit gedämpfter Stimme: »Der Rest ist für dich.« Ich musste meinen Kopf etwas schütteln um meine Fassung wieder zurück zu bekommen, versuchte dann mein nettestes Lächeln aufzusetzen
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