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Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Titel: Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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Das muss Euch aber mächtig wurmen, Ehrenwerter Faena.«
    »Also, Botschafter«, mischte sich Onkel Havram ein, als Laurels Miene sich verdüsterte. »Ihr wurdet also vom Hohen Rat geschickt, um im Namen dieser Made …«
    »Magus«, sagte Laurel.
    »… Hase zu suchen.« Mein Onkel hob fragend die Brauen. »Aber wenn er sich vor allen versteckt hat, woher wusstet Ihr dann, wo er war?«
    »Magier sind nicht die Einzigen, welche über die Gabe verfügen, Ehrenwerter Vizeadmiral. Wie ich Hase bereits sagte, gelang es mir, ihn aufzuspüren.« Laurel wühlte in seiner Tasche herum und zog ein kleines Holzpferdchen heraus, auf dem die Bissspuren eines zahnenden Kindes deutlich zu sehen waren. Ich erstarrte, als die Ehrenwerte Esche zärtlich mit einem geisterhaften Finger darüberfuhr.
    »Euer Vater hat es mir gegeben …«, begann Laurel.
    »Mein Pa?« Erneut überkam mich diese merkwürdige Betäubung.
    »Sein Vater hat Euch geholfen, seinen Sohn für einen Meister zu finden, vor dem sein Sohn voller Entsetzen geflüchtet ist?« Kanzlerin Berle füllte ihren Becher neu. »Was für eine Familie …!« Sie verstummte schlagartig, als sie den Blick des Vizeadmirals auf sich spürte.
    »Nein«, antwortete Laurel. »Nicht für den Magus.« Die Miene der Raubkatze wurde weich. »Und es war nicht nur Euer Vater, der mir half, Hase, sondern Eure gesamte Familie; außerdem Bruder Paedrig, Dragoness Moraina sowie die Ehrenwerte Esche.« Laurel deutete mit der Tatze auf den Geist der Baumelfe. »Sie hat sich an Euer Spielzeug erinnert.«
    »Geweihtes Holz?« Havram sah das Spielzeug an, und der Geist der Ehrenwerten Esche lächelte.
    »Moraina hat jeden einzelnen Edelstein, mit dem Euer Lehrvertrag gekauft werden sollte, persönlich aus ihrem Schatz ausgewählt, Hase, und sie hat dabei fröhlich gesummt!« Laurel hob die Brauen, während er den Kopf auf die Seite legte. »Die Ehrenwerte Esche wünschte mir eine erfolgreiche Jagd.« Das Lächeln des Geistes verstärkte sich. »Bruder Paedrig bestand darauf, mich zu segnen, obwohl ich nicht Eurer Kirche angehöre. Und Eure Familie …« Die Perlen klickten, als Laurel den Kopf schüttelte. »Bringt ihn nach Hause, sagten sie. Bringt ihn sicher heim.«
    Der Raum verschwamm vor meinen Augen, und ich sah weg. »Ihr hättet es mir sagen sollen.«
    »Sicher.« Laurel seufzte erneut. »Das hätte ich tun können.«
    »Die ganze Zeit habt Ihr nur gesagt: ›Vertraut mir‹ und ›Ich schwöre es Euch‹«, fuhr ich fort. »Wie kann ich das tun?« Ich holte tief Luft und fühlte einen Schmerz, als wäre ich bis auf die Knochen entblößt worden. »Warum sollte ich es tun?«
    »Ich hatte Angst, Hase«, erklärte Laurel. »Dass Ihr nicht mitkommen würdet, wenn ich es Euch erzählte, und dass wir außerdem durch die Beschuldigung, ich hätte mich in Euren Lehrvertrag eingemischt, die Chance auf Frieden verlieren könnten.«
    »Aber Ihr wurdet trotzdem beschuldigt«, sagte Esclaur, »und die Made …«
    »Magus.«
    »… hat Hase nicht behalten. Gibt es also jetzt Krieg?«
    »Warum?« Laurel sah den Edelmann fragend an. »Ich habe mein Wort gehalten und Lord Hase in die Grenzlande zurückgebracht. Und ganz gleich, was Kareste behauptet hat, habe ich mich nicht in die Bindungen seines Schülers eingemischt. Es war die Entscheidung des Fyrst, ihn aus der Obhut des Magus zu befreien.« Laurel schüttelte den Kopf. »Einen Vogel zu töten! Wie schändlich!«
    »Und Ihr hattet nichts damit zu tun«, murmelte Javes.
    »Aber nein. Der Magus hat es geschafft, dies alles ganz allein zu bewerkstelligen.« Laurel zeigte seine Reißzähne. Dann sah er mich an, und sein Lächeln erlosch. »Hase …«
    »Warum wollt Ihr Iversterre nicht zurückhaben, Botschafter?«, erkundigte sich Kanzlerin Berle.
    Laurel seufzte erneut, blickte von mir zur Kanzlerin und zuckte mit den Schultern. »Wir brauchen es nicht.« Er registrierte die ungläubigen Blicke der Anwesenden. »Wir brauchen es wirklich nicht. Wir können uns ernähren, exportieren unseren Überschuss, haben florierende Industrien, treiben einen regen Handel unter anderem mit dem Qarant. Wir prosperieren, Ehrenwerte Leute. Ein Krieg neigt dazu, so etwas zu verändern.«
    »Selbst wenn Ihr gewinnt?«, fragte Javes nüchtern.
    »Wir haben das letzte Mal auch gewonnen, und der Sieg hätte uns fast zerrissen, weil wir uns darüber stritten, wer was bekam.« Laurel schüttelte erneut den Kopf, dass die Perlenzöpfe flogen und die Federn flatterten. »Nein,

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