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Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Titel: Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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schenkte sich Wein ein. »Ich möchte wirklich gern hören, warum ich den Versicherungen des Botschafters, dass er guten Willens und wir in Sicherheit sind, weiterhin Glauben schenken sollte.« Sie zog einen Stuhl heran, setzte sich und häufte Käse, Brot und Weintrauben auf einen Teller.
    Ich blieb stehen, während die anderen sich zu ihr gesellten, aber Onkel Havram packte mich an einem, Hauptmann Suiden am anderen Arm, und Jeff schob mich von hinten zu einem Stuhl, auf den ich dann recht unsanft gesetzt wurde.
    Laurel saß auf der anderen Seite des Tisches zwischen Kanzlerin Berle und Vizeadmiral Havram, lehnte seinen Amtsstab gegen den Stuhl und behielt mich im Auge. Falkin baute sich hinter dem Vizeadmiral auf, den Blick seiner grauen Augen auf den Faena gerichtet.
    »Also, Botschafter?«, fragte Havram.
    »Wie gesagt, es ist kein Spiel.«
    »Was ist es dann?« Suiden stand hinter mir, flankiert von Javes und Esclaur.
    »Es gibt zwei große Gruppen in den Grenzlanden, Ehrenwerte Leute«, begann Laurel, ohne seinen Blick von mir zu nehmen. »Die eine will Krieg, und wir, die anderen, wollen Frieden.« Die Ehrenwerte Esche glitt an seine Seite, wo sie stehen blieb und mich ebenfalls anstarrte.
    »Krieg wegen des Schmuggels?«, erkundigte sich Kanzlerin Berle, während sie an ihrem Wein nippte.
    »Unter anderem, ja«, antwortete Laurel.
    »Aus welchen Gründen sonst noch?«, erkundigte sich Esclaur.
    »Weil Iversterre einst uns gehörte und wir ein Land waren«, sagte Laurel. »Es gibt sehr viele hier, die der Meinung sind, dass es uns auch wieder gehören sollte.« Er fuhr mit seiner Tatze über seinen Kopf, ohne mich aus den Augen zu lassen. »Sie nutzen diesen Schmuggel als einen Aufruf zur Vereinigung und haben bereits detaillierte Kriegspläne geschmiedet, um diesmal einen verfrühten Bruch der Allianz wie beim letzten Krieg zu verhindern.«
    »Bruch?«, warf die Kanzlerin ein, nahm eine Scheibe Käse und legte sie auf ein Stück Brot.
    »Die Allianz brach auseinander, nachdem Iversterre um Frieden gebeten hat, weil wir uns nicht einigen konnten, was als Nächstes zu tun wäre«, erklärte Laurel und sah die Kanzlerin an. Aber sein Blick glitt sofort wieder zu mir zurück. »Doch Euer Ehrenwerter Vater sprach vor dem Hohen Rat, Hase. Er war sehr beredt in seinem Aufruf zu Diplomatie und konnte genügend Mitglieder überzeugen, dass ich nach Iversterre entsendet werden und vielleicht eine friedliche Lösung finden könnte.«
    »Die darin bestand, die Berge um Freston zu durchkämmen, bis Ihr mich gefunden hattet?«, erkundigte ich mich.
    Laurel seufzte. »Der Magus hat sehr viele Freunde im Hohen Rat, und als er sah, wie die Abstimmung ausgehen würde, hat er ihn überredet, Eure Rückkehr zur Bedingung zu machen, auch nur über Frieden nachzudenken.«
    Ich schüttelte den Kopf, empfand jedoch zum ersten Mal seit geraumer Zeit etwas anderes als Ärger. »Aber warum? Ich bin nur ein Bauernjunge aus der Provinz und ganz sicher nicht der erste Schüler, der den Bindungen seines Lehrvertrags entkommt. Warum all diese Mühe, nur um mich zurückzubekommen?«
    »Wie viele Magier waren im Thronsaal, Hase?«, erkundigte sich Laurel.
    »Wie bitte?«
    »Wie viele Magier hatte Kareste in der Halle des Fyrst bei sich?«
    »Neun«, erwiderte ich, nachdem ich im Kopf durchgerechnet hatte.
    »Also macht das mit dem Magus zusammen zehn. Zehn voll ausgebildete Meister-Magier, nicht wahr? Es waren keine Schüler dabei, nicht einmal ältere Zaubergesellen.«
    Ich nickte und sah ihn fragend an.
    »Dennoch habt Ihr ihre vereinten magischen Bemühungen abgeschüttelt, als wären sie nur ein bloßes Ärgernis«, erläuterte Laurel. »So wie Ihr es das erste Mal getan habt, als sie Euch gesucht haben.«
    Mein Stirnrunzeln verstärkte sich.
    »Damals, in der Botschaft in Iversly«, erinnerte mich Laurel. »Ihr seid sehr mächtig, Hase. Sehr, sehr mächtig.«
    »Na schön, ich bin mächtig. Fein. Aber wie ich schon auf dem Schiff sagte: Dass der Hohe Rat seine Zeit damit verschwendete, Euch nach mir auf die Suche zu schicken, ergibt keinen Sinn, Faena.« Ich deutete mit meiner Hand auf die Geister, die uns umringten. »Nicht, wenn sie wollten, dass dieses Gemetzel aufhört.«
    »Ja, das weiß ich«, gab Laurel zu.
    »Ihr wisst es!« Ich lachte kurz auf. »Vielleicht bin ich ja nicht der Einzige, der hier düpiert wurde.«
    Laurel grollte. »Ich habe bereits zugegeben, dass mir gewisse Dinge vorenthalten wurden …«
    »Nein! Wirklich?

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