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Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Titel: Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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hinabeilte. »Ihr habt noch einen Zauberer und Mörder in meine Stadt gebracht?«
    »Ein Mörder …«, begann Pellan.
    »Er hat den Weißen Hirschen ermordet«, erklärte Laurel. »Er hat seine Kehle aufgeschlitzt und sein heiliges Blut auf dem Boden vergossen.« Die Raubkatze legte die Ohren an. »Selbst seine eigenen Leute nennen ihn den Scheußlichen.«
    »Er ist viel mehr als nur scheußlich, Sro Katze«, erklärte Suiden und wandte sich an Falkin. »Haben Sie gesehen, wohin er gegangen ist?«
    Falkin schnappte nach Luft, als Suidens Stimme aus dem Maul des sehr großen, sehr wilden schwarz-goldenen Drachen kam, der neben Moraina hockte.
    Onkel Havram neben mir erstarrte. »Ein turalischer Drache«, flüsterte er.
    »Und war er, abgesehen von dem Kommandeur, allein?«, erkundigte sich Javes, der zu Falkin trottete.
    Der Erste Offizier wirbelte herum und glotzte den Wolf mit der schwarzen Augenklappe an.
    »Ja, ja, ja, ich bin ein Wolf. Esclaur ist auch einer. Also?«
    Esclaur senkte sein Maul und grinste wölfisch mit hängender Zunge, als er seinen Kopf elegant drehte, trotz seines geschienten Vorderlaufs. »Heil Ihnen, Leutnant Falkin.«
    »Antwortet Drachenprinz Suiden«, forderte der Fyrst den verdatterten Ersten Offizier auf, »und Javes Wolf Kaufmanns’sohn.«
    Falkins Stimme klang dünn und pfeifend. »Er und Eorlkommandeur Pellan waren zu Pferde unterwegs, Euer Gnaden. Es schien, als wären sie vom Hafen gekommen und hierher unterwegs. Ich habe schon früher versucht durchzukommen, aber die Stadtwachen haben die Mannschaft aufgehalten und wieder auf die Schiffe getrieben.«
    »Hierher unterwegs?«, wiederholte Wyln und hob seine Brauen. Er trat rasch zu seinem Neffen, und diesmal war von seiner humorvollen Liebenswürdigkeit nichts zu sehen. »Wo ist er?« Pellan konnte sich zwar nicht rühren, erweckte aber trotzdem den Anschein, als würde er vor der grimmigen Miene seines Onkels zurückzucken. Dann riss er sich zusammen, starrte den Zauberer finster an und blieb stumm.
    »Sohn meiner Schwester.« Molyu trat zu dem Kommandeur. »Wo hast du den anderen Hexer …?« Ihre Gnaden unterbrach sich und starrte ihn an. »Pellan, was ist das da auf deiner Hand?«
    Wylns Blick zuckte zu Pellans Schwerthand. Im nächsten Moment packte er Molyu, riss sie rasch an sich und wich mit ihr bis zu der Stelle zurück, an welcher der Fyrst stand. Unmittelbar danach loderte eine Wand aus Flammen hoch und umringte die drei. »Die Lady möge uns retten! Er wurde von dem Kristall des Jenseits berührt!«
    Laurel, der gerade meine Prellungen und Abschürfungen untersuchte, fuhr herum. Sein Nackenhaar richtete sich auf. »Alle weg von ihm, sofort!«
    Ein weiter Kreis bildete sich um den Kommandeur. Sämtliches Blut wich aus Pellans Gesicht, als die Wachen, die um ihn herum ebenfalls eingefroren waren, sich bemühten, von ihm wegzukommen.
    »Der Magus hat versprochen, dass es ungefährlich wäre«, flüsterte Pellan, dessen Brust sich unter seinen verängstigten Atemzügen hastig hob und senkte. »Er sagte, er hätte einen Schutzzauber darumgelegt.«
    Ich konnte eine Verfärbung auf Pellans Handrücken erkennen. Während ich sie beobachtete, breitete sich der Fleck aus und wanderte seinen Arm hinauf, bis er unter seinem Ärmel verschwand.
    »Der Magus hat gelogen«, sagte der Fyrst.
    Die Verwesung erschien kurz darauf auch auf Pellans anderer Hand, überzog seine Finger.
    »Das einzige Kind meiner Schwester!«, stieß Molyu verzweifelt hervor, »wird bei lebendigem Leib von der Fäulnis gefressen! Soll ich alles verlieren, was mir noch von ihr geblieben ist?« Sie sah Laurel durch die Flammen hindurch an. »Helft ihm, Faena, ich flehe Euch an!«
    »Nein, Euer Gnaden«, mischte sich Hafenmeisterin Lin ein, bevor Laurel antworten konnte. »Es tut mir leid, dass Euer Neffe infiziert wurde, aber das Gesetz schreibt unmissverständlich vor, dass jeder, der sich freiwillig der Schwarzen Magie verschreibt, nicht vor ihren Auswirkungen gerettet werden darf.« Lin ließ ihren Blick durch den Thronsaal gleiten. »Wir müssen diesen Raum versiegeln und alle unter Quarantäne stellen, die mit dieser Scheußlichkeit in Berührung gekommen sind.«
    »Ihr vergesst Euch, Hafenmeisterin.« Molyus Augen wirkten wie geschmolzenes Feuer inmitten der Flammen.
    Mittlerweile war die Fäulnis auch Pellans anderen Arm hinaufgewandert, und der erste Fleck zeigte sich an seinem Hals. Ein süßlicher Hauch von verwesendem Fleisch stieg mir in die

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