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Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Titel: Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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betrachtete seine Tante einen Moment und senkte dann den Kopf. »Er ist bei dem Magus. Als Schüler.« Er schloss die Augen.
    »Warum überrascht mich das nicht?«, meinte Javes. Der Wolf sah zu dem Magus hinüber, der auf Hände und Knie gesunken war und erschöpft nach Luft rang. »Ihr seid ein schlechter Mensch. Ich würde Euch beißen, wenn ich nicht sicher wäre, eine Fleischvergiftung zu bekommen.«
    »Wo ist er, Kareste?«, fuhr der Fyrst ihn an.
    Einige Burgwachen näherten sich dem Magus, der seinen Kopf hob und sie aus seinen eisigen Augen anstarrte. Sie blieben stehen und sahen Seine Gnaden an.
    »Ich glaube, Ihr solltet Kareste berühren, Laurel Faena«, meinte der Fyrst kühl. »Wenn ich Hand an ihn lege, wird nicht allzu viel von ihm übrig bleiben.«
    Laurel trat zu dem Magus, und die Wahrheitsrune glühte in seiner Tatze auf.
    Alle brütende Boshaftigkeit wich aus dem Gesicht des Magus, wich panischem Entsetzen, als er versuchte, dem Faena auszuweichen, und sich aufrichtete. »NEIN!«
    »Das sagt er ganz schön oft, also wirklich«, bemerkte Esclaur, als die Wachen die Arme des Magus packten und ihn festhielten, damit Laurel sich ihm nähern konnte.
    Ich sah zu, wie Laurel seine Tatze auf Karestes Stirn legte, wurde jedoch erneut von einem Flackern abgelenkt. Es gelang mir, mich aufzurichten, ich löste mich aus dem Griff von Pa und Wyln und ging zu dem Riss in dem Marmorboden. Ich hockte mich auf meine Fersen, den Stab in einer Hand, und starrte auf den Boden.
    »Was seht Ihr, Zweibaums’sohn?«, erkundigte sich Wyln, der mir mit meinem Pa gefolgt war. Laurel zögerte. Seine Tatze schwebte unmittelbar über der Stirn des Magus’, als er sich umdrehte und zu uns hinsah.
    Erneut sah ich das Licht in dem Spalt. Ein erdiger Geruch stieg aus den Trümmern hoch, erinnerte an Sommer im Wald.
    Laurel blähte witternd die Nasenflügel, und er ließ seine Tatze sinken. »Ich bin gleich wieder da«, sagte er zu Kareste. »Rührt Euch nicht von der Stelle.« Er eilte zu mir. Die Perlen in seinen Zöpfen und an seinem Stab klickten, als er neben mir stehen blieb. Er witterte noch einmal, und seine Reißzähne blitzten, als er lächelte.
    »Was ist das?«, erkundigte sich Wyln.
    »Ein Übergang«, sagte Laurel und hob seine Tatze. »Macht es mir nach, Hase.«
    Ich hob ebenfalls meine Hand und fühlte, wie jemand sie packte.
    »Und jetzt zieht.«
    Ich stand auf und zog.
    »Hase …« Pas Stimme klang ehrfürchtig. »Was ist aus dir geworden?«
    »Ich …«, begann ich und verstummte, als ich in das Antlitz der Ehrenwerten Esche starrte. Sie streckte die Hand aus, bis sie meinen Stab fast berührte, und lächelte.
    Die korrupten Ratsmitglieder schrien erneut panisch auf und kämpften gegen ihre Bindungen, als die anderen Geister dem der Baumelfe folgten, in die Halle schwebten, die Zähne gefletscht, Krallen entblößt, Hörner gesenkt. Basel, der zwischen Mensch und Hirsch hin und her zuckte, ging auf Kareste zu. Während ich den Geist der Baum-Faena anstarrte, streckte ich den Arm aus, und Basel blieb stehen. Seine Augen glühten rot vor Wut.
    »Nekromantie«, stieß einer der Amtsdiener hervor und machte ein Zeichen gegen das Böse. Andere murrten, zischten und wiederholten seine Geste. »Geister aus ihrer Ruhe zu reißen ist Schwarze Magie, Mondperiode oder nicht.«
    »Nein, es ist keine Nekromantie«, sagte Doyen Allwyn, der ein Stück von mir entfernt auf dem Boden saß. »Es ist ein Rufen. Dies sind die Phantome, die der Magus verbannt hat, und sie sind jetzt zurückgekehrt. Rachedurstig.«
    Ich sah auf die Hand der Ehrenwerten Esche, die in meiner ruhte, Wahrheitsrune auf Wahrheitsrune. Meine Augen weiteten sich, als ich sah, wie … Die Ehrenwerte Esche schüttelte den Kopf, löste sich sanft von mir, und die Vision verblasste zur Erinnerung an einen Traum, den ich vielleicht einmal gehabt hatte. Andere Dinge blieben mir dafür sehr lebhaft in Erinnerung.
    »Ihr habt sie getötet!« Ich wirbelte zu Kareste herum, der schlaff zwischen den Wachen hing. »Ihr habt sie gebunden, eine Axt genommen und sie gefällt! Wegen ihres Stabes!«
    Laurel grollte, zeigte seine Reißzähne und fuhr seine Krallen aus.
    Ich ging auf den Magus zu, flankiert von Basel und der Ehrenwerten Esche. »Ihr habt den Sohn der Ehrenwerten Moraina ermordet, wegen seiner Knochen und seines Schatzes!«
    Moraina brüllte erstickt auf.
    Das Einhorn trabte neben mich. »Sie habt Ihr ebenfalls ermordet! Wegen ihres Horns!« Der Leopard

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