Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)
dass sie als Zwillinge auch gleichzeitig heiraten, empfangen und gebären sollten. Deine Mutter ist bei ihnen. Ich bin mit Dragoness Moraina und Bruder Paedrig gekommen.«
Ich lächelte, als ich an meine Schwestern dachte, und sah mich in der Halle um, bis ich den kleinen, rundlichen Bruder erblickte, der neben Doyen Allwyn kniete.
»Ich habe sie vor der Burg getroffen«, sagte Onkel Havram. »Bis zum Schiff habe ich es gar nicht erst geschafft, weil ich am Kai abgefangen wurde. Man sagte mir, meine Anwesenheit in der Burg wäre dringend erforderlich.« Er rieb sich den Arm. »Sie waren auch nicht gerade sanft, obwohl sie ihre Haltung gründlich geändert haben, als wir den Park verließen und ein Drache vor ihnen landete.« Onkel Havrams Augen zeigten immer noch sein Staunen. »Die Bäume sind zurückgewichen, um ihr Platz zu machen, Junge …«
» Cyhn Hase Zweibaums’sohn, bringt Eure Familie zu mir«, sagte der Fyrst, und der Tumult in der Halle legte sich, während uns alle ansahen.
Mein Pa warf mir einen schnellen Seitenblick zu, als er das Cyhn hörte, während er, Onkel Havram und ich uns dem Thron näherten. Als wir uns verbeugten, traten Molyu und Wyln zu uns. Seine Gnaden und der Zauberer musterten meinen Pa und meinen Onkel aufmerksam.
»Ihr seht Euch sehr ähnlich«, bemerkte Seine Gnaden.
Er hatte recht. Wir waren alle drei groß und schlank, hatten das gleiche schmale Gesicht und dunkles Haar. Der einzige Unterschied war, dass mein Onkel blaue Augen hatte, im Unterschied zu den braunen von Pa und mir. Meine Brüder, Schwestern und ich brachten meine kleine, blonde und nach acht Kindern etwas rundliche Mutter fast zur Verzweiflung. Sie behauptete immer, sie hätte so viel Arbeit mit uns gehabt, aber es würde sich kein bisschen an uns zeigen.
» Cyhn «, grollte Moraina, die neben Suiden saß. Sie klang sehr zufrieden. »Ihr habt Hase in Euer Haus aufgenommen?«
»Ich habe ihn und seine Familie als zu meinem Geschlecht zugehörig erklärt«, antwortete der Fyrst und streifte Ilenaewyn mit einem kurzen, leicht amüsierten Seitenblick. »Einschließlich des Menschenkönigs.«
»Was?« Mein Pa sah Moraina an. »Was meint Ihr damit …?« Er unterbrach sich und starrte Suiden an, vielmehr das, was an Suidens Krallen zappelte.
»Also wirklich«, brummte Onkel Havram. »Nun seht euch das an. Sro Kenalt und …«, er sah zum Podest hinüber, »Gherat. In Fleisch und Blut.«
»Obruesk hat sich in die Ecke verkrochen, Sir.« Ich streckte meine Hand aus. »Es war Eorlkommandeur Pellan, der ihm zur Flucht verhalf.«
»Obruesk? Hier?« Bruder Paedrig erhob sich und eilte zum Podest, blieb jedoch wie angewurzelt stehen, als er fast gegen den Kristall des Jenseits stieß, der nach wie vor in der Luft hing. Unwillkürlich trat er einen Schritt zurück. »Wer hat diese Scheußlichkeit gewirkt?«
Finger, Klauen und andere Körperglieder richteten sich auf den mit einem Schutzzauber gebannten und erstarrten Magus. Bruder Paedrig zog die Augen zusammen. »Wie konntet Ihr das wagen!«
»Er hat ihn geschaffen, um Hase zu beherrschen, Ehrenwerter Paedrig«, sagte Laurel, der Esclaurs Bein schiente. »Und durch ihn uns.«
»In was zum Teufel bist du da hineingeraten?«, flüsterte Onkel Havram, während mein Pa mich entsetzt ansah.
»In so ziemlich alles«, erwiderte ich flüsternd.
»Was ist das?« Falkin starrte den Kristall an.
»Etwas Böses«, antwortete Moraina. »Und Verbotenes.« Sie sah zwischen Wyln und Laurel hin und her. »Wer hat es berührt? Sind die Personen noch zu identifizieren?«
»Pellan war einer«, sagte Wyln. »Aber er war klug genug, ihn in einem Beutel zu tragen.«
»Wir müssen alles einsammeln, was damit in Berührung gekommen ist, und uns anschließend um die magischen Nebeneffekte kümmern«, sagte der Fyrst. »Bis dahin würde ich gern mit Euch sprechen, Ehrenwerte Moraina …«
»Ein Hexer?« Falkin riss sich mit einem Ruck aus seiner Verblüffung. »Ihr meint Slevoic?« Er sah sich in der Halle um, entdeckte Havram und eilte zu ihm. »Das wollte ich Ihnen eben sagen, Sir. Ich habe Slevoic in der Stadt gesehen, zusammen mit Kommandeur Pellan.«
Wyln hatte Falkin missbilligend angesehen, weil er den Fyrst unterbrochen hatte, aber jetzt veränderte sich seine Miene schlagartig. »Slevoic ibn Dru?« Er drehte sich um und warf einen Blick auf den Kommandeur. »Mit Pellan?«
Seine Gnaden erhob sich. Das Licht blitzte auf seiner Klinge, als er die Treppe des Podestes
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