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Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Titel: Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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ziemlich ärgern muss, vor allem die, welche Iversterre für sich haben wollten, stimmt’s, Ilenaewyn?«
    »Ein Geschlecht aus Mischlingen, Bastarden, gezeugt durch Vergewaltigung und dazu unehelich«, knurrte Pellan, bevor Ilenaewyn antworten konnte. Pellans Blick glitt zu dem blonden Nordelf. »Wenigstens haben die nördlichen Clans ihre Stammbäume rein gehalten.«
    In dem Moment stürmte der Erste Offizier Falkin durch die geöffneten Doppeltüren in die Audienzhalle. Sein hellblondes Haar schimmerte in der Sonne, die durch das zerbrochene Fenster in den Raum schien, und seine schrägen, grauen Augen über den hervortretenden Wangenknochen seines elfischen, schmalen Gesichts waren kreisrund, als er rutschend zum Stehen kam.
    Ich lächelte und zeigte mein prachtvolles Gebiss. »Ach wirklich, Eorl Pellan? Glaubt Ihr das, hm?«

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    »Ich suche Vizeadmiral Havram …« Falkin verstummte, während sein Blick durch die Halle zuckte und mich schließlich inmitten meines persönlichen Wirbelsturms fand, umflattert von Schmetterlingen. »Hase?« Er sah an mir vorbei und riss die Augen auf. » Lord Gherat?« Dann bemerkte er eine Bewegung im Augenwinkel, drehte sich herum und sah Botschafter Sro Kenalt, der an Suidens Krallen baumelte. Falkins Lippen bewegten sich, aber kein Laut kam aus seinem Mund.
    »Das helle Haar des Leutnants, das sehr an Nordelfen erinnert, wurde vom Faena bereits hinlänglich erwähnt, Sohn meiner Schwester«, sagte Wyln, als Pellan erstaunt schwieg.
    »Übertriebener Ehrgeiz neigt dazu auszuwählen, was man sieht und hört, Wyln«, erklärte der Fyrst gelassen.
    Falkin ignorierte sie, während er die Halle und die darin Versammelten musterte. Seine Augen wurden noch runder, als er den in der Luft erstarrten Rat und das große Schwert auf den Knien des Fyrst bemerkte. »Was … was ist passiert?«
    Seine Gnaden stützte das Kinn auf die Faust und antwortete an meiner Stelle. »Ein Komplott, Leutnant, in dem versucht wurde, das menschliche Königreich und Lady Gaia zu stürzen und alles zu verfluchen, was sich den Verschwörern in den Weg stellte.«
    »Und jetzt ist dieser Fluch auf sie zurückgefallen«, grollte Laurel, als er sich daranmachte, Javes und Esclaur zu untersuchen. Er hob Javes’ Gesicht sanft an, damit er das geschwollene Auge des Wolfs betrachten konnte. »Weil sie Kristalle des Jenseits erzeugten und Geister bannten, und das vor Ablauf der Mondperiode.«
    »Dann ist es nur gut, dass wir früher eingetroffen sind«, dröhnte eine Stimme. Ich fuhr herum. Dragoness Moraina schob gerade Kopf und Schultern durch die Doppeltür und hatte die Schwingen über ihrem Rückgrat gefaltet. Der Blick ihrer strahlend saphirblauen Augen glitt über uns und blieb einen Moment an Suiden haften, während sie sich durch die Tür quetschte. Ihre Krallen klackten laut auf dem Marmorboden. Als das Licht aus dem zerbrochenen Fenster auf ihre grauen, blauen und kohlschwarzen Schuppen fiel, verbeugten wir uns und traten zurück, damit sie Platz hatte. Als ich das tat, bemerkte ich erneut dort ein Blitzen, wo der Marmor geborsten war, runzelte die Stirn und bückte mich, um es genauer in Augenschein zu nehmen.
    »Hase!«
    »Pa?« Ich fuhr hoch und sah, wie mein Vater die Halle betrat. »Pa!« Ich stürzte auf ihn zu, während er mir entgegenkam. Onkel Havram ging an seiner Seite. Mir verschwamm alles vor den Augen, als er mich auffing und mich fest umarmte, was meinem verletzten Rücken nicht sonderlich guttat. Zudem knackten meine Rippen protestierend.
    »Junge, ich bin froh, dass es dir gut geht.« Onkel Havram sah mir prüfend ins Gesicht.
    »Gut?« Pa wich ein Stück zurück und hielt mich auf Armeslänge von sich fort. »Sieh ihn doch an!« Er wirkte besorgt.
    Ich konnte mir vorstellen, wie ich aussah: mitgenommen, zerzaust, barfuß und mit aufgelöstem Haar. Ganz zu schweigen von dem Stab und den Schmetterlingen.
    »Sieh dich an!« Pas Stimme veränderte sich. »Du bist gewachsen. Du bist wirklich gewachsen.« Er berührte die leere Schwertscheide an meiner Hüfte. »Und ein Soldat.« Er wurde jedoch wieder bekümmert, als er die Prellungen und Abschürfungen an meinen Handgelenken berührte. »Gab es einen Kampf? Bist du verletzt?«
    »Mir geht’s gut, Pa, mir geht’s gut.« Ich betrachtete ihn ebenfalls, bemerkte die grauen Strähnen in seinem Haar und die tiefen Furchen in seinem Gesicht. Erneut trübte sich mein Blick. »Ist Ma auch hier?«
    »Nein. Philine und Harmonie haben beschlossen,

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