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Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Titel: Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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und umringten ihn.
    Slevoic stöhnte leise, als er zur Besinnung kam. Basel schwebte in Menschengestalt zu ihm, sodass Slevoic, als er die Augen aufschlug, in das Gesicht des Geistes starrte. Der Tückische schrie auf, fuhr zurück, rollte sich herum, sprang auf und schwankte. Sein entsetzter Blick richtete sich nicht nur auf Basel, sondern auch auf Suiden und Moraina, die ihn scharf ansahen. Er machte eine kurze Handbewegung und wurde sofort von lodernden Flammen umhüllt. »Bleibt zurück, sonst brenne ich diesen ganzen verfluchten Wald nieder.«
    »Was für eine armselige Drohung«, bemerkte Wyln und hielt liebenswürdig lächelnd seine Hand in den Regen.
    Ich seufzte, hob meinen Stab und sah Slevoic an. »Die Bäume wurden während des letzten Krieges nicht verbrannt, Tückischer, weil die Königliche Armee sehr schnell feststellen musste, dass Holz nicht gut brennt, wenn es vollkommen durchnässt ist. Es ist schon erstaunlich, was ein bisschen Wassermagie vollbringen kann, hm?«
    »Müssen wir Hase den ganzen Kampf allein ausfechten lassen?«, erkundigte sich Suiden.
    »Nein«, grollte Moraina und beäugte Slevoics Hautpanzer.
    »Gut«, knurrte Suiden und machte einen Schritt auf den Tückischen zu.
    Diesmal schrie Slevoic gellend und stürmte davon, verschwand zwischen den Bäumen. Ich wollte ihn verfolgen.
    »Das«, meinte Wyln bedächtig, »würde ich nun wirklich nicht tun. Sie sind im Augenblick nicht gerade sonderlich glücklich, hm?«
    Ich blieb wie angewurzelt stehen, als mir die Geschichten einfielen, in denen wütende Wälder sich erhoben hatten, und starrte in die Dunkelheit hinter den Regenschleiern auf der Lichtung. Ich war froh, dass ich nicht an Slevoics Stelle war. Hinter mir jedoch trommelten plötzlich Hufe auf den feuchten Boden. Ryson galoppierte vorbei, verfolgte den Tückischen.
    Schaffickender … »Ryson, nicht! Verdammt noch mal, halt! Das ist ein Befehl, verflucht!« Ich rannte zur Baumgrenze und blieb stehen. Basel jedoch schoss an mir vorbei, gefolgt von der Ehrenwerten Esche und einigen anderen Geistern, die allesamt vom Wald verschluckt wurden. Ich starrte in die Dunkelheit, konnte jedoch nichts erkennen.
    »Kommt, Hase«, sagte Wyln. »Hier könnt Ihr nichts tun.« Er ritt zu mir, wendete sein Pferd und stellte sich zwischen mich und den Wald. »Selbst ich würde sie nicht verfolgen. Schon gar nicht jetzt, und erst recht nicht wegen meines Feueraspekts.« Er führte mich sanft zur Mitte der Lichtung zurück, als ein langer, qualvoller Schrei ertönte, der langsam erstarb. Dann herrschte Stille.
    »Die Pocken sollen ihn holen«, flüsterte Jeff.
    »Euer Soldat war mutig, aber dumm«, bemerkte der Fyrst. »Wir werden seiner gedenken …« Er brach ab, als die Schatten sich bewegten und einige Augenblicke später Ryson auftauchte. Basel und die Ehrenwerte Esche flankierten ihn. Ich schlug den Blick vor der schrecklichen Genugtuung nieder, die sich auf Basels geisterhaftem Gesicht abzeichnete, doch er landete auf dem Panzer aus Drachenhaut, der über Rysons Sattel lag. Als er näher kam, sah ich, dass die Streifen darauf Blut waren, welches der Regen wegspülte.
    »Die Bäume haben mir das gegeben«, meinte Ryson. »Für seine Mutter, sagten sie.« Er schluckte deutlich hörbar, trotz des Regens. »Ich hätte den Stab auch mitgebracht, aber Basel und Lady Eschenbaum schienen das nicht für eine gute Idee zu halten.«
    »Wir bergen ihn später«, erklärte der Fyrst. »Nachdem sie sich etwas beruhigt haben.«
    Ich sah zu Kareste hinüber, um den sich die Geister von Prudence Eiche und Drache Gwyyn drängten. Der Magus lag immer noch ausgestreckt auf dem Boden, und ich sah, wie Laurel sich ihm vorsichtig näherte, die Ohren flach an den Kopf angelegt. Das Gespenst des Eisdrachen drehte seinen Schädel zu Ryson herum.
    »Vielleicht sollten Sie der Ehrenwerten Moraina die Drachenhaut geben, Ryson«, sagte ich und trat dichter an Wyln heran. »Jetzt.« Der Zauberer sah mich an und warf dann Suiden einen selbstgefälligen Blick zu.
    Während Ryson hastig zur Dragoness ritt, brachte Jeff eines der Pferde der Rebellen zu mir. »Geht es dir gut?«
    Ich war plötzlich sehr müde, nickte aber. »Ja, denke schon.« Ich wollte aufsteigen.
    »Hase, deine Augen!«
    Ich verharrte mit einem Fuß im Steigbügel und starrte zu Jeff hoch. »Was ist …?«
    Wyln beugte sich zu mir, nahm – natürlich – mein Kinn zwischen seine Finger und drehte sanft mein Gesicht zu sich herum. Die anderen drängten

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