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Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Titel: Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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die Rune auf der Tatze der Bergkatze aufflammte.
    »Aufhören!«, brüllte Suiden, und alle erstarrten. Der Hauptmann atmete mehrmals tief durch, während ich die Hand in meinem Schoß barg, mich über sie krümmte und versuchte, nicht zu schluchzen.
    »Also gut.« Suiden atmete noch einmal tief ein, ging zu seinem Schreibtisch und setzte sich dahinter auf den Sessel. Er starrte Laurel Faena an; seine Augen leuchteten wie geschmolzenes Grün, als er die Hände auf dem Schreibtisch verschränkte. »Groskin, stecken Sie Ihre Dolche gefälligst weg!« Groskin zögerte. »Gehorchen Sie, Leutnant.« Die Messer verschwanden. »Setzen Sie sich. Alle.« Javes und Groskin suchten sich Stühle und setzten sich, der Leutnant so weit von mir entfernt wie möglich. Laurel blieb stehen und starrte den Hauptmann an. Suiden holte noch einmal tief Luft. »Also gut. Sagt mir, aus welchem Grund es unbedingt notwendig war, meinen Leutnant zu markieren.«
    Laurel blinzelte einmal, langsam; dann setzte er sich neben mich und lehnte seinen Amtsstab gegen seinen Stuhl. »Wisst Ihr, woher das Volk kommt, Hauptmann Suiden?«
    Großartig, erleuchtende Fragen. Angewidert ließ ich den Kopf noch weiter sinken.
    »Ihr habt ihn gehört, Ehrenwerter Hauptmann? Obwohl er nichts gesagt hat?«
    Mein Kopf ruckte hoch, und ich starrte den Faena an, erlaubte allen, die Tränen zu sehen, die mir über die Wangen liefen. Suiden blieb stumm.
    »Ihr hört ihn bereits seit geraumer Zeit, richtig?«
    Suiden antwortete immer noch nicht. Groskin und Javes sahen sich ratlos an.
    »Ich höre ihn ebenfalls, vor allem, wenn er aufgeregt ist oder sich merkwürdig fühlt. Man nennt es Gedanken-Sehen, und ich darf Euch versichern, dass diese Fähigkeit selbst unter dem Volk höchst selten vorkommt. Aber dennoch vermögt Ihr es – so wie auch ich; allerdings bin ich ein ›Magischer‹ …«
    Ich kniff die Augen zusammen, als der Faena auf mein gestriges Gespräch mit Suiden und Javes anspielte.
    Laurel ignorierte mich und lächelte schwach, entblößte kaum seine Zähne. »Und wenn ich, der ich ein Magischer bin, das vermag, wozu macht diese Fähigkeit dann Euch?«
    »Worauf wollt Ihr hinaus, Katze?«, knurrte Groskin.
    »Beantwortet zunächst meine erste Frage: Woher stammt das Volk?«
    »Welches Volk?«, fragte Javes.
    »Wir. Das Volk der Grenzlande. Die Fae und die Fantastischen. Die sogenannten ›Magischen‹.« Schweigen antwortete ihm, bis Laurel schließlich seufzte. »Das Volk kommt aus diesem Land, diesem hier.« Er beugte sich auf seinem Stuhl vor. »Wie ich Lord Hase bereits sagte, ist es eben dieses Land, in dem Ihr jetzt lebt.« Laurel lehnte sich zurück, nachdem er klargemacht hatte, was er meinte.
    Erneut herrschte Schweigen. »Und?«, fragte Javes schließlich, während Groskin nur verwirrt zusah.
    Laurel starrte ihn einen Moment an, ließ dann den Kopf in seine Tatzen sinken und massierte seine Stirn. »Oh, diese Verstocktheit! Ihr versteht nicht?«
    »Hase«, ergriff Suiden das Wort. »Sagen Sie uns, was Sro Laurel Ihnen mitgeteilt hat!«
    Ich hatte meinen Kopf gesenkt und machte mir jetzt nicht die Mühe, ihn zu heben. »Einst lebte das Volk in ganz Iversterre. Sie lebten hier, starben hier und wurden hier bestattet. Ihre Knochen und ihre Asche wurden ein Teil von allem.« Ich knetete meine Hände, als das Brennen allmählich nachließ. »Jetzt lebt ihr hier, an demselben Ort wie einst das Volk, baut euer Getreide an, züchtet euer Vieh und zeugt eure Kinder.«
    »Wollen Sie sagen, dass wir uns in Magische verwandeln?«, erkundigte sich Javes.
    »Nein. Sie haben sich bereits verwandelt.« Der Schmerz war fast vergangen, und ich starrte die Rune auf meiner Hand an. Es war dieselbe Rune wie die auf Laurels Tatze. Eben die Rune, die einen Krieg gewonnen hatte.
    »Wie das?«
    »Ihr werdet verwandelt«, antwortete Laurel an meiner statt. »Eure Körper, Eure Essenz wird vom Menschlichen zum Fae umgeformt, in all ihren Varianten.« Ein Lächeln huschte über Laurels Gesicht. »Es dürfte sehr interessant sein, zu sehen, welche Form Eure Kinder annehmen.«
    »Häresie!«, schnappte Groskin, aber Suiden brachte ihn mit erhobener Hand zum Schweigen.
    »Und Hase hat sich auch verwandelt?«, fragte der Hauptmann.
    »Nein. Hase ist noch menschlich, aber er hat ein angeborenes Talent und kann die Kraft formen, die Ihr ›Magie‹ nennt.«
    »Vielleicht, aber er stammt aus den verfluchten Grenzlanden«, warf Groskin ein.
    »Und?« Laurel zuckte mit den

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