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Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Titel: Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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aussieht, Leute einzuschüchtern, die es nicht wagen, sich zu wehren. Verdammt sollen alle sein, die sagen, ich wäre so jemand!«
    Der Hauptmann stieß seinen Stuhl zurück und stand auf. »Manchmal haben Sie einfach keine Wahl, Leutnant. Oder aber Sie haben sie bereits getroffen und müssen jetzt mit den Konsequenzen leben.« Er wartete, bis ich aufstand. »Sie benehmen sich albern, Hase, wie ein Mann, der von einem brennenden Schiff entkommen will, in den Ozean springt und sich dann beschwert, dass es da nass und salzig ist.« Er setzte sich in Richtung Tür in Bewegung, blieb dann jedoch stehen und ertappte mich dabei, als ich meine Handflächen kratzte. »Aber eines verspreche ich Ihnen, Leutnant: Wenn ich Sie jemals dabei erwische, dass Sie sich engstirnig und kleinlich benehmen, werde ich Ihnen helfen, schnellstens darüber hinwegzukommen. Ganz gleich, ob irgendwelche Felsbrocken in der Nähe sind, die man bewachen muss.«

29
     
    Es war noch nicht ganz Mittagszeit, als wir die Botschaft erreichten. Für mich war es eine Erleichterung, das Haus zu betreten und aus der Hitze zu kommen. Nachdem sich die Tür hinter uns geschlossen hatte, machte ich mich auf den Weg in die Küche. Ich wollte etwas trinken und mich bis zum Mittagessen mit einem Bissen stärken.
    »Leutnant, wenn ich Sie und Botschafter Laurel einen Moment sprechen dürfte.« Suidens Worte stoppten mich mitten im Schritt. Er wandte sich an Jeff. »Suchen Sie bitte Hauptmann Javes und Groskin und sagen Sie ihnen, dass ich sie sofort sehen will.«
    Wir marschierten ins Büro des Hauptmanns. Ich blinzelte verwirrt. Der Klapptisch und die Klappstühle waren verschwunden. Stattdessen standen zwei Schreibtische im rechten Winkel zueinander, dahinter befanden sich große Schreibtischstühle und davor kleinere Stühle für Gäste. Buchregale und zwei Aktenschränke säumten die Wand, auf einem niedrigen Tisch stand Suidens Teeservice, und Topfpflanzen schienen das Grün des Innenhofs widerzuspiegeln. Ein Windstoß fuhr durch die offene Tür zum Garten herein und ließ die ebenfalls neu angebrachten Jalousien klappern.
    Die Tür zum Flur schwang auf. Javes und Groskin kamen herein, gefolgt von Jeff, den Suiden augenblicklich wieder hinausschickte, damit er vor der Tür im Flur Wache hielt. Sobald die Tür hinter ihm ins Schloss fiel, winkte mich Suiden zu sich. Als ich vor ihm stand, packte er meine Hand und hielt sie ins Licht, das durch die Glastüren in den Raum fiel. »Sagt, Sro Laurel, was ist das?«
    Ich warf einen Blick auf meine offene Handfläche, woraufhin mir der Kiefer herunterklappte. Ich befreite meine Hand aus Suidens Griff, stolperte zu einem Stuhl und ließ mich darauf fallen, unverwandt meine Hand anstarrend. Genauer gesagt das, was sich darauf befand. Leutnant Groskin warf einen Blick über meine Schulter, wich dann hastig zurück und machte die typischen Handbewegungen, mit denen man das Böse abwehrt. Dabei stolperte er über Javes, der herangetreten war, um selbst einen Blick auf meine Hand zu werfen. Groskin packte Javes’ Ärmel und zerrte ihn weg. »Nein, Sir, nicht!« Dann warf er Laurel einen finsteren Blick zu. »Was zum Teufel habt Ihr mit ihm gemacht?«
    »Das ist etwas, was nur Lord Hase und mich etwas …«, begann Laurel.
    »Nein, ist es nicht!«, fiel Suiden ihm ins Wort. »Ich habe Euch immer wieder erklärt, dass Hase mein Offizier ist.« Seine Augen sprühten Funken. »Sie haben das direkt vor meiner Nase gemacht, während ich zusah, ohne mir auch nur ein Sterbenswörtchen zu sagen!«
    Vor meiner Nase auch. Ich berührte das silbrige Mal.
    »Würde mir jemand sagen, was hier eigentlich vorgeht?« Javes riss seinen Arm aus Groskins Griff, trat zu mir, schnappte sich meine Hand und warf einen Blick darauf. Seine Miene veränderte sich. »Oh, also wirklich …!«
    »Es geht nicht darum, zu wem Lord Hase gehört«, erwiderte Laurel gelassen, »sondern darum, was er ist.« Er trat zu mir und zog sacht meine Hand aus Javes’ Griff. »Das war unbedingt notwendig!«
    »Ihr habt ihn in eine Missgeburt verwandelt!« Groskin zückte zwei Dolche. »Was habt Ihr jetzt vor? Wollt Ihr ihn mit einem Zauber zwingen, uns alle umzubringen?« Er brüllte und sprang auf den Faena zu, blieb jedoch stehen, als wäre er gegen eine Wand gerannt, und hob die Hände, mit denen er seine Dolche umklammerte, als Laurel eine Tatze hob, sie spreizte und seine Krallen ausfuhr. Ich schrie, als Feuer über meine Handfläche zu züngeln schien, während

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