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Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Titel: Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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kränklich aus, Suiden. War der Empfang gestern Abend zu viel für Sie?« Er lächelte. »Obwohl Sie vielleicht häufiger etwas über den Durst trinken sollten. Ich habe gehört, dass Sie einen recht angenehmen Bariton haben, vor allem, wenn Sie … ehm … ›Jo hos‹ zum Besten geben.«
    Suiden seufzte. »Womit verdienen wir die Ehre Ihrer andauernden Gegenwart, Gherat?«
    »Oh, ich habe viele Gründe.« Gherat lächelte immer noch, als er zu dem Stapel mit den Einladungen ging. Er nahm die der Flavans von einem Stapel, las sie und warf sie dann auf den Tisch zurück. »Einer davon ist der, dass ich meinen Cousin besuchen wollte, Slevoic. Man hat mir jedoch gesagt, dass er nicht hier ist.« Er nahm eine weitere Einladung von einem Stapel.
    »Nein, das ist er nicht.« Suiden stand auf, trat zu seinem Schreibtisch und nahm die Teekanne. Ich hörte das Gurgeln, als er den Rest des Tees in seine Tasse goss. »Slevoic wurde den Stallungen der Königlichen Garnison zugeteilt.«
    Gherat erstarrte und drehte sich zu Suiden herum. »Ihr habt einen Angehörigen meines Hauses als Stallburschen abkommandiert?«
    »Ja.« Suiden trank einen Schluck Tee.
    »Wie könnt Ihr es wagen!« Gherats blaue Augen funkelten vor Wut. Jeff und ich traten einen Schritt auf ihn zu, aber Laurel hielt uns an den Armen fest.
    »Ich wage es, weil er unter meinem Befehl steht und ich von daher mit ihm machen kann, was ich will.« Suiden hob eine Braue. »Oh. Hat Slevoic nicht mit denselben Worten den Tod dieser Soldaten kommentiert?«
    Slevoic hatte, als er in der Königlichen Garnison in Iversly stationiert war, seine Einheit gezwungen, in einem Sturm einen Seitenarm des Banson zu überqueren. Drei Soldaten ertranken, als sie von ihren Pferden gerissen wurden. Selbst seine vornehmen Verbindungen hatten ihn nicht retten können, weil er vollkommen unnötig den Tod dreier Männer verursacht hatte, und wegen dieser Sünden war Slevoic nach Freston abgeschoben worden. Der Miene auf Gherats Gesicht nach zu urteilen, verblasste die Schande, wegen eines solchen Vergehens nach Freston strafversetzt worden zu sein, angesichts der Ungeheuerlichkeit, dass Slevoic jetzt unter den Augen seiner ehemaligen Kameraden die Ställe der Königlichen Garnison ausmisten musste. Ich dachte an den erblindeten Reiter, von dem Jeff mir erzählt hatte, und lächelte.
    Gherat rang mühsam um seine Beherrschung. »Und Leutnant Groskin?«, fragte er dann. »Ich möchte gern dem jungen Freund von Erzdoyen Obruesk meinen Respekt erweisen. Wo ist er?«
    »Schiebt Küchendienst«, erwiderte Suiden knapp und trank noch einen Schluck Tee.
    Diesmal hatte Gherat seine Miene vollkommen unter Kontrolle, aber ich sah, wie ein Muskel neben seinem Auge zuckte. »Verstehe. Dann besuche ich sie ein anderes Mal.« Er drehte sich um und bemerkte meinen und Laurels Blick. Nach einem kurzen inneren Kampf verbeugte er sich knapp. Seine Lippen waren ein dünner Strich. »Sirs.« Er richtete sich auf und schritt stocksteif aus dem Raum. Jeff folgte ihm, um sicherzugehen, dass er wirklich die Botschaft verließ.
    Wir schwiegen, bis wir den gedämpften Knall der Haustür hörten, dann lachte Laurel fauchend. »Das war wundervoll, Ehrenwerter Hauptmann.«
    Suiden lächelte kurz. »Ja.« Dann zuckte er zusammen, rieb sich die Stirn und wollte sich mehr Tee einschenken. Die Teekanne war jedoch leer. Suiden stellte Kanne und Tasse ab, trat hinter seinen Schreibtisch und setzte sich auf seinen Stuhl. Zwischen seinen Brauen bildeten sich feine Linien.
    »Ich habe ein Heilmittel für Eure Unpässlichkeit«, bot Laurel an.
    »Nein, danke.« Suiden warf Laurel einen scharfen Blick zu, aber der Faena war vor ein Fenster getreten, und der Hauptmann musste vor der grellen Sonne die Augen zusammenkneifen. Jeff kam wieder zurück. Als Suiden die Augen öffnete, um ihn anzusehen, fiel sein Blick auf den Stapel mit seinen Einladungen. Er seufzte. »Können Sie lesen und schreiben, Reiter Jeffen?«
    »Jawohl, Hauptmann«, antwortete Jeff.
    »Gut. Sie übernehmen ab sofort meinen Gesellschaftskalender. Ihre erste Pflicht besteht darin, diese Einladungen in meinen Terminkalender einzutragen.« Suiden deutete mit einem Nicken auf die Einladungen, zuckte zusammen und schluckte. »Nein, halt. Ihre erste Pflicht besteht darin, mir eine Kanne Tee zu besorgen. Starken Tee.«
    »Was ist mit Hase, Sir?«
    »Er kann hier warten, bis Sie fertig sind, verdammt!« Suiden schloss wieder die Augen. »Javes müsste ohnehin gleich

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