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Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition)

Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition)

Titel: Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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war damals der leitende Offizier. Ich glaube, er hat die Armee kurz danach verlassen. Soweit ich weiß, ist er überraschend zu beträchtlichem Wohlstand gekommen.«
    Ednoth hatte Grundeigentum geerbt, unter anderem die beiden Häuser, in denen die Heckenschützen uns aufgelauert hatten. Sie lagen damals in einem wenig begehrenswerten Viertel der Stadt. Um den Wert seines Besitzes zu heben, hatte Ednoth im Verein mit Gawell und dem früheren Garnisonskommandeur einen königlichen Brief gefälscht, das alte Stadttor geschlossen und ein neues dort geöffnet, wo Ednoths Besitzungen lagen. Das neue Tor hatte Ednoth und seinen Kumpanen Wohlstand gebracht, während die Schließung des alten dazu geführt hatte, dass dieses Viertel der Stadt verarmte. Diejenigen, die darunter litten, machten den König und seine Launen dafür verantwortlich, obwohl viele Ratsälteste es besser wussten. Denn sie kauften sich selbst in dem schon bald aufblühenden Viertel Häuser und Geschäfte.
    Als dann Slevoic mit seinem Schmugglerring auftauchte, fand er ein gemachtes Bett vor, in das er wie in ein Paar gemütliche Hausschuhe schlüpfen konnte; ihm standen Lagerhäuser, Ställe, sichere Häuser und ein leichter Zugang durch das neue so genannte Königstor zur Verfügung.
    Jusson hatte sich das Ende des Berichts im Stehen angehört, und sein Zorn war ihm sichtlich anzumerken gewesen. Dann ging er zur Tür des Arbeitszimmers, brüllte Befehle und nahm Cais mit. Einen Lidschlag später waren wir unterwegs. Wir ritten durch die Stadt zur Herberge an der Alten Wache, die im Schatten des Osttores lag, wo der König persönlich mit dem verdatterten Wirt die Kosten für die Unterbringung seines Trosses während seines restlichen Aufenthaltes in Freston aushandelte.
    Hauptmann Javes führte derweil eine gründliche Untersuchung auf Ednoths Besitzungen durch und fand eine Menge höchst interessanter Dinge, einschließlich eines kleinen Kästchens. Jetzt, während ich neben Thadro hinter dem König auf der Lichtung im Wald stand, konnte ich beobachten, wie Javes Jusson das Kästchen reichte. Der König öffnete es und blickte auf das gefälschte Siegel, dessen Gold im dämmrigen Licht glänzte. Jusson klappte den Deckel vernehmlich zu und gab das Kästchen Thadro, der es sorgfältig in einer Tasche verstaute.
    Eine Durchsuchung von Gawells Besitzungen hatte Dyfrig veranlasst, ihn und seinen Kumpan unter den Bann der Kirche zu stellen, bis er Zeit hatte, sich mit dem zu beschäftigen, was man dort gefunden hatte.
    Hauptmann Javes trat von Jusson weg, und da ich annahm, dass er zu seiner Truppe zurückkehren wollte, ging ich zur Seite, um ihn vorbeizulassen. Doch er blieb neben mir stehen. Dann drehte er sich um, hob sein Lorgnon und musterte Arlis. Weder Jeff noch Arlis standen bei mir, da Thadro klargemacht hatte, dass sie mich nicht mehr bewachen mussten, weil ich jetzt den König beschützte. Arlis war zu seiner alten Truppe zurückgekehrt und fiel mit seinem Ziegenbart und dem blauweißen Wappenrock der Königstreuen zwischen den eher langweiligen Reiteruniformen deutlich auf. Jeff stand hinter ihm und sprach mit Hauptmann Suiden und Leutnant Groskin. Groskin hörte stirnrunzelnd zu, während Suiden Arlis musterte.
    »Eine sehr interessante Wahl für eine Leibwache, nicht wahr?«, murmelte Javes leise. Offenbar hatte der Hauptmann keinerlei Illusionen, was seinen ehemaligen Untergebenen anging. Er wartete nicht auf eine Antwort, sondern ließ sein Lorgnon sinken und sah mich an. »Wie geht es Ihnen, Hase?«
    »Mir geht es gut, Sir.«
    »Sie klingen aber nicht so«, bemerkte Javes. »Und Sie sehen auch nicht so aus.«
    »Es waren recht anstrengende Tage, Sir.«
    »Habe ich gehört.« Javes ließ seinen Blick über die Flur gleiten. »Man kann sehen, wer die Prüfungen durchmachen musste und wer nicht.«
    Der Hauptmann hatte recht. Mittlerweile waren immer mehr Leute aus den umliegenden Bergdörfern aufgetaucht, um ihren König zu begrüßen. Sie sahen nicht so mitgenommen aus wie ihre Verwandten aus der Stadt. Und sie schienen auch mehr geneigt, mich schief anzusehen statt staunend. Ebenso argwöhnisch musterten sie meine Lehrer in der Gabe. Wyln stand neben Dyfrig am Altar. Der Zauberer hielt mehrere kleine Kränze aus Herbstgräsern und bunten Blättern in der Hand. Während ich zusah, nickte der Doyen, und Wyln verteilte die Kränze auf den Deckeln der Urnen. Ich erwartete, Laurel ebenfalls am Altar zu finden, doch er stand neben

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