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Gretas Entschuldigungen

Gretas Entschuldigungen

Titel: Gretas Entschuldigungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anu Stohner
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hat sie gerufen, und dann habe ich Sie nur noch loslaufen und so komisch hochspringen sehen.
    Lukas hätte gar keine Zeit gehabt, die Schnur loszulassen, selbst wenn Sie ihn nicht so erschreckt hätten. Es war wirklich nicht seine Schuld.
    Lukas sagt, so kann kein normaler Mensch über eine so hohe Schnur springen, die er erst im letzten Moment gesehen hat. Er sagt, das hätten Sie nur gekonnt, weil Sie mal ein berühmter Hürdenläufer waren, nur dass Hürdenläufer normalerweise nicht auf Treppen laufen. Darum wäre auch das mit dem Knie passiert, also bei der Landung. Der Knacks wäre so hässlich gewesen, dass ihm fast schlecht geworden wäre, nur vom Hören.kein Blut sehen, aber Sie dürfen ihm nicht verraten, dass Sie das wissen.
    Es wäre wirklich toll, wenn Sie schnell wieder Lukas‘ tolle Fußballmannschaft trainieren und ihn aufstellen würden!

    Wir besuchen vielleicht Frau Hoffmann. Sie liegt im selben Krankenhaus im Zimmer Nr. 38. Mein
     Papa sagt, so ein Knie kann sich hinziehen. Also wenn Sie noch da sind, besucht Lukas Sie auch. Oder sogar wir beide.

Greta entschuldigt sich beim Direktor ihrer Schule, obwohl der sich am Freitagmorgen gar nichts gebrochen hat

    ich habe schon Herrn Kleinlein geschrieben wegen seinem Arm mit der Gehirnerschütterung und Frau Hoffmann wegen ihrem Bein und Herrn Blaschke wegen seinem dummen Knie, aber mein Papa und meine Mama sagen, ich soll Ihnen auch schreiben, dass es mir ehrlich und von Herzen leidtut, obwohl Sie sich gar nichts gebrochen haben.
    Weil Sie als Direktor den ganzen Ärger hätten, sagen sie.
    Ich weiß nicht, was für einen Ärger genau, aber es tut mir trotzdem ehrlich und von Herzen leid. Das haben wir nicht gewollt, also Lukas und ich.
    Wir wollten nur, dass wir vielleicht keine Rechenarbeit schreiben, wenn Frau Hoffmann zu spät ins Klassenzimmer kommt. Dass Herr Kleinlein und Frau Hoffmann und Herr Blaschke dann so dumm die Treppe runterfallen, konnten wir ja nicht wissen. Wie Sie dann auch noch auf die drei draufgefallen sind, haben wir gar nicht gesehen, also nicht richtig.
    Wir haben nur gesehen, wie Sie auf einmal oben an der Treppe standen, und dann haben wir den Lärm hinter Ihnen gehört, also im Flur im zweiten Stock. Dass der Lärm die halbe vierte Klasse war, wussten wir da noch gar nicht. Und dass die schnell die Treppe runterwollten, weil sie gewettet hatten, dass sie es schneller schaffen als die andere Hälfte der Klasse über die vordere Treppe, wussten wir auch nicht. Das haben wir erst gesehen, als die auf Sie zugerannt sind und Sie sie bremsen wollten.
    Von da an ging alles viel zu schnell, außerdem hat Lukas endlich die Schnur mit dem Zettel losgelassen, und ich habe sie schnell unter meinen Pulli gesteckt.
    Lukas sagt, er hat noch gesehen, wie Sie die Arme ausgebreitet haben, als wollten Sie die halbe Vierte in den Arm nehmen, aber dann weiß er auch nur noch, dass er sich schnell gegen die Wand gedrückt hat, damit er nicht mitgerissen wird. Auf einmal ist ja die halbe Vierte die Treppe runtergepurzelt, und mittendrinin dem Knäuel müssen Sie gewesen sein. Aber gesehen hat Lukas Sie nicht. Ich auch nicht, weil ich mich zum Glück noch schnell umdrehen und am Treppengeländer festhalten konnte.
    Mein Papa sagt, es ist ein Wunder, dass keiner aus der Vierten mehr abgekriegt hat als ein paar blaue Flecken. Das hätte viel schlimmer ausgehen können!
    Meine Mama glaubt, Sie hätten vielleicht lieber ganz laut „Halt!“ rufen sollen, statt sich einer halben Schulklasse in den Weg zu stellen. Vielleicht hat sie recht, ich weiß nicht.
    Mein Papa sagt, wenn alles so schnell geht, ist es gar nicht so einfach, richtig zu reagieren. Er sagt, da machen die gescheitesten Menschen plötzlich die dümmsten Sachen!
    Mein Papa will Sie vielleicht auch noch anrufen, ob es stimmt, was er gehört hat, und in der nächsten Woche wirklich eine Menge Unterricht ausfällt, weil es für Frau Hoffmann und Herrn Blaschke keine Vertretung gibt. Er sagt, da fragt er sich, wozu er Steuern bezahlt. Vielleicht können Sie es ihm erklären.
    Bestimmt schreiben Ihnen auch die Viertklässler und entschuldigen sich. Oder wenigstens die Hälfte, die Sie über den Haufen gerannt hat. Jedenfalls war es eine dumme Idee von denen, auf dem Weg vom Musiksaal ins Klassenzimmer ein Wettrennen zu machen!
    Lukas sagt, so was wäre typisch Vierte. Viertklässler kämen immer auf so dumme Ideen.
    Mein Vater hat erzählt, als er noch in der Vierten war, hätten sie den

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