Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Greystone Saga: Mit Schwert und Feder: 1 (German Edition)

Greystone Saga: Mit Schwert und Feder: 1 (German Edition)

Titel: Greystone Saga: Mit Schwert und Feder: 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Graham
Vom Netzwerk:
welches Problem er mit dir hat. Aber wenn er sich tatsächlich aus seiner Verantwortung für dich stehlen will, wird er ein riesiges Problem mit mir bekommen. Du hast uns in diesem Jahr, in dem du hier warst, mehr geholfen, als du ahnst. Angefangen von den Gewinnen mit dem Blauweizen bis zur Rettung von Kaylan gestern. Wenn Jake nur einen Funken Anstand besitzt, wird er dich nicht morgen ins Ungewisse verschwinden lassen.“ Ihre Stimme wurde leise. „Und was mich angeht: Du hast mir mit deinem Verhalten in den letzten Wochen mehr weh getan als du dir vorstellen kannst. Trotzdem ist nicht eine Nacht vergangen, in der ich mir nicht gewünscht hätte, du würdest in meinem Bett liegen. Denn falls du es noch nicht gemerkt hast, Ian  – ich liebe dich . Bitte weise mich nicht wieder ab. Ich weiß jetzt, warum du es getan hast, aber ich ertrage deine kalte Reserviertheit mir gegenüber nicht mehr. Ich brauche dich, ganz egal, wer oder was du bist.“
    Flehentlich blickte Joanna ihn an, doch er sah an ihr vorbei und schwieg. Sie senkte den Kopf und wartete. Augenblicke verstrichen, aber es kam keinerlei Reaktion von ihm. Sie biss sich auf die Lippen. In der Kutsche hatte sie alles so klar gesehen wie seit Monaten nicht mehr. Sie war sich vollkommen sicher gewesen, die Wahrheit entdeckt zu haben, sonst wäre sie niemals ausgestiegen. Ihr Plan war ihr vollkommen logisch erschienen: Zuerst würde sie ihm sagen, dass sie ihn durchschaut hatte. Dann würde sie ihm ihre Liebe gestehen, woraufhin er natürlich sofort zugeben würde, dass er sie auch liebte, und alles wäre gut. Doch Ian blieb stumm. Hatte sie sich im letzten Punkt geirrt? Hatte sie sein Verhalten falsch beurteilt und voreilige Schlüsse gezogen? Sie wurde unsicher. Aber was konnte sie sonst noch tun, wenn er nicht einmal mehr mit ihr sprach? Langsam ließ sie seinen Arm los. Ihre Enttäuschung war übermächtig, aber sie hatte es zumindest versucht. Sie wandte sich von ihm ab, um in die Burg zu gehen. Es machte keinen Sinn mehr, hier stehenzubleiben – er wollte sie nicht.
    „Joanna?“
    Sie schloss kurz die Augen, dann drehte sie sich zu ihm zurück. Hoffnung und Angst vor erneuter Ablehnung tobten in ihrem Inneren. „Ian, wenn du mich jetzt wieder nur beleidigen willst …“ Sie schüttelte den Kopf. „Sag es mir einfach, und ich lasse dich für immer in Ruhe. Aber keine Spielchen mehr.“ Sie sah ihm in die Augen und erkannte darin den gleichen Schmerz, den auch sie fühlte.
    „Du vertraust mir nicht mehr“, bemerkte er ruhig. „Und ich kann es dir nicht verübeln, ich bin selbst schuld.“
    „Obwohl ich nun weiß, dass du alles nur vorgegeben hast, hast du das doch überzeugend getan und die letzten drei Monate haben ihre Spuren hinterlassen.“
    „Das verstehe ich.“ Er dachte einen Moment nach, dann sprach er weiter: „Glaub mir, mein Umgang mit dir in den letzten Wochen hat mir keinen Spaß gemacht. Ich kann mich nur nochmals entschuldigen. Ich wollte dich nie kränken, aber ich sah keinen anderen Weg. Zu meiner Verteidigung kann ich lediglich anführen, ärgeren Spott von dir abhalten zu wollen.“
    „Ach Ian, ich habe doch schon tausendmal gesagt, mich stören diese Andeutungen nicht.“
    „Es waren aber keine Andeutungen mehr, es waren grobe Beleidigungen!“, rief er zornig. „Joanna, ich habe mitbekommen, wie dieser arrogante Kerl in Lionsbridge über dich gesprochen hat, und alle Umstehenden haben es ebenfalls gehört.“ In Erinnerung an diese Szene färbten sich seine Wangen rot vor Wut. „Vielleicht machen dir diese Bosheiten nichts aus, aber ich dulde nicht, dass du oder deine Art zu leben verhöhnt werden!“
    Verzweifelt blickte er sie an und Joanna konnte nicht anders, als ihm zärtlich über das Gesicht zu streichen. „Danke, es ist nett, dass du meine Ehre verteidigt hast.“
    Ian grinste schief. „In diesem Fall war es Galad. Er hat sich mit diesem Burschen duelliert.“
    „Galad hat was?“
    „Das hast du schon richtig verstanden. Und Galad hat gewonnen. Dieser Kerl kann von Glück reden, dass nicht ich mit ihm gekämpft habe, sonst wäre am Ende mehr verletzt gewesen als nur sein Stolz.“
    Sie sahen sich an und lachten – zum ersten Mal seit ewiger Zeit wieder gemeinsam. Joanna nahm diesen Augenblick als Zeichen. Sie kratzte all ihren Mut zusammen, um die Sache ein für alle Mal zu klären. „Ian, es reicht“, sagte sie ernst.
    Er hörte auf zu lachen und betrachtete sie verwundert.
    „Ich meine nicht das

Weitere Kostenlose Bücher