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Greystone Saga: Mit Schwert und Feder: 1 (German Edition)

Greystone Saga: Mit Schwert und Feder: 1 (German Edition)

Titel: Greystone Saga: Mit Schwert und Feder: 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Graham
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Halle aufgewirbelt. Als sich die Staubwolke zu legen begann, sah Ian in einiger Entfernung eine Frau. Sie war trotz der Wärme in einen Umhang gehüllt und trug eine Kapuze. Aber vielleicht wollte sie sich auch nur vor dem Staub schützen. Sie sah in seine Richtung und kam dann auf ihn zu. Wer war das? War sie eine Besucherin, die in dem großen Getümmel ihre Familie verloren hatte?
    Und in diesem Moment erkannte Ian sie – es war Joanna. Doch das konnte nicht sein, sie war doch bereits seit Stunden unterwegs ins Südland! Hoffnung flammte in ihm auf, nur um sofort wieder zu erlöschen. Für Hoffnung war es endgültig zu spät. Ihr Kommen musste einen anderen Grund haben. Er ahnte schon welchen und begrüßte sie kühl: „Was willst du von mir? Muss Prinz Kaylan wieder einmal gerettet werden?“
    „Nein, Kaylan geht es gut. Ich bin gekommen, um dich etwas zu fragen.“ Sie schlug ihre Kapuze zurück.
    „Aha“, erwiderte er mit spöttischer Stimme. „Für eine Frage habt ihr extra eure Reise unterbrochen und seid zurückgefahren?“
    „Nein.“ Joanna schüttelte den Kopf. „Kaylan und die Kutsche sind nicht hier. Sie sind wie vorgesehen auf dem Weg ins Südland.“ Sie lächelte. „Ich bin alleine ausgestiegen, kurz nachdem wir Greystone verlassen hatten. Meine Zofe wird in Chesmuir aussteigen und mit meinem Gepäck nachkommen.“
    Ungläubig sah Ian sie an. Er hatte mit vielem gerechnet, aber nicht damit. „Und Kaylan hat dich einfach gehen lassen?“
    Sie grinste schwach. „Ich hatte ein Messer, was wollte er machen?“
    Seine Mundwinkel zuckten. „Du wolltest mich etwas fragen?“
    Herausfordernd sah sie ihn an. „Warum warst du in den letzten Wochen so versessen darauf, mir weißzumachen, dass du mich nicht mehr magst? Was sollte dieses Theaterspiel?“
    „Oh, du weißt es immer noch nicht. Hat Jake ausnahmsweise einmal sein Wort gehalten“, antwortete er höhnisch. „Ich kann es nicht glauben.“
    „Was weiß ich nicht?“
    „An dem Tag, als ich Darkwood verlassen habe, hat mein Vater zwei Dinge getan: Er hat mich enterbt und mir mein Adelsrecht genommen. Dem zweiten Teil haben wir alle keine Beachtung geschenkt, weil wir der Meinung waren, er meinte meine Schulausbildung, aber das war ein Trugschluss. Deshalb kam er bei der Zwischenprüfung vorbei. Er wollte uns davon in Kenntnis setzen, das lex patris angewendet zu haben. Dieses uralte Recht bewirkt, dass ich meinen Stand als Adliger verloren habe. Verstehst du, was das bedeutet?“ Er hob die Hände. „Keinen Familiennamen mehr tragen zu dürfen ist meine kleinste Sorge. Ich bin kein Adliger mehr, ich gehöre nicht einmal mehr einem Stand an! Durch das lex patris zähle ich nun zu den Ehrlosen. Was das gesellschaftlich bedeutet, weißt du genau. Und sollte der König in ferner Zukunft die Gnade verspüren, mich wieder zu adeln, werde ich trotzdem immer mit diesem Stigma gebrandmarkt sein.“ Sein Tonfall war bitter geworden. „Ich will nicht, dass dein Ruf durch den Umgang mit mir leidet. Denn sobald der König mir eine Audienz zukommen lässt, wird mein Status öffentlich – etwas, was ich in Absprache mit Jake bis jetzt vor dir und allen anderen verheimlichen konnte. Deshalb habe ich Abstand zu dir gehalten.“ Er sah zu Boden.
    Joanna blickte ihn entsetzt an. „Aber kann Jake dir nicht helfen?“
    „Nein. Für ihn endet diese Geschichte morgen, wenn sich die Tore von Greystone für immer hinter mir schließen. Dann hat er sein Versprechen eingehalten, das er mir damals in Darkwood gegeben hat. Mehr muss er nicht tun, alles andere ist meine Angelegenheit.“
    „Das kann nicht sein.“ Fassungslos schüttelte sie den Kopf.
    „Akzeptiere es einfach. Ab morgen stehe ich als Tagelöhner auf irgendeinem Acker.“ Ian zuckte mit den Schultern. „Du erinnerst dich an meinen Traum, von dem ich dir erzählt habe? Er wird sich nie erfüllen. Du wärst besser in Kaylans Kutsche geblieben.“ Er wandte sich ab, um zu gehen.
    „Wage es nicht, mich schon wieder stehenzulassen!“ Wütend griff Joanna nach seinem Arm, erwischte aber nur den Hemdsärmel. Sie hielt ihn mit aller Kraft fest, und ein Reißen des Stoffes war zu hören. Er blieb stehen. In einem Anflug von Verzweiflung schrie sie ihn an: „Schluss mit dem Gejammer! Das passt nicht zu dir. Du hast dich all die Jahre nicht aufgegeben, warum nun?“ Trotzig funkelte sie ihn an. Bevor er etwas sagen konnte, sprach sie erbost weiter: „Was meinen Bruder betrifft: Ich weiß nicht,

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