Greystone Saga: Mit Schwert und Feder: 1 (German Edition)
endlich angefangen hast, mit mir zu sprechen, habe ich schnell gemerkt, dass ich dich sehr mag und schätze.“ Sie legte eine Hand auf seine Brust. „Du hast dich in mein Herz geschlichen – heimlich, still und leise. Vielleicht war es an einem der vielen Nachmittage, die wir zusammen in der Apotheke verbracht haben, ich weiß es nicht. Irgendwann habe ich gemerkt, dass ich dich vermisse, wenn du nicht bei mir bist. Dass ich auf dein Kommen gewartet habe und es gehasst habe, wenn du wieder gingst.“ Sie stutzte. „Warum lachst du?“
„Das hast du mir schon einmal gesagt.“
„Daran kann ich mich gar nicht erinnern. Wann war das?“
Sein Lachen wurde breiter. „Damals, als ich mich in deinem Bett vor Jake verstecken musste. Allerdings bist du sofort danach eingeschlafen, deshalb hast du es vermutlich vergessen.“
„Ich hatte befürchtet, dass mich dieser viele Kräutertee benebelt hatte. Apropos Bett.“ Joannas Gesichtsausdruck wurde ernst. „Eine Sache gibt es noch, die ich wissen muss.“ Sie errötete. „Es ändert zwar nichts, aber hattest du ein Verhältnis mit dem Küchenmädchen?“
„Oh, verdammt, da hatte ich doch richtig gehört an diesem Abend. Du hast das Körbchen mit der Salbe selbst vor meine Tür gestellt, oder?“
Sie nickte.
„Die Köchin hatte Semira zu mir geschickt, um mir heißes Wasser und frische Binden zu bringen. Die Verletzung an meinem Arm hatte begonnen, sich zu entzünden.“ Zerknirscht sah er sie an. „Du hattest recht mit deiner Diagnose. Hannah hat es ebenfalls gemerkt und war wütend, weil ich deine Hilfe abgelehnt hatte. Semira hat den Verband gewechselt. Sie ist nicht gerade sanft mit mir umgegangen und hat gelacht, wenn ich zusammengezuckt bin.“
„Das hast du auch verdient“, erklärte Joanna erleichtert.
„Ich weiß. Semira hat es sich nicht nehmen lassen, mich wegen meines Starrsinns gründlich auszuschimpfen.“
Er gab ihr einen zärtlichen Kuss auf den Mund und sie flüsterte ungläubig: „Heute Morgen dachte ich, ich sehe dich nie wieder, und jetzt weiß ich, dass ich dich bald heiraten kann.“
„Ja, dieser Tag steckt wirklich voller Überraschungen“, erwiderte er. „Und ich bin sehr zuversichtlich, was meine Wiedererhebung in den Adelsstand anbelangt – jetzt wo Jake ein persönliches Interesse daran hat.“
Sie lachte. „Und du bekommst einen Titel und damit eigenen Besitz. Dein Traum wird sich doch erfüllen.“
„Sogar mehr als das.“
„Stimmt. Ich bin mir sicher, viele werden es begrüßen, dass du der neue Fechtmeister wirst.“
„Und weißt du, was ich begrüße?“ Seine Finger glitten an ihrem Körper entlang.
Joanna zog in gespielter Unschuld die Augenbrauen hoch. „Was denn?“
„Dich zu berühren, ohne befürchten zu müssen, dein Bruder taucht mit erhobenem Schwert hinter mir auf.“
Sie lächelte, dann legte sie eine Hand hinter seinen Kopf und zog ihn zu sich. Lady Tamara hatte ihr einst gesagt, sie würde ihren Ehemann niemals in ihrem Unterrichtszimmer oder in der Apotheke finden – nun, da hatte sich die Hofdame zum Glück gründlich geirrt!
ENDE
Danksagung
Als erstes möchte ich meinen „Fachleuten“ danken: Holger für alles Technische und seine engelhafte Geduld bei meinen unzähligen Änderungswünschen, Anja für das wundervolle Cover & Illustrationen (bärtiger! muskulöser! männlicher!), Thorsten fürs Okay und die Ideen zum „Aufhübschen“, Silke für die tollen Fotos, meiner Lektorin Nadja Leitner für ihre hilfreichen Anmerkungen sowie Carmen für den letzten kritischen (Lehrer-)Blick.
An zweiter Stelle steht mein treues Testleser-Team. Ein riesiges „Danke“ an:
Susanne: die die historischen Infodumps gnadenlos zusammengestrichen hat, die für die Namensgebung einer unangenehmen Person verantwortlich ist und die Einzige, mit der man richtig über Liebesszenen diskutieren kann.
Meine Schwester: Nach Tanne und Rosenspalier sind es letztendlich doch die Efeuranken geworden – zufrieden? Drachen spielen allerdings immer noch nicht mit, auch keine, die Gänseblümchen spucken.
Svenja: für die Recherchen über heimtückische Felsenschlangen, die es dann leider doch nicht ins Buch geschafft haben. Und sollte irgendwann der Ruf nach einem Prinz-Kaylan-Fanclub laut werden – ich leite die Anfragen vertrauensvoll an dich weiter.
Meinen Mann: für die medizinische Betreuung meines Romanpersonals, die Bereitschaft, nicht nur Kapitel 1 immer und immer wieder zu
Weitere Kostenlose Bücher