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Grimes, Martha - Inspektor Jury 17 - Die Trauer trägt Schwarz

Grimes, Martha - Inspektor Jury 17 - Die Trauer trägt Schwarz

Titel: Grimes, Martha - Inspektor Jury 17 - Die Trauer trägt Schwarz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Olivia war ein Einzelkind, und Elizabeth Woburn schien wirklich sehr an ihr zu hängen.«
    »Na, Menschenskind! Okay, gut gemacht, ich tippe aber immer noch auf Kitty oder Erin.«
    »Vielleicht.«
    Jury hatte einen Schuh ausgezogen, den Unterschenkel auf das andere Knie gelegt, und versuchte, einen Kieselstein oder sonst etwas aus seiner Socke zu puhlen. Vielleicht, aber Jury glaubte es eher nicht. Er glaubte nicht, dass Kitty Riordin Simon Croft erschossen hatte. Erin? Schon möglich. Zugegeben, so etwas würde unter der Überschrift »unbestimmte Ahnung« firmieren.
    »Was ist mit Maisie? Beziehungsweise Erin? Was hat sie gesagt?«
    »Null, niente - nichts, bis ihr Anwalt auftaucht. Was? Nein, ich hab dir doch gesagt -« Mickey hatte sich vom Hörer abgewandt -»ach, hör auf mit deinem >Aber, Daddy<. Geh und frag deine Mutter.« Mickey lachte, wandte sich wieder zu Jury. »Das ist Disziplin, was? >Frag deine Mutter!« Wieder erhoben sich Stimmen im Hintergrund. »Hören Sie: ich bin vorhin bei Croft vorbei und -«
    Wieder wurde er vom fordernden Geschrei eines Kindes unterbrochen. »Rieh, das ist hier ein verdammtes Irrenhaus. Ich will mit Ihnen reden, ich will Ihnen in Crofts Haus etwas zeigen. Sobald Sie Ihre Superfete hinter sich haben, könnten Sie mich vielleicht dort treffen?«
    »Hier sind wir soweit fertig, bis auf den Nachtisch, den ich vermutlich sowieso nicht essen könnte. Klar, ich könnte Sie dort treffen. Jetzt gleich, wenn Sie möchten.«
    »Sagen wir, so in einer halben, dreiviertel Stunde?«
    »Gut.« Jury legte auf und warf noch einmal einen prüfenden Blick auf den Anrufbeantworter, den er mit Freuden aus dem Fenster geschmissen hätte, bloß dass Carol-Anne ihm dann ordentlich den Marsch blasen würde.
    Melrose saß wie hin gemalt in einem der weichen Ledersessel bei Boring's. Es war weniger so, dass seine Hand das Whiskyglas hielt, als dass sie damit unverrückbar verbunden war. Er hatte gehofft, der Drink würde seinen Kopf frei machen, doch er schien nichts zu nützen.
    Snow Hill! Genau! So hieß doch DCI Haggertys Polizeistation. Polizeirevier Snow Hill. Das Telefon stand in Reichweite auf einem Tisch, und er ließ seinen Anruf durchstellen. Er erkundigte sich, ob Superintendent Jury zufällig dort sei oder ob sie wüssten, wo er sich befinde. Jury sei seit dem Vormittag nicht mehr dort gewesen, teilte ihm der Sergeant mit, und nein, DCI Haggerty sei zu Hause. Schließlich sei heute Weihnachten. Melrose wünschte, die Leute würden aufhören, das dauernd zu erwähnen. Seine Bitte um Haggertys Privatnummer wurde abgeschlagen. Melrose protestierte aufgebracht dagegen, bekräftigte, es sei ein Notfall, worauf der Sergeant erwiderte, ja, Sir, das ist es immer.
    Verdammt! Er beschloss, es noch einmal bei Jury zu probieren. Er bekam wieder diesen ohrenbetäubenden Krach zu hören, der weiter und weiter ging und - plötzlich aufhörte! Endlich wurde es ihm gestattet, eine Nachricht zu hinterlassen. Das erste Stückchen, das er sagen wollte, konnte er noch los werden, dann machte es klick, klick, klick, klick. Der verdammte Apparat hatte ihn unterbrochen. Er wählte die Nummer erneut und hörte den endlosen Ton.
    Melrose knallte den Hörer auf. Selbst wenn Jury nicht die leiseste Ahnung hatte, was die verstümmelte Nachricht bedeutete, wüsste er zumindest, dass Melrose versuchte, ihn zu kontaktieren, und das war wichtig. Vielleicht würde er in Ardry End anrufen. Ja, vermutlich würde er das. Ruthven könnte ihm sagen -Moment! Ruthven wusste ja gar nicht, dass er bei Boring's war. Melrose wählte wieder, und als Ruthven sich meldete (Gott sei Dank war am anderen Ende der Leitung ein Mensch), teilte ihm Melrose mit, er sei bei Boring's, und falls Superintendent Jury anrufe, solle er ihm sagen, er dürfe mit niemandem sprechen, solange Melrose ihn nicht erreicht hatte.
    So! Nicht viel, aber besser als nichts. Als er den jungen Higgins auf sich aufmerksam gemacht hatte, fuhr Melrose zum Zeichen, er solle nachschenken, mit dem Finger im Kreis über den Rand seines Glases. Dann dachte er weiter nach. Was für gemeinsame Bekannte hatten er und Jury noch - wen, wen, wen ?
    Die Familie Cripps. Nicht sehr wahrscheinlich, dass Jury bei denen vorbeischauen würde. Melrose hielt sich das kalte Glas gegen die Stirn, froh über den Eiswürfel, wenngleich der die Wirkung des Whiskys (leicht) abmilderte, und rutschte tiefer in seinen Sessel. Er hatte das Gefühl, er sollte aktiv nach Jury suchen - Keeler!
    War

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