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Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition)

Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition)

Titel: Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Shirley
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hören.“
    „Okay, Nick. Viel Spaß bei der Jagd da unten.“
    „Ich geh da nicht allein runter, Detective Griffin. Ich brauche deine Hilfe.“
    „Keine Chance, nicht in diesen Schuhen. Das kannst du dir abschminken.“
    „Wir können uns irgendwo Gummistiefel besorgen. Hey, sieh doch …“ Nick deutete auf ein blau-weißes Boot, das langsam den Fluss hinaufkam. „Das ist eines der kleinen Flussboote von der Küstenwache! Wir könnten es ranwinken, fragen, ob sie uns ein paar Stiefel leihen und uns mit dem Boot bis zu dem Kanal bringen …“
    „Hey, warte mal. Was ist, wenn das Gitter verschlossen ist?“
    „Ich könnte das Schloss versehentlich kaputtmachen. Unfälle passieren, Hank.“
    Monroe wusste, dass er Nick und Hank eigentlich nicht folgen sollte. Er hätte ihnen weder mit dem Wagen nachfahren noch sie jetzt zu Fuß verfolgen sollen. Mithilfe seiner
Blutbader
-Fähigkeiten konnte er seine Entdeckung vermeiden, als er hinter ihnen her zum Zaun ging und sich parallel zu ihnen bewegte, während sie über das Dock liefen. Er blieb auf Abstand, da er wusste, dass Nicks Grimmsinne seine Anwesenheit bemerken würden.
    Das ist falsch
.
    Sie waren seine Freunde, Nick sogar noch mehr, als es Smitty je gewesen war. Doch seine Loyalität zu Smitty hatte jetzt Vorrang. Smitty war ein anderer abstinenter
Blutbader
gewesen, der – zumindest aus Monroes Sicht – für die normalen Menschen gestorben war. Er war gestorben, weil er sich geweigert hatte, seine
Blutbader
-Natur wieder auszuleben. Denn wenn ein
Blutbader
versuchte, kein Raubtier mehr zu sein, tat er das größtenteils, um Menschen zu beschützen. Natürlich schützte er sich so aber auch selbst vor den Menschen, die ihn aus Rache jagen würden … Und sie taten es auch, um der Aufmerksamkeit der Grimms zu entgehen.
    Warum winkten Nick und Hank das Boot der Küstenwache heran? Er konnte erkennen, dass Nick seine Dienstmarke in der Hand hielt. Das Boot kam näher …
    Monroe beobachtete sie und wartete.
    Ich sollte das nicht tun … Nick wird stinksauer sein

    Aber Monroe musste wissen, was da vor sich ging. Wer genau hinter Smittys Tod steckte. Wenn er herausgefunden hatte, wer sie waren, konnte er vielleicht den Kontakt zu den
Waranen
, den Agenten der Königshäuser, aufnehmen und irgendjemanden finden, der mit diesen Schweinen fertigwurde. Vielleicht fand er aber auch das
Wesen
, das Smitty in Stücke gerissen hatte, und konnte den Mistkerl allein erwischen und ausschalten.
    Er hatte geschworen, nie mehr einem Tier oder einem Menschen zu schaden.
    Aber einem
Wesen
-Mörder … Das war ein Tod, mit dem er leben konnte.
    Was würde Rosalee sagen, wenn sie wüsste, was er jetzt dachte? Was würde Nick sagen? Das ist Wahnsinn …
    Aber dennoch hockte Monroe da, beobachtete die beiden Männer und wartete.

K APITEL S ECHS
    Nick ging mit der Waffe in der einen und Hanks Taschenlampe in der anderen Hand voraus.
    „Weißt du“, flüsterte Hank, während sie leise in den Kanal hineingingen, in dem es immer dunkler wurde, „ich hab früher im Sittendezernat gearbeitet und Crackdealer und Junkies verhaftet. Die waren immer völlig durchgeknallt. Man wusste nie, was die als Nächstes vorhatten. Einige von denen haben bei der Verhaftung sogar gebissen.“
    „Davon hab ich schon gehört“, erwiderte Nick. Sie waren etwa fünfzig Meter weit in den Kanal hineingegangen, nachdem sie mithilfe eines Brecheisens von der Küstenwache das Schloss geknackt hatten. Hin und wieder ließ etwas anderes als ihre Stiefel das Wasser aufspritzen. Ratten, vermutete Nick.
    „Zwei Mal musste ich Antibiotika nehmen und hab eine Tetanusspritze bekommen, weil mich so ein Pisser gebissen hatte. Aber weißt du was? Das kommt mir im Moment gerade ziemlich verlockend vor. Ich musste nie durch einen stinkenden Kanal stiefeln und auf Ratten treten auf der Suche nach …“
    „Pssst …“ Nick blieb stehen und richtete das Licht auf die geschwungene Wand zu ihrer Linken. Da war ein rechteckiger Fleck mit rauen Kanten zu sehen. Kaum hörbar flüsterte Nick: „Das könnte unser
Drang-Zorn
-Tunnel sein …“
    Nick ging auf den Tunnel zu und versuchte, sich so lautlos wie möglich zu bewegen, was in hüfthohen Gummistiefeln auf einem gekrümmten, glitschigen Boden nicht gerade einfach war.
    Ja, ein Nebentunnel.
    Er war direkt oberhalb der Wasseroberfläche in die Wand hineingegraben, nein, eher gebrochen worden. Die Tunnelwände bestanden aus festgedrücktem Lehm und Stein, wie es

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