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Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition)

Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition)

Titel: Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Shirley
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Letzteres machte die Sache nur noch schwieriger und konnte sich als tödlich erweisen.
    Er faltete das Foto wieder zusammen, überprüfte den Sitz seiner schusssicheren Weste und aktivierte dann das Funkgerät an seiner Schulter.
    „Okay, Lieutenant, es geht los. Und vergessen Sie nicht, dass es aufs Tempo ankommt. Diese Leute neigen dazu, durch Tunnel zu fliehen. Wir wissen nicht, wo sich diese Tunnel befinden und wohin sie führen, daher müssen wir sie erwischen, bevor sie in einen verschwinden können.“
    „Verstanden, Detective. Wir gehen rein.“
    Augenblicke später fuhr ein großer Van vor dem Lagerhaus vor. Es war ein Zivilfahrzeug, da die Verdächtigen erst im letzten Moment merken sollten, was los war.
    Die Hintertür des Wagens wurde geöffnet, und Beamte in schusssicheren Westen mit Pistolen, Helmen und Headsets stürmten heraus und stellten sich auf einer Seite der Eingangstür auf. Mit beiden Händen an seiner halbautomatischen Pistole hastete Hank zu ihnen, als ein Officer versuchte, die Tür zu öffnen. Sie war verschlossen.
    Lieutenant Kasacki nickte einem kräftig gebauten Officer zu, der den großen Rammbock aus Metall trug. Der Officer schlug mit der Stahlramme, die wie eine Panzerfaust aussah, dicht neben dem Schloss gegen die Tür, und sie flog nach innen auf.
    Der Lieutenant schrie: „Polizei! Bleiben Sie, wo Sie sind!“, und die Beamten strömten in das Gebäude, wobei Hank ihrem Anführer dicht auf den Fersen war.
    Hinter der Tür befand sich ein mit rotem Samt verkleideter Eingangsbereich mit einigen roten Samtsesseln, die vermutlich für wartende Kunden gedacht waren.
    Hank ging davon aus, dass sich keiner der Gauner vom Eisigen Hauch verwandelt hatte – das würden sie vor einem ganzen Polizeitrupp niemals riskieren. Und inzwischen mussten sie wohl mitbekommen haben, dass die Polizisten in das Lagerhaus eingedrungen waren.
    Er folgte dem Lieutenant und zwei anderen Officers in den Gang, der sich an die Lobby anschloss. Sofort sah Hank, dass sich Hergden vor ihnen befand und zum anderen Ende des Flurs rannte, wobei sein deutlich erkennbares buschiges Haar auf und ab wippte. Die Officers, die eben noch neben Hank hergelaufen waren, rannten bereits durch eine Tür, die seitlich vom Flur abging, da sie die Mädchen in dem Raum entdeckt hatten.
    Hank rief: „Hergden! Polizei! Bleiben Sie stehen!“
    Hergden drehte sich im Laufen halb um und feuerte blindlings mit einem großen Revolver durch den Flur. Hank sprang zur Seite, und die Kugel sauste an seinem rechten Ohr vorbei.
    Daraufhin blieb Hank stehen, zielte sorgfältig und schoss nur zwei Mal, da er Angst hatte, versehentlich eines der Mädchen zu treffen. Die Kugeln seiner Polizeipistole konnten diese dünnen Wände problemlos durchdringen.
    Hergden war getroffen, taumelte und schoss noch ein Mal, allerdings bohrte sich die Kugel in den Boden. Er fiel auf die Seite, krümmte sich stöhnend und warf dann die Waffe weg.
    „Nicht schießen!“, rief er. „Ich laufe nicht weg!“
    Hank näherte sich ihm und sah, dass der verletzte Mann sich schon halb verwandelt hatte und ihm, vermutlich aus Schmerz und Wut, kurz sein wolfsartiges Gesicht zeigte. Doch der
Blutbader
unterdrückte die Verwandlung rasch, biss die Zähne aufeinander und kniff die Augen zu.
    Hank hob den weggeworfenen Revolver auf und sah nach hinten, ob Hergden jemanden getroffen hatte. Sergeant Wu und die anderen Officers führten gerade zwei Mädchen aus einem der Räume. Niemand schien verletzt zu sein.
    Er drehte sich wieder zu Hergden um.
    „Wo sind die anderen Mädchen, Hergden? Und wo ist der Tunnel?“
    „Sie haben mich angeschossen“, stöhnte Hergden und klang dabei sehr erstaunt.
    „Ja. Wo ist der …“
    „Detective?“
    Hank drehte sich um und sah den Lieutenant auf ihn zukommen. Kasacki öffnete das Visier seines Helms und grinste.
    „Wir haben die Mädchen. Zumindest einige – vielleicht auch alle. Und ich glaube, wir haben auch diesen Tunnel gefunden. Er ist wieder in einem Wandschrank. Die anderen Verdächtigen scheinen sich bereits wie Ratten in das Loch geflüchtet zu haben …“
    Eine uniformierte Afroamerikanerin kam durch den Flur auf sie zugelaufen. Sie trug ein Stethoskop um den Hals und hatte einen großen rot-weißen Verbandskasten in der Hand.
    „Wurde jemand angeschossen?“, fragte sie.
    „Der Verdächtige hier hat zwei Schüsse abbekommen“, erklärte Hank. „Ich würde ihm gern Handschellen anlegen, wenn Sie nichts dagegen

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