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Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition)

Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition)

Titel: Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Shirley
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von dem Grimmanteil erzählen können. Wie er ihn dazu brachte, instinktiv zu handeln, wie er starke Gefühle hervorrief, ihn manchmal sogar übermannte …
    Aber sie war sich nach allem, was sie durchgemacht hatten, in Bezug auf ihn ohnehin schon unsicher. Da konnte er es nicht übers Herz bringen, ihr einen weiteren Grund zu geben, ihn zu verlassen.
    Vielleicht hätte er wirklich mit seiner Mutter darüber reden sollen.
    Das, was da draußen mit ihm passiert war, musste etwas Ursprüngliches sein. Fast so wie die Grimmversion einer Verwandlung.
    Er hatte immer geglaubt, ein Grimm wäre eine Art Polizist. Ein Cop für
Wesen
. Aber vielleicht war er ja auch nur eine andere Art von unmenschlicher Kreatur, die auf ihre Art ebenso unmenschlich war wie ein
Wesen
wie Monroe.
    Möglicherweise war er gar kein Polizist. Er hatte als Detective versagt, hatte im Job die Kontrolle verloren – und er drohte, auch als Grimm zu scheitern. Der Eisige Hauch war da draußen, eine Organisation voller zwielichtiger
Wesen
, den schlimmsten, die es gab. Er musste sie aufhalten. Aber sie glitten ihm durch die Finger.
    Wo war Lily Perkins jetzt? Was taten sie ihr gerade an?
    Hank Griffin fühlte sich nach einem Frühstück aus einem doppelten Espresso und einem großen Schokobrownie irgendwie aufgekratzt. Vielleicht hatte ihn das dazu bewogen, in dieses gottverlassene Industriegebiet und um diese Lagerhäuser herumzufahren.
    Nein, das war es nicht. Es lag an Lily Perkins – und die anderen Mädchen, wer immer sie auch sein mochten.
    Und es lag an Monroe. An Nicks Suspendierung. Es lag an diesem Abschaum vom Eisigen Hauch, der diese Stadt zu überrennen schien.
    Er bog um eine Ecke, fuhr an dem geschlossenen Betrieb vorbei und erhaschte einen Blick auf zwei Männer, die gerade einen halben Block vor ihm aus einem blauen Lincoln Continental stiegen. Einer der beiden hatte eine ziemlich eindeutige Silhouette.
    Dieser Bart. Das buschige Haar.
    Hergden.
    Hank fuhr nach links auf einen Weg zwischen zwei Lagerhäusern. Er wollte nicht, dass Hergden ihn wiedererkannte.
    Er hielt an, sprang aus dem Wagen und stand zitternd in dem kalten Wind. Rasch holte er seinen Trenchcoat aus dem Kofferraum und zog ihn über, dann eilte er zur Ecke des Gebäudes und sah vorsichtig zu den Männern hinüber. Er konnte sehen, wie Hergden und ein rothaariger Bulle von einem Mann zur Tür des Lagerhauses ein Stück weiter die Straße hinunter gingen. Der größere Mann schloss die Tür auf, während sich Hergden umsah, ob sie beobachtet wurden.
    Hank zog sich zurück und überlegte, ob er sofort Verstärkung anfordern sollte.
    Aber er rief lieber Renard an.
    Sofort hatte er seinen Boss am Apparat. „Captain? Hören Sie, ich habe hier was entdeckt … In der Gegend, in der sie getankt haben …“
    „Griffin? Ich hoffe, es ist was Handfestes. Ich habe mit Bloom telefoniert. Er hat Informationen darüber, dass diese Entführung mit dem Eisigen Hauch zu tun hat. Er will über alles informiert werden. Wir müssen Fortschritte machen, bevor uns das FBI die Sache aus der Hand nimmt.“
    „Das könnte genau das sein, was wir brauchen. Wurde dieser Hergden entlassen?“
    „Allerdings. Nachdem er eine Beschwerde wegen Polizeibrutalität eingereicht hat. Wir hatten nicht genug Beweise, um ihn festzuhalten, und der Staatsanwalt sagt, er wolle der Sache nicht länger nachgehen.“
    „Ich habe gerade gesehen, wie Pete Hergden hier draußen in ein Lagerhaus gegangen ist, zusammen mit einem großen, rothaarigen Kerl, den ich nicht kenne. Keine drei Blocks von dieser Tankstelle entfernt.“
    „Wir könnten das Lagerhaus beobachten lassen, aber …“
    „Ich brauche einen Durchsuchungsbefehl und ich brauche Verstärkung, Captain, und zwar so schnell wie möglich.“
    Am anderen Ende der Leitung herrschte Schweigen. Renard schien darüber nachzudenken.
    „Ich schicke Ihnen Verstärkung. Geben Sie mir die genaue Adresse durch. Aber mit dem Durchsuchungsbefehl muss ich warten, bis Sie mehr vorzuweisen haben. Vielleicht reicht es, wenn Sie sich da mal genauer umsehen.“
    Hank knirschte mit den Zähnen. „Okay. Aber, Captain – die Streifenwagen sollen von der Straße wegbleiben und erst näherkommen, wenn ich mein Okay gebe. Beim letzten Mal haben wir diese Kerle vertrieben und aus den Augen verloren.“ Er nannte Renard die Adresse.
    „Halten Sie mich auf dem Laufenden, Detective. Und bleiben Sie in Deckung.“
    Hank klappte das Handy zu und ging zurück auf die Straße.

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