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Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition)

Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition)

Titel: Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Passarella
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Zustand waren wie bei der Vordertür, dann hätte Nick sie hören müssen. Aus demselben Grund ging Nick auch nicht davon aus, dass das
Wesen
die Treppe benutzt hatte. Also blieb nur noch eine Option übrig.
    Nick drehte sich nach rechts, hob die Waffe auf Schulterhöhe und schlich über die knarrenden Bodendielen auf den dritten Raum zu. Er näherte sich dem Eingang von der Seite, betrat dann schnell den Raum und wirbelte herum, um mit dem Lauf seiner Glock einmal von links nach rechts alles abzudecken. Als Erstes bemerkte er eine Reihe mit mehr als zwei Dutzend Geweihen, die an drei Wänden des Raumes hingen und wirkten wie eine Bordüre aus Knochen. Allerdings waren die Wände nicht tapeziert, gestrichen oder auch nur verputzt. Ein schimmliger Schaukelstuhl, zwei Stühle mit Leiterlehne und eine Holzbank standen einem batteriebetriebenen Radio gegenüber, das auf einem kleinen, eckigen Tisch an der Rückwand aufgebaut worden war, und in der Raummitte lag ein löchriger, fleckiger Teppich auf dem Boden.
    Der
Mordstier
war nirgendwo zu sehen.
    Nick ging langsam rückwärts und hatte vor, über die Treppe nach oben zu gehen, denn irgendwo musste das
Wesen
ja sein. Wäre der
Mordstier
durch die Hintertür geflohen, dann hätten Hank, Wu oder McCormack ihn gewiss entdeckt und Alarm geschlagen – oder er war längst über alle Berge.
    Sein Bauchgefühl, möglicherweise unterstützt durch seine Grimm-Fähigkeiten, sagte ihm, dass sich der Verdächtige noch im Haus aufhielt. Die Anwesenheit des
Mordstiers
war für ihn fast ebenso greifbar wie der Schimmel und der Verfall, doch das
Wesen
konnte sich im Haus nicht ewig verstecken, und es konnte auch nicht …
    Etwas knackte. Holz donnerte gegen Holz – in Nicks Rücken.
    Er wirbelte herum und stand … vor der kargen Wand, die die beiden Räume voneinander trennte.
    „Was zum …?“
    Im nächsten Augenblick schien die Wand zu explodieren.
    Instinktiv schirmte Nick seine Augen ab, aber er bemerkte dennoch eine Bewegung hinter den splitternden Brettern. Eine gewaltige Gestalt kam mit gesenktem Kopf auf ihn zu, um ihn auf die Hörner zu nehmen.
    Nick machte einen Schritt zur Seite, konnte dem Aufprall aber nicht ganz entgehen. Ein Knie oder ein Ellbogen erwischte ihn am Bauch, und er taumelte nach hinten und verlor dabei seine Waffe.
    Sofort sprang er wieder auf die Beine und hielt Ausschau nach seiner Pistole, während er gleichzeitig das
Wesen
vor sich im Auge behielt. Im Verlauf des Ansturms hatte er es nicht erkennen können, aber jetzt bemerkte er, dass der
Mordstier
eine große Axt in den Händen hielt.
    Nick ging in die Hocke, und die Klinge der Axt sauste über seinen Kopf hinweg.
    Der
Mordstier
stürmte vorwärts und griff erneut an.
    Aber Nick war darauf vorbereitet und packte den Holzgriff mit beiden Händen. Dann trat er dem
Wesen
seitlich in den Bauch, sodass es vor Schmerzen aufstöhnte.
    Der
Mordstier
riss die Axt in die andere Richtung und versuchte, sie Nick zu entreißen, aber Nick konterte die Bewegung mit seinem rechten Fuß, den er seinem Gegner in die linke Kniekehle stieß.
    Auf einmal kam Wu in den dunklen Raum gerannt und stürzte sich auf das
Wesen
, mit seiner Schulter prallte er gegen das rechte Knie des Verdächtigen.
    Endlich verlor der Mordsstier das Gleichgewicht.
    Nick hielt den Axtgriff weiterhin mit beiden Händen fest und drückte den Riesen nach hinten, bis er lautstark auf dem Boden aufprallte. Im gleichen Augenblick traf das
Wesen
Nick mit einem Fuß an der Brust und schleuderte ihn an die gegenüberliegende Wand.
    Sofort ließ Nick die Axt los und wirbelte in der Luft herum. Mit beiden Schuhsohlen prallte er gegen die Wand, stieß sich davon ab und nutzte den Schwung, um vorwärts zu springen und wieder aufrecht zu landen. Dabei entdeckte er seine Glock, die in der Zimmerecke in der Nähe der Tür lag.
    Während er zu seiner Waffe hastete, sah er im Augenwinkel, dass sich das
Wesen
aufsetzte, die Spinnweben abschüttelte und die Axt noch mit der linken Hand umklammerte. Wu, der selbst mit einigen Spinnweben zu tun hatte, rappelte sich auf Hände und Knie auf und versuchte, seine Waffe auszurichten, wurde jedoch von einem Ellbogen in die Rippen getroffen und fiel auf die Seite.
    Grunzend platzierte der
Mordstier
seine Handflächen auf dem Boden und nahm die Axt dann fester in die linke Hand. Er stemmte sich hoch und hatte gerade noch Zeit, sich ganz aufzurichten, da drückte ihm Nick auch schon den Lauf seiner Glock an den

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