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Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition)

Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition)

Titel: Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Passarella
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gefährlich wäre. Aber er hätte uns nicht ausschließen dürfen. Es war unser gutes Recht, daran teilzunehmen.“
    „Sie haben ihn angelogen“, fauchte sie verbittert und nahm kurz ihre
Geier
-Gestalt an. „Sie haben seine Verzweiflung ausgenutzt. Sie haben ihn die Drecksarbeit machen lassen. Und ihn dazu gezwungen …“
    Kurt machte einen Schritt auf sie zu und nahm sie in die Arme.
    „Ich wollte nie daran teilnehmen“, murmelte Ellen nachdenklich. „Also habe ich mich da komplett rausgehalten.“ Endlich sah sie ihn an und erkannte Lamars Entschlossenheit in seinen Augen wieder. „Aber jetzt hätte ich nichts mehr dagegen, über alles Bescheid zu wissen.“
    „Jetzt kann er uns nicht mehr davon abhalten.“ Auch Kurt verwandelte sich kurz.
    „Nein, Kurt“, meinte sie. „Nicht alleine. Das ist zu gefährlich.“
    „Ich weiß“, erwiderte er sanft, löste sich von ihr und ging in die Küche. Sie bemerkte, dass er einige Papiere in der Hand hielt.
    Lamar hatte immer versucht, sie zu beschützen. Das wollte sie jetzt auch für Kurt tun. Ihr Sohn hatte ihr zugestimmt, aber es war etwas zu bereitwillig geschehen. Als sie sich an die stählerne Entschlossenheit in seinen Augen erinnerte, erschauderte sie.
    Die Adresse von dem Flyer aus dem Supermarkt führte Nick zur Portland First National Bank, die knapp zehn Kilometer von seinem vorherigen Standort entfernt lag. Sobald er den Tisch im Vorraum sah, auf dem sich die Flyer und Visitenkarten türmten, wusste er, was ihn erwartete. In der hinteren linken Tischecke fand er fünf Flyer mit dem bekannten Symbol aus Kreis und Dreiecken.
    Er nahm sich einen, ging in die Bank und wurde sofort von einem der Angestellten begrüßt. Erneut erkundigte er sich, ob man eine Erlaubnis brauchte, um Flyer oder Visitenkarten auf dem Tisch auszulegen, und auch hier wurde diese Frage verneint, doch dieses Mal hatte er auch Glück.
    Eine Frau, die etwa Mitte fünfzig war und einen pfirsichfarbenen Hosenanzug trug, kam aus dem Großraumbüro, in dem sich mehrere Schreibtische und ein Kopierer befanden, auf ihn zu. Sie stellte sich als Charlotte Blumstein, die Filialleiterin, vor.
    „Kann ich Ihnen helfen?“, wollte sie wissen.
    Nick wies sich aus. „Haben Sie hier eine Sicherheitskamera, die auf den Eingang gerichtet ist?“
    „Ja, die haben wir.“
    „Wie lange heben Sie die Aufzeichnungen auf?“
    „Es sind digitale Aufzeichnungen“, antwortete sie. „Sie werden zehn Tage lang aufgehoben, bevor wir sie überschreiben. Im nächsten Monat wollen wir die Kapazität erweitern, dann werden die Aufzeichnungen einunddreißig Tage lang aufbewahrt.“
    „Haben Sie diesen Flyer schon einmal gesehen?“
    „Nein“, erwiderte sie. „Ich weiß leider kaum noch, was auf diesem Tisch ausliegt.“
    „Ich vermute, dass er etwa vor einer Woche hier abgelegt wurde“, erklärte Nick. „Maximal vor zwei Wochen. Daher würde ich mir gern die Aufzeichnung der Kamera ansehen. Vielleicht finde ich heraus, wer ihn hier platziert hat.“
    „Kein Problem. Folgen Sie mir.“
    Sie führte Nick in ein überfülltes Büro im hinteren Teil der Bank, wo auf einem kleinen Schreibtisch ein großer Flachbildmonitor stand, auf dem acht Schwarz-Weiß-Bilder der verschiedenen Sicherheitskamera innerhalb und außerhalb der Bank angezeigt wurden. Darunter eine, die über einem Geldautomaten hing, eine weitere, die in Richtung des Drive-in-Automaten zeigte, und eine Kamera, die das Innere der Eingangstür aufnahm. Die Filialleiterin setzte sich an den Schreibtisch und klickte sich durch das Programm, in dem die Archivaufnahmen als Feed gespeichert waren.
    „Fangen Sie mit der ältesten Aufnahme an und spulen Sie dann vor“, bat Nick sie.
    „Vor zehn Tagen?“
    „Warum nicht?“
    „Okay“, meinte sie mit resigniertem Tonfall, mit dem sie ihm offenbar zum Ausdruck bringen wollte: „Sie werden schon wissen, was Sie tun.“ „Es geht sofort los.“
    Nick sah eine oder zwei Minuten auf den Bildschirm. „Können Sie das schneller abspielen?“
    „Natürlich“, bestätigte sie und klickte einige Male. „Das ist die doppelte Geschwindigkeit.“
    Nun waren Kunden zu sehen, die es offenbar eilig hatten. Die meisten gingen an dem Tisch vorbei, einige blieben jedoch stehen, bevor sie die Bank betraten.
    Nachdem eine Zeit lang nichts passiert war, meinte Nick: „Noch etwas schneller?“
    Sie klickte erneut. „Vierfache Geschwindigkeit.“
    Nun liefen die Kunden schnell in die Bank und verließen sie

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