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Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition)

Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition)

Titel: Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Passarella
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war nur von kurzer Dauer. Nick hielt das Bild an und suchte nach hilfreichen Informationen, während er mit einem Finger neben der Maus auf der Tischplatte herumtippte. Dann ließ er die Aufzeichnung mit normaler Geschwindigkeit weiterlaufen. Wie er schon beim schnellen Vorspulen gesehen hatte, drehte der Mann auf dem Absatz um und verließ die Bank, ohne die Hauptlobby zu betreten. Nick spulte zurück, bis er die Stelle fand, an der der Mann die Flyer ablegte, da man nur in diesem Moment einen Teil seines Gesichts erkennen konnte.
    „Haben Sie etwas entdeckt?“, fragte Charlotte und erschreckte Nick.
    „Ich habe den Mann gefunden“, berichtete er. „Man erkennt allerdings nicht viel. Erwachsen. Ein Weißer, vielleicht auch Lateinamerikaner. Können Sie sein Gesicht vergrößern?“
    Sie beugte sich vor und sah ihm über die Schulter.
    „Wir haben einen digitalen Zoom, das Bild wird aber sehr pixelig.“
    Sie demonstrierte es ihm und zoomte heran, woraufhin das Gesicht nur noch aus Blöcken bestand, während der Computer versuchte, etwas anzuzeigen, wozu ihm die digitalen Daten fehlten. Das herangezoomte Bild war noch schlechter als das vorherige.
    „Soll ich es ausdrucken?“, fragte sie.
    „Ja“, antwortete Nick. „Das nicht vergrößerte Bild, bitte.“ Er bezweifelte zwar, dass es ihnen helfen würde, den Verdächtigen zu identifizieren, aber möglicherweise ließen sich damit zumindest einige Personen ausschließen. Außerdem bat er um alle Dateien, damit er sie den Computertechnikern auf dem Revier geben konnte. Vielleicht entdeckten diese ja noch Personen, die den Flyer mitgenommen hatten. Das war ein Schuss ins Blaue, aber einen Versuch wert.
    Nachdem er sich bei der Filialleiterin für ihre Hilfe bedankt hatte, nahm Nick den Ausdruck und einen der Flyer aus der Bank mit. Er setzte sich ins Auto, sah sich die Adresse auf dem neuen Flyer an und fuhr quer durch die Stadt zu seinem nächsten Hinweis.

K APITEL F ÜNFUNDZWANZIG
    Monroe bereitete das Abendessen zu, schnitt grüne Bohnen, kochte braunen Reis und garte zwei Veggie-Steaks. Decker schlenderte herum, sah in die Töpfe und Pfannen und schnalzte mit der Zunge.
    „Was ist?“, wollte Monroe wissen.
    „Irgendwas fehlt“, meinte Decker. „Aber ich weiß nicht genau, was.“
    „Lass mich raten“, entgegnete Monroe. „Fleisch?“
    „Genau!“, rief Decker.
    „Probier das Veggie-Steak doch erst mal, bevor du es schlechtmachst“, sagte Monroe. „Es könnte dir eine völlig neue Welt eröffnen, eine fleischfreie Existenz und den inneren Frieden, über den wir gesprochen haben.“
    „Ich weiß nicht, ob ich diese neue Welt nüchtern ertragen kann, Bruder“, erwiderte Decker. „Hast du Bier da?“
    „Im Kühlschrank sind ein paar Flaschen“, antwortete Monroe. „Im obersten Fach. Da sollten mehrere Flaschen
Hair of the Dog
liegen.“
    „Sind da echte Hunde drin?“, fragte Decker, der vor dem offenen Kühlschrank stand. „Ja, das wär nicht schlecht.“
    „Es ist Bier“, stellte Monroe klar, der den Blick nicht von den brutzelnden Veggie-Steaks abwandte. „Beim Brauen und Abfüllen kommen bestimmt keine Hunde zum Einsatz.“ Er dehnte den Hals, der irgendwie verkrampft war. Trotz der, zugegebenermaßen kurzen, Meditation war es ihm so gut wie unmöglich, sich in Deckers Gegenwart zu entspannen. Das Haus war so ruhig geworden, und Deckers Stimme war das Einzige, das er …
    Er hätte sich beinahe vor die Stirn geschlagen, als ihm einfiel, dass er alle Telefone auf lautlos gestellt hatte.
    „Kannst du den Herd kurz im Auge behalten?“, bat er Decker. „Aber fass nichts an, es sei denn, etwas fängt an zu brennen oder kocht über.“
    Monroe hastete ins Nebenzimmer.
Was kann Decker schon mit dem Essen anstellen?
, dachte er.
Es anbrennen lassen?
Es war ja nicht so, als hätte er noch Fleisch im Kühlschrank, das sein Freund in die Pfanne hauen konnte. Es sei denn, Nick hatte welches gekauft …
    Er schnappte sich sein Handy und schaltete es ein, bevor er in die Küche zurückkehrte. Im nächsten Augenblick sah er auch schon die Nachricht von Nick: „Sagt dir das was?“ und ein angehängtes Foto. Monroe kniff die Augen zusammen, aber das Bild war so klein, dass er nur einen Kreis erkennen konnte und dass darunter etwas geschrieben stand. Er schickte das Bild an seinen WLAN-Drucker.
    „Ist alles okay?“, erkundigte sich Decker.
    „Bin sofort wieder da“, erwiderte Monroe geistesabwesend. Er nahm den Ausdruck aus dem Drucker und

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