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Grimms Märchen, Vollständig überarbeitete und illustrierte Ausgabe speziell für digitale Lesegeräte (German Edition)

Grimms Märchen, Vollständig überarbeitete und illustrierte Ausgabe speziell für digitale Lesegeräte (German Edition)

Titel: Grimms Märchen, Vollständig überarbeitete und illustrierte Ausgabe speziell für digitale Lesegeräte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm Carl Grimm , Jacob Ludwig Carl Grimm
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du sie mit fortnehmen, nur leide nicht, dass sie vorher von ihren Eltern Abschied nimmt.« Der Fuchs streckte seinen Schwanz, und so ging es über Stock und Stein, dass die Haare pfiffen.
     
    Als er beim Schloss ankam, war es alles so, und Nachts gab er der Prinzessin den Kuss im Badehaus, und sie wollte gern mit ihm gehen, bat ihn aber mit vielen Tränen, er sollte ihr vorher nur erlauben, von ihrem Vater Abschied zu nehmen. Erst schlug ers ab, allein sie weinte immer mehr und fiel ihm zu Fuß, bis daß ers zuließ; kaum aber kam sie zu ihrem Vater, so wachte er und jedermann auf, und er wurde wieder gefangen gesetzt.
     
    Der König sprach: »meine Tochter bekommst du nun einmal nicht, es sei denn, dass du mir binnen acht Tagen den Berg abträgst, der mir vor meinem Fenster die Aussicht nimmt.« Dieser Berg war aber so groß, so groß, dass ihn die ganze Welt nicht hätte abtragen können. Wie er nun sieben ganzer Tage fortarbeitete und doch sah, wie wenig zu Stande kam, so fiel er in großen Kummer, aber am Abend des siebenten Tages kam der Fuchs und sprach: »leg dich nur hin schlafen, ich will die Arbeit für dich tun.« Und wie er des andern Morgens erwachte, war der Berg fort, und fröhlich ging er zum König und sagte ihm, dass nun der Berg abgetragen wäre, er sollte ihm nun die Prinzessin geben.
     
    Da musste es der König wohl tun, und die beiden zogen fort, der Fuchs aber kam und sagte: »nun müssen wir sie alle drei haben, die Prinzessin, das Pferd und den Vogel.« – »Ja, wenn du das machen könntest«, sagte der Jüngling, »das soll dir aber schwer werden.« – »Wenn du nur hören willst, soll es schon gehen«, antwortete der Fuchs. Wenn du nun zum König kommst, der die wunderschöne Prinzessin verlangt, so sag ihm: hier wäre sie. Darauf wird gräßliche Freude sein; sodann setz dich aufs Pferd, das sie dir geben müssen, und reich allen zum Abschied die Hand, der Prinzessin aber zuletzt, und zieh sie dann mit einem Schwung hinauf aufs Pferd und gib die Sporen.
     
    Dies alles geschah so. Da sprach der Fuchs weiter: jetzt, wenn wir vors Schloss kommen, wo der Vogel ist, so bleibe ich mit der Prinzessin vor dem Tor stehen, und du reitest hinein und sprichst: sie sähen doch nun, dass dies das rechte Pferd wäre, so werden sie den Vogel bringen, du aber bleib sitzen, und sag du wolltest sehen, ob es auch der rechte Vogel wäre, und wenn du ihn in der Hand hast, so jage fort.
     
    Alles ging gut, und wie er den Vogel hatte, setzte sich die Prinzessin wieder auf, und sie ritten weiter bis in einen großen Wald. Da kam der Fuchs und bat: »er möchte ihn doch totschießen, und ihm Kopf und Pfoten abhauen.« Allein der Jüngling wollte es durchaus nicht tun. »So will ich dir wenigstens einen guten Rat geben: vor zwei Stücken hüte dich, kauf kein Galgenfleisch und setz dich an keinen Brunnenrand!« – Nun wenns weiter nichts ist, dachte jener, das ist nicht schwer.
     
    Nun zog er weiter fort mit der Prinzessin, bis er endlich in das Dorf kam, worin seine Brüder geblieben waren. Da war gerade ein großer Auflauf und Lärmen, und als er fragte: was da vorwäre? Hieß es, es sollten zwei Leute aufgehängt werden, und als er näher hinzu kam, sah er, dass es seine zwei Brüder waren, die allerhand schlimme Streiche verübt und alles vertan hatten. »Können sie denn gar nicht mehr vom Tode frei werden?« – Nein, es sei denn, dass ihr euer Geld an die Lumpenkerls hängen und sie loskaufen wolltet. Da besann er sich nicht lange, und zahlte, was man verlangte; seine Brüder wurden freigegeben und setzten mit ihm die Reise fort.
     
    Und als sie in den Wald kamen, wo ihnen der Fuchs zuerst begegnet war, da wars so lustig und lieblich in dem Wald, da sprachen die zwei Brüder: »lass uns hier bei diesem Brunnen ein wenig ausruhen, essen und trinken!« und er sagte: ja. Unter dem Gespräch vergaß er sich, und setzte sich an den Brunnenrand, und während er sich nichts Arges versah, warfen sie ihn hinterrücks in den Brunnen, nahmen die Prinzessin, das Pferd und den Vogel, zogen heim zum König und sprachen: »das haben wir alles erbeutet und bringen es dir.« Da war eine Freude; aber das Pferd das fraß nicht, der Vogel, der pfiff nicht und die Prinzessin die weinte.
     
    Ihr jüngster Bruder lag unten im Brunnen, der zum Glück trocken war, und wiewohl er keins seiner Glieder gebrochen hatte, konnte er doch keinen Weg finden, um heraus zu kommen. Indessen kam der alte Fuchs noch einmal, schalt ihn

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