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Grimms Märchen, Vollständig überarbeitete und illustrierte Ausgabe speziell für digitale Lesegeräte (German Edition)

Grimms Märchen, Vollständig überarbeitete und illustrierte Ausgabe speziell für digitale Lesegeräte (German Edition)

Titel: Grimms Märchen, Vollständig überarbeitete und illustrierte Ausgabe speziell für digitale Lesegeräte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm Carl Grimm , Jacob Ludwig Carl Grimm
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der schönen Jungfrau und meinte, daß sie noch niemals so schön gewesen wäre. Und während er tanzte, steckte er ihr, ohne daß sie es merkte, einen goldenen Ring an den Finger und hatte befohlen, daß der Tanz recht lange währen sollte. Wie er zu Ende war, wollte er sie an den Händen festhalten, aber sie riß sich los und sprang so geschwind unter die Leute, daß sie vor seinen Augen verschwand.
     
    Sie lief, was sie konnte, in ihr Ställchen unter der Treppe; weil sie aber zu lange und über eine halbe Stunde geblieben war, so konnte sie das schöne Kleid nicht ausziehen, sondern warf nur den Mantel von Pelz darüber, und in der Eile machte sie sich auch nicht ganz rußig, sondern ein Finger blieb weiß. Allerleirauh lief nun in die Küche, kochte dem König die Brotsuppe und legte, wie der Koch fort war, den goldenen Haspel hinein. Der König, als er den Haspel auf dem Grunde fand, ließ Allerleirauh rufen.
     
    Da erblickte er den weißen Finger und sah den Ring, den er im Tanze ihr angesteckt hatte. Da ergriff er sie an der Hand und hielt sie fest, und als sie sich losmachen und fortspringen wollte, tat sich der Pelzmantel ein wenig auf, und das Sternenkleid schimmerte hervor. Der König faßte den Mantel und riß ihn ab. Da kamen die goldenen Haare hervor, und sie stand da in voller Pracht und konnte sich nicht länger verbergen. Und als sie Ruß und Asche aus ihrem Gesicht gewaschen hatte, da war sie schöner, als man noch jemand auf Erden gesehen hat. Der König aber sprach: »Du bist meine liebe Braut, und wir scheiden nimmermehr voneinander.« Darauf ward die Hochzeit gefeiert, und sie lebten vergnügt bis an ihren Tod.
     

Häsichen-Braut (Wendisch)
     
    E t was ein Frou mit ener Toachter in änen schöhnen Goarten mit Koal; dahin kam än Häsichen und froaß zo Wenterszit allen Koal. Do seit de Frou zur Toachter: »gäh in den Goarten und jag’s Häsichen.« Seits Mäken zum Häsichen: »Schu! Schu! Du Häsichen, frißt noch allen Koal!« Seits Häsichen: »kumm, Mäken, und sett dich uf min Haosenschwänzeken und kumm mit in min Haosenhüttchen.«
     
    Mäken well nech. Am annern Tog kummts Häsichen weder und frißt den Koal, do seit de Frou zur Toachter: »gäh in den Goarten und jags Häsichen.« Seits Mäken zum Häsichen: »Schu! Schu! Du Häsichen, frißt noch allen Koal!« Seits Häsichen: »kumm, Mäken, sett dich uf min Haosenschwänzeken und kumm mit mer in min Haosenhüttchen.« Mäken well nech Am dretten Tog kummts Häsichen weder und frißt den Koal. Do seit de Frou zur Toachter: »gäh in den Goarten und jags Häsichen.« Seits Mäken: »Schu! Schu! Du Häsichen, frißt noch allen Koal!«
     
    Seits Häsichen: »kumm, Mäken, sett dich uf min Haosenschwänzeken und kumm mit mer in min Hoasenhüttchen.« Mäken sätzt sich uf den Haosenschwänzeken, do brachts Häsichen weit raus in sin Hüttchen und seit: »nu koach Grinkoal und Hersche (Hirse), ick well de Hochtidlüt beten.« Do kamen alle Hochtidlüt zosam’m. ( Wer waren dann die Hochzeitsleute? Das kann ich dir sagen, wie es mir ein anderer erzählt hat: das waren alle Hasen und die Krähe war als Pfarrer dabei die Brautleute zu trauen und der Fuchs als Küster und der Altar war unterm Regenbogen)
     
    Mäken aober was trurig, do se so alleene was; kummts Häsichen und seit: »thu uf! Thu uf! De Hochtidlüt senn fresch (frisch, lustig)!«, de Braut seit nischt und wint. Häsichen gäht fort, Häsichen kummt weder und seit: »thu uf! Thu uf! De Hochtidlüt senn hongrig! De Braut seit weder nischt und wint.« Häsichen gäht fort, Häsichen kummt und seit: »thu uf! Thu uf! De Hochtidlüt waorten.« Do seit de Braut nischt, und Häsichen gäht fort, aober se macht ene Puppen von Stroah met eren Kleedern und gibt er eenen Röhrleppel und set se an den Kessel med Hersche und gäht zor Motter. Häsichen kummt noch ämahl und seit: »thu uf! Thu uf!« und macht uf und smet die Puppe an Kopp, dass er de Hube abfällt.
     
    Do set Häsichen, dass sine Braut nech es und gäht fort und es trurig.
     

Häschenbraut
     
    E s war einmal eine Frau mit ihrer Tochter; die lebten in einem schönen Garten mit Kohl; dahin kam ein Häschen und fraß zur Winterszeit allen Kohl. Da sagte die Frau zur Tochter: »Geh in den Garten und jag das Häschen!« Sagt das Mädchen zum Häschen: »Schu! Schu! Du Häschen, frißt noch allen Kohl!«
     
    Sagt das Häschen: »Komm, Mädchen, und setz dich auf mein Hasenschwänzchen und komm mit in mein

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