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Grimms Märchen, Vollständig überarbeitete und illustrierte Ausgabe speziell für digitale Lesegeräte (German Edition)

Grimms Märchen, Vollständig überarbeitete und illustrierte Ausgabe speziell für digitale Lesegeräte (German Edition)

Titel: Grimms Märchen, Vollständig überarbeitete und illustrierte Ausgabe speziell für digitale Lesegeräte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm Carl Grimm , Jacob Ludwig Carl Grimm
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es und sprach: »wo mögen jetzt meine Gänse sein!« – »Was weißt du von Gänsen?« – »Ei, die hab ich alle Tage mit meinem Vater auf die Wiesen getrieben.« – »Also bist du nicht des Königs Tochter! Setz dich auf meinen rauhen Schwanz, Hurleburlebutz! Zurück in das Schloss!« Der Fuchs trug sie zurück und sagte zum König: »du hast mich wieder betrogen, das ist eine Gänsehirtstochter, in acht Tagen komm ich noch einmal, und wenn du mir dann deine Tochter nicht gibst, so soll es dir über gehen.«
     
    Dem König ward Angst, und wie der Fuchs wieder kam, gab er ihm die Prinzessin. »Setz dich auf meinen rauhen Schwanz, Hurleburlebutz! Hinaus in den Wald.« Da musste sie auf dem Schwanz des Fuchses hinausreiten, und als sie auf den Platz im Sonnenschein kamen, sprach er auch zu ihr: »steig ab und laus mich!«, als er ihr aber seinen Kopf auf den Schoß legte, fing die Prinzessin an zu weinen und sagte: »ich bin eines Königs Tochter und soll einen Fuchs lausen, säß ich jetzt daheim in meiner Kammer, so könnt ich meine Blumen im Garten sehen!«
     
    Da hörte der Fuchs, dass er die rechte Braut hatte, verwandelte sich in das kleine, weiße Männchen, und das war nun ihr Mann, bei dem musst’ sie in einer kleinen Hütte wohnen, ihm kochen und nähen, und es dauerte eine gute Zeit. Das Männchen aber tat ihr alles zu Liebe.
     
    Einmal sagte das Männchen zu ihr: »ich muss fortgehen, aber es werden bald drei weiße Tauben geflogen kommen, die werden ganz niedrig über die Erde hinstreifen, davon fang die mittelste, und wenn du sie hast, schneid ihr gleich den Kopf ab, hüt’ dich aber, dass du keine andere ergreifst, als die mittelste, sonst entsteht ein groß Unglück daraus.«
     
    Das Männchen ging fort; es dauerte auch nicht lang, so kamen drei weiße Tauben daher geflogen. Die Prinzessin gab Acht, ergriff die mittelste, nahm ein Messer und schnitt ihr den Kopf ab. Kaum aber lag der auf dem Boden, so stand ein schöner junger Prinz vor ihr und sprach: »mich hat eine Fee verzaubert, sieben Jahr lang sollt ich meine Gestalt verlieren, und sodann als eine Taube an meiner Gemahlin vorbeifliegen, zwischen zwei andern, da müsse sie mich fangen und mir den Kopf abhauen, und fange sie mich nicht, oder eine unrechte, und ich sei einmal vorbeigeflogen, so sei alles vorbei und keine Erlösung mehr möglich: darum hab ich dich gebeten, ja recht Acht zu haben, denn ich bin das graue Männlein und du meine Gemahlin.«
     
    Da war die Prinzessin vergnügt, und sie gingen zusammen zu ihrem Vater, und als der starb, erbten sie das Reich.
     

Die zwölf Jäger
     
    E s war einmal ein Königssohn, der hatte eine Braut und hatte sie sehr lieb. Als er nun bei ihr saß und ganz vergnügt war, da kam die Nachricht, daß sein Vater todkrank läge und ihn noch vor seinem Ende zu sehen verlangte. Da sprach er zu seiner Liebsten: »Ich muß nun fort und muß dich verlassen, da geb ich dir einen Ring zu meinem Andenken. Wann ich König bin, komm ich wieder und hol dich heim.«
     
    Da ritt er fort, und als er bei seinem Vater anlangte, war dieser sterbenskrank und dem Tod nah. Er sprach zu ihm: »Liebster Sohn, ich habe dich vor meinem Ende noch einmal sehen wollen, versprich mir, nach meinem Willen dich zu verheiraten«, und nannte ihm eine gewisse Königstochter, die sollte seine Gemahlin werden. Der Sohn war so betrübt, daß er sich gar nicht bedachte, sondern sprach: »Ja, lieber Vater, was Euer Wille ist, soll geschehn«, und darauf schloß der König die Augen und starb.
     
    Als nun der Sohn zum König ausgerufen und die Trauerzeit verflossen war, mußte er das Versprechen halten, das er seinem Vater gegeben hatte, und ließ um die Königstochter werben, und sie ward ihm auch zugesagt. Das hörte seine erste Braut und grämte sich über die Untreue so sehr, daß sie fast verging. Da sprach ihr Vater zu ihr: »Liebstes Kind, warum bist du so traurig? Was du dir wünschest, das sollst du haben.«
     
    Sie bedachte sich einen Augenblick, dann sprach sie: »Lieber Vater, ich wünsche mir elf Mädchen, von Angesicht, Gestalt und Wuchs mir völlig gleich.« Sprach der König: »Wenn’s möglich ist, soll dein Wunsch erfüllt werden«, und ließ in seinem ganzen Reich so lange suchen, bis elf Jungfrauen gefunden waren, seiner Tochter von Angesicht, Gestalt und Wuchs völlig gleich.
     
    Als sie zu der Königstochter kamen, ließ diese zwölf Jägerkleider machen, eins wie das andere, und die elf Jungfrauen mußten

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