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Grimms Märchen, Vollständig überarbeitete und illustrierte Ausgabe speziell für digitale Lesegeräte (German Edition)

Grimms Märchen, Vollständig überarbeitete und illustrierte Ausgabe speziell für digitale Lesegeräte (German Edition)

Titel: Grimms Märchen, Vollständig überarbeitete und illustrierte Ausgabe speziell für digitale Lesegeräte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm Carl Grimm , Jacob Ludwig Carl Grimm
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dat wackere Mäken de tweide Wallnutt up, un do is nau en schöner Kleid inne, dat tuht et wier an un geit domie in de Kerke gigen den Altor stohen, do geit et dann ewen, wie dat vürge mol. Un dat Mäken liegt wier en Nacht sur den Süll, de nah des Künigssuhns Stobe geit un de Bedeinten süllt ün wier en Schlopdrunk ingiewen; de Bedeinten kummet awerst un giewet ünne wat to wacken, domie legt he sik to Bedde un de Müllersmaged fur den Dörsüll gunselt wier so viel un segd, wat se dohen hädde. Dat hört olle de Künigssuhn un wett gans bedröwet un et söllt ünne olle wier bie, wat vergangen was, do will he nah ehr gohen, awerst sine Moder hadde de Dör toschlotten. Den annern Morgen awerst ging he glies to siner Leiwesten un vertellte ehr olles, wie et mit ünne togangen wer, un se mögte ünne doch nig beuse sin, dat he se so lange vergetten hädde. Do macket de Künigsdochter de dridde Wallnutt up, do is nau en viel wacker Kleid inne, dat trecket se an un fört mit ehren Brumen nah de Kerke, un do keimen so viele Kinner, de geiwen ünne Blomen, un hellen ünne bunte Bänner fur de Föte, un se leiten sik insegenen un hellen ene lustige Hochtied; awerst de falske Moder un Brut mosten weg. Un we dat lest vertellt het, den is de Mund noch wärm.
     

Die beiden Königskinder
     
    E s war einmal ein König, der hatte einen kleinen Jungen bekommen. In dessen Sternbild hatte gestanden, er würde von einem Hirsch umgebracht werden, wenn er sechzehn Jahre alt wäre. Als er nun so herangewachsen war, da gingen die Jäger einmal mit ihm auf die Jagd. Im Walde kam der Königssohn von den andern ab.
     
    Auf einmal sah er da einen großen Hirsch, den wollte er schießen; er konnte ihn aber nicht treffen. Zuletzt war der Hirsch solange vor ihm hergelaufen, bis er ganz aus dem Walde war. Da stand auf einmal so ein großer langer Mann statt des Hirsches da; der sagte: »Nun, das ist gut, daß ich dich habe; ich habe schon sechs Paar gläserne Schlittschuh hinter dir entzweigejagt und habe dich nicht kriegen können.«
     
    Damit nahm er ihn mit sich und schleppte ihn durch ein großes Wasser bis vor ein großes Königsschloß; da mußte er sich mit an den Tisch setzen und etwas essen. Als sie nun zusammen gegessen hatten, sagte der König: »Ich habe drei Töchter; bei der ältesten mußt du eine Nacht wachen, von des abends neun Uhr bis morgens um sechs Uhr; und ich komme jedesmal, wenn die Glocke schlägt, selber und rufe, und wenn du mir dann keine Antwort gibst, so wirst du morgen umgebracht. Wenn du mir aber immer Antwort gibst, dann sollst du sie zur Frau haben.«
     
    Als nun die jungen Leute in die Schlafkammer kamen, da stand dort ein steinerner Christoph. Da sagte die Königstochter zu ihm: »Um neun Uhr kommt mein Vater, alle Stunden, bis es drei schlägt; und wenn er fragt, so gebt Ihr ihm Antwort statt des Königssohnes.«
     
    Da nickte der steinerne Christoph mit dem Kopfe; erst ganz geschwind und dann immer langsamer, bis er zuletzt wieder stillstand.
     
    Am andern Morgen sagte der König zu ihm: »Du hast deine Sache gut gemacht; aber meine Tochter kann ich nicht hergeben, du müßtest denn noch eine Nacht bei der zweiten Tochter wachen; dann will ich mir mal überlegen, ob du meine älteste Tochter zur Frau haben kannst. Aber ich komme alle Stunden selber, und wenn ich dich rufe, so antworte mir; und wenn ich dich rufe, und du antwortest nicht, so soll dein Blut für mich fließen.«
     
    Und da gingen die beiden in die Schlafkammer. Da stand dort ein noch größerer steinerner Christoph; dem sagte die Königstochter: »Wenn mein Vater fragt, so antworte du!«
     
    Da nickte der große steinerne Christoph wieder mit dem Kopfe ganz geschwind und dann immer langsamer, bis er zuletzt wieder stillstand. Und der Königssohn legte sich auf die Türschwelle, legte die Hand unter den Kopf und schlief ein. Am andern Morgen sagte der König zu ihm: »Du hast deine Sache zwar gut gemacht; aber meine Tochter kann ich nicht hergeben, du müßtest denn bei der jüngsten Königstochter eine Nacht wachen. Dann will ich mich bedenken, ob du meine zweite Tochter zur Frau haben kannst. Aber ich komme alle Stunden selbst, und wenn ich dich rufe, so antworte mir; und wenn ich dich rufe, und du antwortest nicht, so soll dein Blut für mich fließen.«
     
    Da gingen sie wieder zusammen auf ihre Schlafkammer.
     
    Da war dort ein Christoph, noch viel größer und viel länger als bei den beiden andern. Zu dem sagte die

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